Klimawandel

Klimaschutz: Oldenburg als Forschungsobjekt

Mit Hilfe einer "Vernetzungs- und Kommunikationsstrategie" sollen die CO2-Emissionen in der Stadt Oldenburg spürbar gesenkt werden. Das ist das Ziel eines ambitionierten Forschungsvorhabens an der Universität Oldenburg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 400.000 Euro gefördert wird und als Pilotprojekt auch für andere Städte dienen soll.

30.01.2007

Oldenburg ist als "Forschungsobjekt" besonders geeignet, weil hier der Wärmeenergieverbrauch in Wohngebäuden um fast ein Drittel über dem Bundesdurchschnitt liegt. Die CO2-Emissionen in Oldenburg werden zu 38 Prozent durch den Gebäudebestand  verursacht. Grund ist der hohe Anteil an frei stehenden Einfamilienhäusern sowie ein im Vergleich mit  anderen Städten extrem hoher Sanierungsbedarf.
 
Gute Voraussetzungen für das Forschungsprojekt ergeben sich auch dadurch, dass in Oldenburg viele Unternehmen der Bau- und  Planungsbranche existieren, die mit nachhaltigem Bauen und Sanieren Erfahrungen haben. Darüber hinaus ist die Stadt dem Klimabündnis beigetreten und hat ein sehr detailliertes Klimaschutzgutachten erstellen lassen, das eine klare Analyse der Energiesituation erlaubt.
 
In kaum einem anderen Bereich existieren derart hohe Energie- und CO2-Einsparpotenziale wie im Gebäudebestand - bislang weitgehend ohne praktische Konsequenzen (Einsparungen/Sanierungen und Einsatz  regenerativer Energie). Obwohl gerade den Kommunen hier eine zentrale Rolle zukommt, sind sie angesichts der angespannten Haushaltslage kaum in der Lage, als maßgebliche Klimaschutzakteure in Erscheinung zu treten.
 
Bei den Gebäudebesitzern scheitert die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen oft an mangelndem Interesse und Wissen - auch wenn sie ökonomisch vorteilhaft wäre. Dies gilt für die Besitzer von Einfamilienhäusern ebenso wie für größere Bau- und Wohngesellschaften und Gewerbebetriebe. Hier setzt die Vernetzungs- und Kommunikationsstrategie des Projekts an, mit der eine "Sensibilisierung auf breiter Basis" erreicht werden soll. Geplant  sind - neben der wissenschaftlichen Begleitforschung - eine ganze Reihe konkreter Maßnahmen, darunter eine Informations- und Beratungskampagne mit speziellen Workshop-Angeboten für
Bauinteressierte und Hausbesitzer, die Auslobung eines Wettbewerbs "Wer hat das energiesparsamste Haus in Oldenburg?" sowie eine "gläserne Baustelle", bei der die energetische Sanierung eines Oldenburger Gebäudes verfolgt werden kann.
 
Als Nebeneffekt dieses Projektes versprechen sich die Initiatoren eine  Belebung der Wirtschaft. Denn von Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich - insbesondere von einer Sanierungsoffensive - würden viele ortsansässige Unternehmen und nicht zuletzt der lokale Arbeitsmarkt profitieren.
Quelle: UD
 
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