Klimawandel

UN-Studie warnt vor Klimakollaps

Der lange erwartete und jetzt veröffentlichte Klimabericht der UN zeichnet ein düsteres Szenario: Nach Angaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) gibt es keinen Zweifel mehr an einer globalen Erwärmung. Die Forscher sagen einen Temperaturanstieg bis zu 6,4 Grad, überflutete Küsten und Inseln sowie Hunderttausende Tote durch Dürren voraus. Einzig ein radikaler Kurswechsel beim Klimaausstoß könne jetzt noch gegensteuern.

02.02.2007

Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind die jetzt bekannt gewordenen Fakten aus dem 4. UNO-Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change ein unüberhörbarer Weckruf an die Welt. Die Vorhersage der Klima-Expertengruppe der Vereinten Nationen (IPCC), das globale Klima werde sich bis Ende dieses Jahrhunderts um 4,5 Grad oder mehr erwärmen, sei dramatisch, da lediglich eine Erwärmung von maximal zwei Grad  als noch beherrschbar gelte, heißt es in der BUND-Pressemitteilung.    Erschreckend seien auch die Prognosen über das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen, der Arktis und auf Grönland. Der mögliche Anstieg des Meeresspiegels von einem halben Meter und mehr wäre eine ernste Bedrohung für küstennahe Regionen und Städte. Auch auf Deutschland würden immense Kosten für die Flutvorsorge zukommen, warnt der BUND.

Deutschland soll Klimagasemissionen um 40 Prozent senken

Die Umweltorganisation fordert von der Weltgemeinschaft schnelles und entschlossenes Handeln zur Abwehr der Klimakatastrophe. Die Europäische Union müsse dabei eine Führungsrolle übernehmen und sich das verbindliche Ziel setzen, ihre Klimagasemissionen bis 2020 um 30 Prozent zu senken. Für Deutschland bedeute dies die Senkung um 40 Prozent im Vergleich zu 1990. Um die dramatischen Szenarien des Klimawandels aufzuhalten, müssten außerdem die USA und Schwellenländer wie China und Indien ins Boot geholt werden. "Nach diesem Bericht wird niemand mehr die Klimaerwärmung und den Anteil des Menschen daran leugnen können“, sagte die BUND-Vorsitzende Angelika Zahrnt. "Die Konzentration der Klimagase in der Atmosphäre ist seit Beginn der Industrialisierung um ein Drittel angestiegen. Seit rund einer Million Jahre war sie nicht so hoch wie heute. Es ist der Mensch, der dem Klima einheizt und nur wir Menschen haben es in der Hand, dies auch zu ändern", so Zahrnt weiter.

Umweltbereich der Vereinten Nationen muss grundlegend reformiert werden

Der französische Staatspräsident Jacques Chirac hat währenddessen in Paris eine internationale Umweltkonferenz eröffnet, deren Ziel es ist, Unterstützung für die Stärkung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) und für dessen Umwandlung in eine UN-Umweltorganisation (UNEO) zu mobilisieren. An der zweitägigen Konferenz nimmt Bundesumweltminister Sigmar Gabriel in Vertretung von Bundeskanzlerin Angela Merkel teil.
 
Anlässlich der Konferenz erklärt Gabriel, der auch amtierender Vorsitzender des EU-Umweltrates ist: „Wir stehen vor der enormen Herausforderung, Lösungen für globale Menschheitsfragen zu finden: Wie können wir dem Klimawandel wirksam begegnen, und wie schaffen wir eine sichere, zukunftsfeste und für alle Menschen bezahlbare Energieversorgung? Angesichts der Dimension dieser Aufgabe brauchen wir auch im Umweltbereich international schlagkräftige und effektive Strukturen. Die wichtigste Einrichtung, die die Vereinten Nationen im Umweltbereich haben, ist UNEP. Die Aufgaben des UN-Umweltprogramms sind zwar stetig gewachsen, nicht aber Status, Mandat und Ausstattung der Einrichtung. Deshalb ist eine Reform der Organisationsstrukturen der internationalen Umweltpolitik längst überfällig.“ In Paris soll eine Gruppe mit Vertretern von Staaten eingesetzt werden, die die Gründung einer UN-Umweltorganisation befürworten. Diese Gruppe soll den Reformprozess der Vereinten Nationen im Umweltbereich vorantreiben.
Quelle: UD
 
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