Klimawandel
Klimakollaps macht Deutschland Beine
Deutschland hat sich beim jährlichen Nachhaltigkeits-Länderrating von oekom research von Platz 11 auf Platz 6 deutlich verbessern können. Dies ist auf eine stärkere Gewichtung des Klimaschutzes im Rating zurückzuführen. An der Spitze der Rangliste stehen wie im Vorjahr Norwegen, Schweden und Dänemark, Schlusslichter sind weiterhin China, Russland, Indien und Pakistan.
02.02.2007
Angela Merkel hat sich für die kommenden Monate viel vorgenommen: Sie will ihre EU- und G8-Präsidentschaft nutzen, um dem Klimawandel entscheidende Maßnahmen entgegenzusetzen. „Dies ist auch dringend nötig. Für die weltweite langfristige wirtschaftliche Stabilität wird es von entscheidender Bedeutung sein, ob dem Klimawandel rechtzeitig mit wirkungsvollen Maßnahmen begegnet wird“, so Sonja Gantioler, Länderanalystin bei oekom research. Aufgrund der gestiegenen Bedeutung des Klimawandels haben die Analysten von oekom research das Kriterium Klimaschutz im diesjährigen Länderrating deutlich aufgewertet: „Im Zuge einer Exklusivpartnerschaft mit der Nichtregierungsorganisation Germanwatch sind erstmals Ergebnisse aus Interviews von über 300 Experten aus 56 Ländern über die nationale und internationale Klimaschutzpolitik in das Rating integriert worden“, so Matthias Bönning, Head of Research bei oekom.
Diese Weiterentwicklung der Ratingmethodik hat einige Folgen: So hat sich Deutschland aufgrund seiner im internationalen Vergleich vorbildlichen Klimaschutzleistungen deutlich von Platz 11 auf Platz 6 verbessern können. Auch Großbritannien machte einen Sprung von Rang 19 auf 13 und befindet sich somit wieder in der Gruppe der Länder, die über dem OECD-Schnitt liegen. Im Falle von Italien oder den USA führte das Ratingupdate allerdings zu einer Verschlechterung. Während Italien von Platz 16 auf 18 rutschte und damit innerhalb der OECD erstmals unterdurchschnittlich abschnitt, ging es für die USA auch in diesem Jahr weiter bergab: von Platz 33 auf 35. An der Spitze und am Ende der Rangliste hat sich wenig getan - hier sind die Ergebnisse des Vorjahres bestätigt worden.
Die Ergebnisse der Länderstudie von oekom research zeigen, dass Europa beim Klimaschutz die Nase vorn hat. Das ist allerdings noch lange kein Grund zur Euphorie, denn Handlungsbedarf besteht in allen untersuchten Ländern. „Es gibt noch viel zu tun, um dem Klimawandel wirksam entgegen zu treten“, betont Sonja Gantioler. Die Länderexpertin bemängelt vor allem, dass kein bedeutender Anstieg in der Versorgung mit erneuerbaren Energien in Sicht ist. Im Gegenteil: „Die EU-Staaten diskutieren die verstärkte Nutzung von Atomkraft oder steigern ihren Anteil von Erdgas bei der Energieversorgung.“
Schließlich stellten die Analysten auch weiterhin unakzeptable soziale Standards in einigen Ländern fest. So beobachten sie beispielsweise eine verschärfte Asyl- und Flüchtlingspolitik in einigen europäischen Staaten. Österreich, Griechenland, die Schweiz oder Estland machten Schlagzeilen durch ihren rigiden Umgang mit Flüchtlingen. Die Diskriminierung von Minderheiten in der Slowakei, Tschechien oder Ungarn sorgte ebenso für eine schlechtere Bewertung. „Generell registrieren wir eine erhöhte Gewaltbereitschaft der Ordnungskräfte“, fasst Sonja Gantioler zusammen und ergänzt: „Eingriffe in die Privatsphäre, die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bis hin zu Folter sind in China, Indien, Pakistan, Russland oder den USA sogar verstärkt zu beobachten“.
Das Nachhaltigkeitsrating führt in der Gesamtbewertung aller ökologischen wie sozialen Kriterien zu folgendem Ergebnis (Auswahl):
1. Norwegen
2. Schweden
3. Dänemark
(...) 6. Deutschland
(...) 13. Großbritannien
(...) 16. Frankreich
17. Japan
(...) 35. USA
(...) 42. China
43. Russland
44. Indien
45. Pakistan
Das Länderrating von oekom research erfasst 45 Staaten: die OECD-Mitglieder sowie weitere wichtige Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa. Es dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. Die Ratingagentur oekom research führt die Untersuchung seit 2001 jährlich durch und beleuchtet dabei 150 ökologische und soziale Analysekriterien.
Diese Weiterentwicklung der Ratingmethodik hat einige Folgen: So hat sich Deutschland aufgrund seiner im internationalen Vergleich vorbildlichen Klimaschutzleistungen deutlich von Platz 11 auf Platz 6 verbessern können. Auch Großbritannien machte einen Sprung von Rang 19 auf 13 und befindet sich somit wieder in der Gruppe der Länder, die über dem OECD-Schnitt liegen. Im Falle von Italien oder den USA führte das Ratingupdate allerdings zu einer Verschlechterung. Während Italien von Platz 16 auf 18 rutschte und damit innerhalb der OECD erstmals unterdurchschnittlich abschnitt, ging es für die USA auch in diesem Jahr weiter bergab: von Platz 33 auf 35. An der Spitze und am Ende der Rangliste hat sich wenig getan - hier sind die Ergebnisse des Vorjahres bestätigt worden.
Die Ergebnisse der Länderstudie von oekom research zeigen, dass Europa beim Klimaschutz die Nase vorn hat. Das ist allerdings noch lange kein Grund zur Euphorie, denn Handlungsbedarf besteht in allen untersuchten Ländern. „Es gibt noch viel zu tun, um dem Klimawandel wirksam entgegen zu treten“, betont Sonja Gantioler. Die Länderexpertin bemängelt vor allem, dass kein bedeutender Anstieg in der Versorgung mit erneuerbaren Energien in Sicht ist. Im Gegenteil: „Die EU-Staaten diskutieren die verstärkte Nutzung von Atomkraft oder steigern ihren Anteil von Erdgas bei der Energieversorgung.“
Schließlich stellten die Analysten auch weiterhin unakzeptable soziale Standards in einigen Ländern fest. So beobachten sie beispielsweise eine verschärfte Asyl- und Flüchtlingspolitik in einigen europäischen Staaten. Österreich, Griechenland, die Schweiz oder Estland machten Schlagzeilen durch ihren rigiden Umgang mit Flüchtlingen. Die Diskriminierung von Minderheiten in der Slowakei, Tschechien oder Ungarn sorgte ebenso für eine schlechtere Bewertung. „Generell registrieren wir eine erhöhte Gewaltbereitschaft der Ordnungskräfte“, fasst Sonja Gantioler zusammen und ergänzt: „Eingriffe in die Privatsphäre, die Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bis hin zu Folter sind in China, Indien, Pakistan, Russland oder den USA sogar verstärkt zu beobachten“.
Das Nachhaltigkeitsrating führt in der Gesamtbewertung aller ökologischen wie sozialen Kriterien zu folgendem Ergebnis (Auswahl):
1. Norwegen
2. Schweden
3. Dänemark
(...) 6. Deutschland
(...) 13. Großbritannien
(...) 16. Frankreich
17. Japan
(...) 35. USA
(...) 42. China
43. Russland
44. Indien
45. Pakistan
Das Länderrating von oekom research erfasst 45 Staaten: die OECD-Mitglieder sowie weitere wichtige Volkswirtschaften in Asien und Osteuropa. Es dient in erster Linie Investoren und Finanzdienstleistern als Entscheidungsgrundlage für nachhaltige Kapitalanlagen. Die Ratingagentur oekom research führt die Untersuchung seit 2001 jährlich durch und beleuchtet dabei 150 ökologische und soziale Analysekriterien.
Quelle: UD