Klimawandel

Initiative "2 Grad - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz" gegründet

Acht führende Repräsentanten der deutschen Wirtschaft haben sich am Wochenende zur Initiative "2 Grad - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz" zusammengeschlossen. Die Unternehmer setzen sich für eine entschlossene Politik zum Schutz des Weltklimas ein.

27.03.2007

In einem Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bieten die Unternehmer der Bundesregierung ihre Unterstützung bei der Abwehr eines gefährlichen Klimawandels an. Sie heben hervor, dass andernfalls nicht nur ökologische und soziale Folgen, sondern auch hohe ökonomische Risiken und Kosten drohen.

In der Herausforderung, das Weltklima zu schützen, liegen nach der Ansicht der  beteiligten Unternehmer große wirtschaftliche Chancen. Klimaschonende Lösungen eröffneten "globale Märkte mit großem Potential", heißt es in dem Schreiben. Gefragt seien Erfindergeist und ingenieurstechnisches Können. Der Klimawandel kann der Initiative zufolge nur durch weltweites Handeln begrenzt werden, isolierte Maßnahmen seien nicht erfolgversprechend. Der wichtigste Beitrag der deutschen Klimapolitik bestehe darin, "hierzulande jene Technologien, Verfahren und Dienstleistungen zu entwickeln, die weltweit zu einer wirksamen Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen eingesetzt werden können", heißt es im Grundsatzpapier der Initiative, in dem Ziele und Kernelemente einer erfolgreichen Klimapolitik dargelegt werden. In diesem Sinne solle Deutschland eine aktive Führungsrolle auf dem Weg zu einer emissionsarmen Wirtschaft einnehmen.

Als wichtigstes politisches Instrument bewerten die Unternehmer einen globalen Handel mit Emissionsrechten für Treibhausgase. Nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls 2012 werde ein System mit wirksamen und angemessenen Reduktionszielen für die Industriestaaten unter Einschluss der USA und Australiens sowie der Schwellenländer China, Indien und Brasilien benötigt. Darüber hinaus fordern die Unternehmer "eine kraftvolle Technologiepolitik" in enger Kooperation von Politik und Wirtschaft. Klimaschützendes Wirtschaften brauche politische Rahmenbedingungen, die langfristig zuverlässig und planbar seien.

Die eigene Rolle sieht die Initiative vor allem darin, die Bundesregierung aktiv bei der Entwicklung und Implementierung einer effektiven und marktwirtschaftlich orientierten Klimapolitik zu geringst möglichen Kosten zu unterstützen. Sie betrachtet sich als branchenübergreifend, verbandsunabhängig und als Plattform für Unternehmen, die mutige Schritte unterstützen. Die Fähigkeiten und das Wissen der Unternehmen soll für den Klimaschutz eingesetzt werden. Wichtiger als Selbstverpflichtungen seien allerdings die richtigen politischen Rahmenbedingungen, die dann für alle Marktteilnehmer gelten. Ziel sei es, eine Atmosphäre des Vertrauens zu schaffen, um die notwendigen Schritte für eine emissionsarme Wirtschaft ohne Verzögerungen auf beiden Seiten einzuleiten.

"Wir sehen in einer engen Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft die Chance, klimarelevante Emissionen zügig und wirkungsvoll zu reduzieren und gleichzeitig große wirtschaftliche Möglichkeiten für den Standort Deutschland durch Spitzentechnologien und innovative Geschäftsmodelle zu schaffen", heißt es in dem Brief  an die Bundeskanzlerin abschließend.

Die Initiative 2 Grad ins Leben gerufen haben:

Michael Otto, Vorstandsvorsitzender Otto
Hubert Burda, Vorstandsvorsitzender Hubert Burda Media Holding
Utz Claassen, Vorstandsvorsitzender EnBW AG
Joachim Faber, Vorstand Asset Management Worldwide Allianz
Uwe Franke, Vorstandsvorsitzender Deutsche BP
Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn
René Obermann, Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom
Klaus Rauscher, Vorstandsvorsitzender Vattenfall Europe
Quelle: UD
 
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