Klimawandel

Australien: Angst vor großer Dürre steigt

Australien leidet unter einer bisher noch nie da gewesenen Dürreperiode. Nun hat die Regierung ein Verbot der Bewässerung durchgesetzt, sollte es nicht bis Ende Mai zu ergiebigen Regenfällen kommen. Betroffen davon ist vor allem die "Kornkammer" des Landes, das Murray-Darling-Flusssystem, berichtet BBC-Online.

20.04.2007

Das Murray-Darling-System liefert etwa 41 Prozent der gesamten australischen Landwirtschaftsgüter. Im Murray-Darling-Basin, das der Fläche von Spanien und Frankreich zusammen entspricht, darf Wasser nur noch als Trinkwasser verwendet werden. Bauern, die ihre Felder bewässern, haben bereits vor großen Ernteausfällen gewarnt. Für die Konsumenten werde das ganze jedenfalls sehr teuer werden, kündigen die Landwirte jetzt an. Premier-Minister John Howard bezeichnet die Situation als sehr ernst.

Die Politiker sind sich darüber im Klaren, dass von der Dürreperiode nicht nur die Landwirtschaft selbst, sondern auch andere Handelsunternehmen betroffen sind. Howard sieht in der Regelung die einzige Chance zumindest in den Städten die Trinkwasserversorgung aufrecht zu erhalten. Die Bauernvertreter sehen durch die Regelung allerdings ihren Ertrag gefährdet. Betroffen davon wären zu allererst Zitrusfrüchte, Mandeln und Olivenbäume, wie der Direktor der National Farmers Federation, Ben Fargher, meint. "Wenn die Bäume aufgrund der Trockenheit sterben, dauert es Jahre lang - wahrscheinlich fünf bis sechs Jahre - ehe eine Produktion wieder möglich wird", so Fargher gegenüber ABC-Radio. Betroffen von der Dürre sind auch die australische Reis- sowie die Weinproduktion.

Die Dürre ist aber keine Neuheit, denn inzwischen blicken die Australier auf sechs Jahre anhaltende Trockenheit zurück. Im Januarr 2007 kündigte die Regierung an, sieben Mrd. Dollar zur Beseitigung des Wasserversorgungsproblems zu investieren. Dazu gehört auch eine Überprüfung der Bewässerungssysteme im Murray-Darling-Basin.

Während Australien vom kühlen Naß verschont bleibt, leiden die südpazifischen Fidschi-Inseln unter extremen Niederschlägen, berichtet das Pacific Magazin. Erst Ende der Woche gab es seitens der französischen Behörden eine Reisewarnung ins Urlaubsparadies. Die lang anhaltenden Niederschläge auf den beiden großen Inseln Viti Levu und Vanua Levu hätten die Gefahr ernster Erkrankungen deutlich gehoben. Erst vergangenen Woche verstarb ein Patient im Suva Memorial Krankenhaus an den Folgen von Typhus, zwei Todesfälle durch die Infektionskrankheit Leptospirose wurden ebenfalls gemeldet. Die Übertragung der Leptospirose-Erreger erfolgt durch verunreinigtes Trinkwasser. Das fidschianische Gesundheitsministerium hat indes dazu geraten, Wasser vor dem Trinken abzukochen. Durch das feuchte Klima befürchtet man nun auch einen Anstieg der Dengue-Fieber-Erkrankungen.
Quelle: pte
 
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