Klimawandel

RWE, BASF und Linde entwickeln Verfahren zur CO2-Abtrennung

RWE Power hat mit der BASF und der Linde Group die Entwicklung neuer Verfahren zur CO2-Abtrennung aus Verbrennungsabgasen von Kohlekraftwerken vereinbart. Die Zusammenarbeit sieht den Bau und den Betrieb einer Pilotanlage am Braunkohlekraftwerk Niederaußem der RWE Power AG vor, in der neu entwickelte Technologien und Lösungsmittel der BASF zur CO2-Abtrennung erprobt werden, die so genannte CO2-Wäsche. Linde ist für das Engineering und den Bau der Pilotanlage zuständig.

08.10.2007

"Wir stellen uns den Herausforderungen der Klimavorsorge und wollen hierbei alle Optionen zur CO2-Verringerung und -Vermeidung aktiv vorantreiben. Wir sind zuversichtlich, mit unseren Kooperations-partnern die CO2-Abtrennung in absehbarer Zeit zur Marktreife führen und zukünftig neue und bestehende moderne Kohlekraftwerke damit ausrüsten zu können", erklärt Dr. Johannes Lambertz, Vorstand bei RWE Power für das Ressort fossil gefeuerte Kraftwerke.
 
"Die BASF forscht weltweit an Produkten zur Ressourcen- und Energieeinsparung. In die Kooperation mit RWE Power und Linde bringen wir unsere umfassende Expertise in Bezug auf die Abtrenn-technologie von CO2 ein. Wir forschen nach dem geeigneten Lösemittel, mit dem sich der Prozess zur Abtrennung von CO2 effizient gestalten lässt", so Dr. Stefan Marcinowski, Sprecher der Forschung und Mitglied des Vorstands der BASF Aktiengesellschaft.  

"Von dieser viel versprechenden Kooperation dreier verantwortungsbewusster Großunternehmen kann ein wichtiger Impuls für den Klimaschutz ausgehen", sagt Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands der Linde AG. "Es ist das Ziel der Linde Group, wo immer möglich zur Emissions-reduktion beizutragen. Unsere Aktivitäten reichen von den ständigen Effizienz-verbesserungen unserer Anlagen zum Nutzen unserer Kunden über CO2-Abscheidungstechnologien und sinnvolle Recyclingkonzepte bis hin zur Produktion umweltfreundlicher Alternativkraftstoffe."
 
In der geplanten Pilotanlage sollen ausgewählte neu entwickelte Lösemittel im Langzeittest erprobt werden, um prozess- und anlagentechnische Erkenntnisse zur Optimierung der CO2-Abtrenntechnik zu erhalten. Ziel ist es, die CO2-Abtrennung in Braunkohlekraftwerken bis 2020 kommerziell zum Einsatz bringen zu können. Auf Grundlage dieser Technik könnten dann mehr als 90 Prozent des CO2 aus den Verbrennungsabgasen eines Kraftwerks entfernt und anschließend einer Speicherung im Untergrund zugeführt werden. Nach erfolgreichen Pilotversuchen soll 2010 über eine nachfolgende Demonstrationsanlage entschieden werden. Mit ihrem Betrieb soll der Weg in die Kommerzialisierung dieses Verfahrens abgesichert werden. Für das gesamte Entwicklungsprojekt mit Errichtung und Betrieb der Pilot- und der Demonstrationsanlage hat RWE Power ein Budget von rund 80 Millionen Euro eingeplant.
 
"Die  Experten sind sich darin einig, dass Kohle noch auf Jahrzehnte hinaus weltweit eine der tragenden Säulen der Energieversorgung sein wird. Deshalb haben wir unsere CO2-Vermeidungs-strategie langfristig ausgerichtet: Heute bauen wir die effizientesten Kohlekraftwerke der Welt, für morgen entwickeln wir die nächste Kraftwerksgeneration mit Wirkungsgraden von über 50 Prozent. Alle modernen Kohlekraftwerke legen wir schon jetzt so aus, dass sie übermorgen mit einer CO2-Abtrennung, wie wir sie mit BASF und Linde im Rahmen unserer Kooperation entwickeln, nachgerüstet werden können. Ziel muss es sein, ab 2020 neben hochmodernen Anlagen auch nahezu CO2-freie Kohlekraftwerke samt Speicherung zu errichten", erläutert Lambertz.
 
Unabhängig von der so genannten CO2-Wäsche entwickelt RWE Power auch das erste CO2-freie Kraftwerk mit CO2-Transport und -Speicherung auf Basis des Integrated-Gasification-Combined-Cycle (IGCC)-Verfahrens. Die Inbetriebnahme dieser großtechnischen 450 MW-Anlage soll 2014 erfolgen. Ein Standort hierfür steht noch nicht fest. Um den Klimaschutz weiter voran zu treiben, setzt RWE Power darüber hinaus auf den Ausbau regenerativer Energien in ganz Europa. Der Fokus liegt dabei auf der Stromerzeugung aus Wasser, Wind und Biomasse.
 
RWE und die BASF beteiligen sich seit Anfang 2004 an dem von der Europäischen Union (EU) geförderten Forschungsprojekt CASTOR, das die Entfernung und Speicherung von CO2 aus Verbrennungs-abgasen gezielt untersucht. Neben RWE und der BASF bringen sich renommierte europäische Universitäten, Forschungsinstitute sowie Behörden und Industrieunternehmen in das Projekt ein. Namhafte Kraftwerksbetreiber sind ebenso beteiligt wie Öl- und Gas-Unternehmen und Anlagenhersteller.
Quelle: UD
 
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