Klimawandel

Emissionshandel treibt Flug-Kosten in die Höhe

Den verschärften Entschluss des EU-Parlaments zur Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel hat der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen. "Die Entscheidung ist ökonomisch dramatisch", sagte die BDF-Geschäftsführerin Tanja Wielgoß in Berlin. "Die Fluggesellschaften sehen sich harten Belastungen ausgesetzt."

20.11.2007

Nachdem die EU-Kommission bereits einen sehr deutlichen Vorschlag gemacht hatte, haben die EU-Abgeordneten die Bedingungen für die Unternehmen noch erheblich verschärft. So soll die ausgegebene Menge an Zertifikaten noch einmal verkleinert werden. Referenzzeitraum sind die Jahre 2004 bis 2006, Startjahr soll 2011 sein - das heißt, das Wachstum von fünf Jahren würde bei Inkrafttreten des Vorschlags komplett ignoriert. Außerdem sollen mehr Zertifikate als bislang geplant versteigert werden. Damit steigt die Kostenbelastung für die Unternehmen, ohne dass damit ein ökologischer Gewinn verbunden wäre.
 
Nach Berechnungen des Verbands der europäischen Fluggesellschaften kommen damit auf die Unternehmen bis zum Jahr 2022 Mehrkosten in Höhe von 65 Milliarden Euro zu. Das sind weitere 20 Milliarden Euro mehr als schon der Vorschlag der EU-Kommission an Kosten verursacht hätte. "Dies ist ein enormer Kostenblock für die Airlines - oder anders ausgedrückt, dieses Geld steht nicht mehr für Investitionen in neues Fluggerät zur Verfügung", so Wielgoß.
 
Der BDF kritisiert, dass die Einführung des Emissionshandels noch vor Ende des Kyoto-Protokolls 2013 erzwungen werden soll, ohne dass dafür ein internationaler Konsens vorliegt. Der Verband begrüßt allerdings, dass sich das Europaparlament für eine möglichst wettbewerbsneutrale Regelung ausgesprochen hat, indem alle Flüge von und nach Europa einbezogen werden sollen. Er erwartet nun, dass die EU politisch alles daran setzt, weltweit Zustimmung zu diesem Vorschlag zu erhalten.

Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) vertritt die Interessen der deutschen Linien-, Charter- und Low Cost-Carrier gegenüber Wirtschaft und Politik. Die Verbandsmitglieder gehören zu den weltweit sichersten Fluggesellschaften. Sie befördern jährlich 100 Millionen Passagiere. Dabei kommen mehr als 500 moderne Flugzeuge zum Einsatz. In Summe beschäftigen die BDF-Fluggesellschaften über  100.000 Mitarbeiter.
Quelle: UD
 
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