Klimawandel
UN-Klimakonferenz auf Bali: NGOs mit bangem Blick
Vom 3. - 14. Dezember 2007 finden auf der indonesischen Insel Bali die 13. Vertragsstaatenkonferenz der Klimarahmenkonvention und die 3. Vertragsstaatenkonferenz des Kyoto-Protokolls statt. Tausende Regierungsvertreter werden hier über die Zukunft des globalen Klimaschutzes beraten. Insbesondere sollen die Weichen für die Zeit nach dem 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls gestellt werden. Die NGOs beobachten Bali mit Sorgen.
04.12.2007
So fordert der NABU bis 2050 eine Minderung des Ausstoßes an
Treibhausgasen in den Industriestaaten um mindestens 80 Prozent. Alle
Länder einschließlich der USA müssen dazu stärkere Verpflichtungen als
im bis 2012 gültigen Kyoto-Protokoll eingehen. Um die Klimaerwärmung
künftig noch bewältigen zu können, muss sich die internationale
Staatengemeinschaft dringend auf einen verbindlichen Fahrplan für
zielgerichtete Verhandlungen verständigen, wie bis Ende 2009 unter dem
Dach der Vereinen Nationen ein neues Weltklimaschutzabkommen
erarbeitet werden soll. Zu den wichtigsten Instrumenten zählen dabei
ein weltweiter Emissionshandel mit starken Anreizen für
Klimaschutzinvestitionen auch in den wachstumsstarken Schwellenländern
wie China und Indien, die Vermeidung von Emissionen aus der Zerstörung
von Wäldern, Mooren und anderen Ökosystemen sowie neue
Finanzierungsinstrumente, die eine Anpassung vor allem der armen
Entwicklungsländer an den bereits stattfindenden Klimawandel
ermöglichen.
Caritas warnt vor Agro-Treibstoffen
Vor den Auswirkungen des gegenwärtigen Agrotreibstoff-Booms warnt wiederum Caritas international. Nach Ansicht des Hilfswerkes der deutschen Caritas ist die Umwandlung von Energiepflanzen zu Agrotreibstoff der falsche Weg, um die Klimaerwärmung zu stoppen. "Die fatalen Folgen des Biodiesel-Booms sind in vielen unserer Projektländer hautnah zu erleben: Nahrungsrationen für Waisenkinder und HIV-Infizierte in Afrika werden gekürzt, Kleinbauern und Indios in Lateinamerika von ihrem Land vertrieben und Regenwälder in Indonesien abgeholzt", warnt Wolfgang Hees, Agrarexperte von Caritas international, aus Anlass des Weltklimagipfels in Bali. Die Subventionierung von Agrotreibstoffen durch die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung wird von Caritas international kritisiert.
Mit großer Sorge beobachtet Caritas international, dass die Mobilität der Autofahrer in Europa mit Hunger in den Entwicklungsländern bezahlt wird. In Äthiopien, wo sich verschiedene europäische Firmen anschicken, im großen Stil Energiepflanzen anzubauen, hungern nach wie vor vier Millionen Menschen. Weltweit sind es 850 Millionen Menschen. Hees: "Wir befürchten, dass sich deren Zahl in den kommenden Jahren nochmals drastisch erhöhen wird, denn die 800 Millionen Autofahrer sind weit zahlungskräftigere Kunden als die Hungernden." Mit dem Getreide, das benötigt werde, um den 100 Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, könne ein Mensch ein Jahr ernährt werden. Seit der Jahrtausendwende sind in der Dritten Welt die Lebensmittel-Importkosten unter anderem aufgrund des Agrotreibstoff-Booms um 90 Prozent gestiegen.
Caritas warnt vor Agro-Treibstoffen
Vor den Auswirkungen des gegenwärtigen Agrotreibstoff-Booms warnt wiederum Caritas international. Nach Ansicht des Hilfswerkes der deutschen Caritas ist die Umwandlung von Energiepflanzen zu Agrotreibstoff der falsche Weg, um die Klimaerwärmung zu stoppen. "Die fatalen Folgen des Biodiesel-Booms sind in vielen unserer Projektländer hautnah zu erleben: Nahrungsrationen für Waisenkinder und HIV-Infizierte in Afrika werden gekürzt, Kleinbauern und Indios in Lateinamerika von ihrem Land vertrieben und Regenwälder in Indonesien abgeholzt", warnt Wolfgang Hees, Agrarexperte von Caritas international, aus Anlass des Weltklimagipfels in Bali. Die Subventionierung von Agrotreibstoffen durch die Europäische Union und die deutsche Bundesregierung wird von Caritas international kritisiert.
Mit großer Sorge beobachtet Caritas international, dass die Mobilität der Autofahrer in Europa mit Hunger in den Entwicklungsländern bezahlt wird. In Äthiopien, wo sich verschiedene europäische Firmen anschicken, im großen Stil Energiepflanzen anzubauen, hungern nach wie vor vier Millionen Menschen. Weltweit sind es 850 Millionen Menschen. Hees: "Wir befürchten, dass sich deren Zahl in den kommenden Jahren nochmals drastisch erhöhen wird, denn die 800 Millionen Autofahrer sind weit zahlungskräftigere Kunden als die Hungernden." Mit dem Getreide, das benötigt werde, um den 100 Liter-Tank eines Geländewagens zu füllen, könne ein Mensch ein Jahr ernährt werden. Seit der Jahrtausendwende sind in der Dritten Welt die Lebensmittel-Importkosten unter anderem aufgrund des Agrotreibstoff-Booms um 90 Prozent gestiegen.
Quelle: UD