Klimawandel

Bali-Gipfel: Bischöfe vermissen die Anliegen der Armen

Als unzureichend wertet das katholische Entwicklungshilfswerk MISEREOR die Ergebnisse der Klimakonferenz auf Bali. "Im jetzt verabschiedeten Bali-Fahrplan bleibt die feste Vereinbarung über die Reduktion der Treibhausgase kaum sichtbar in einer Fußnote und im Nebel wissenschaftlicher Verweise verborgen", moniert der Abteilungsleiter Entwicklungspolitik, Dr. Bernd Bornhorst, das Ergebnis der Klimakonferenz.

17.12.2007

"Angesichts der Dramatik des Klimawandels und der schon jetzt spürbaren Auswirkungen für die Menschen im Süden ist das den Betroffenen nicht zu vermitteln und verursacht Wut und Angst vor der Zukunft." Der Aktionsplan enthalte aber auch Bausteine einer gerechteren Klimaschutzpolitik, die in die richtige Richtung weisen, meinte Bornhorst. Hierzu zähle insbesondere die Selbstverpflichtung der Industriestaaten, die Entwicklungsländer dabei zu unterstützen, die negativen Folgen des Klimawandels zu bewältigen und den Zugang zu - und die eigene Entwicklung von - neuen, klimafreundlichen
Technologien zur Minderung von Treibhausgasen zu erleichtern. Zudem sei in Parallelverhandlungen eine Einigung über die Struktur eines Anpassungsfonds erzielt worden, so dass dieser seine Arbeit aufnehmen könne. "Damit ist deutlich geworden, dass die Industriestaaten ihre Verantwortung für den Klimawandel wahrnehmen und anerkennen, dass sie finanzielle und technische Beiträge leisten müssen. Allerdings reichen die derzeit zur Verfügung stehenden Mittel bei weitem nicht aus, um die notwendigen Anpassungsmaßnahmen zu finanzieren.", meinte Bornhorst. "Die Industrieländer sollten sich deshalb zukünftig verpflichten, entsprechend ihres historischen Beitrages zum Klimawandel Zahlungen für Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländer zu leisten".
 
Immerhin seien durch diese Fortschritte Vertrauen bei den sich entwickelnden Ländern gewonnen worden, die sich ihrerseits bereit erklärt haben, sich an den Bemühungen zum internationalen Klimaschutz zu beteiligen und den Zuwachs an Treibhausgasen gering zu halten. Dies hatten sie bisher mit Verweis auf ihre geringen Pro-Kopf Emissionen sowie dem Recht auf eine nachholende, energieintensive Entwicklung verhindert. Die Industrieländer hätten das Klima aber inzwischen so sehr aufgeheizt, dass das Zwei Grad-Ziel ohne den Beitrag der schnell wachsenden Schwellenländer nicht zu erreichen sei.
 
MISEREOR hatte im Vorfeld der Konferenz gefordert, dass es Ziel der internationalen Verhandlungen sein müsse, den globalen Ausstoß an Treibhausgasen bis 2015 zu stabilisieren und ihn um 25 - 40 Prozent bis 2020 gegenüber 1990 zu reduzieren. Nur so kann nach Berechnungen des globalen Klimarates der Vereinten Nationen (IPCC) ein Anstieg der Mitteltemperaturen auf weniger 2°C begrenzt werden.
Quelle: UD
 
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