Klimawandel

Weltgrößte CO2-Verursacher fordern klare Einsparziele

Die Mehrheit der weltweit größten Verursacher von klimaschädlichen Emissionen verlangt vom Gesetzgeber klare und verlässliche Rahmenbedingungen in punkto Klimaschutz. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Beratungsfirma Accenture gekommen. Der Grund für die ungewöhnliche Forderung: Es gibt keine weltweit einheitlichen Ziele - weder für mehr Energieeffizienz noch für die Verringerung von Abgasen oder für die Förderung neuer umweltschonender Technologien.

08.05.2008

Für die Studie "Accenture Executive Survey on Climate Change 2008" hatte Accenture 133 Führungskräfte von Großkonzernen der Energie-, Rohstoff- und Chemiebranche weltweit befragt. Dazu wurden im Zeitraum Dezember 2007 bis März 2008 telefonische Interviews durchgeführt.

Das Ergebnis: Das Gros der befragten Manager fordert vom Gesetzgeber weltweit verbindliche und einheitliche Rahmenbedingungen für den Klimaschutz und klare Ziele für die Verringerung von CO2-Emissionen. Der Politik werden laut Umfrage die größten Erfolgschancen zugetraut, den CO2-Ausstoß langfristig einzudämmen. Darin war sich die große Mehrheit (84 Prozent) der Befragten einig. An zweiter Stelle folgen mit knapp drei Viertel (71 Prozent) die Energieversorger und an dritter Stelle (64 Prozent) die energieintensive Industrie. Diese drei Gruppen haben nach Ansicht der Befragten in Zukunft den größten Einfluss auf das weltweite Klima.

"Die Unternehmen sollten aber nicht solange darauf warten, bis strikte gesetzliche Vorschriften sie dazu zwingen, ihren CO2- Ausstoß zu verringern", sagt Eric Chapman, Geschäftsführer des Bereichs Resources bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Schon heute ist klar, was die drei wichtigsten Treiber für ein erfolgreiches Geschäft in Zeiten des Klimawandels sind: Die Einstellung der Verbraucher, technologischer Fortschritt und neue
Geschäftsmodelle. Diese drei Faktoren müssen aktiv gesteuert werden, um auf die Herausforderungen des Klimawandels ausreichend vorbereitet zu sein."

Laut Studie ist den weltweit größten CO2-Verursachern mittlerweile bewusst, dass der Klimawandel gewaltige Auswirkungen auf ihr künftiges Geschäft haben wird. Die Mehrheit (87 Prozent) sieht einen starken Einfluss auf ihre wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden fünf Jahren. Jeder Zweite ist sogar der Überzeugung, der Klimawandel sei ein Schlüsselfaktor für den weiteren Unternehmenserfolg, was durch ein weiteres Ergebnis der Studie untermauert wird: Verbraucher verlangen vermehrt nach klimafreundlichen Angeboten. Annähernd die Hälfte (45 Prozent) der Befragten gibt an, im letzten Jahr Anfragen nach CO2-neutralen Produkten von Endverbrauchern erhalten zu haben. Bei den Geschäftskunden waren es sogar 54 Prozent, die den Wunsch nach "grünen" Dienstleistungen äußerten. Mehr als jeder vierte der befragten Manager (28 Prozent) ist überzeugt, dass klimafreundliche Produkte künftig bei Privatkunden ein zentrales Kriterium für die Kaufentscheidung sein werden oder bereits sind. Mit Blick auf die Geschäftskunden glauben dies sogar 43 Prozent.

"Die Studie zeigt, dass die meisten Unternehmen die Notwendigkeit erkannt haben, sich auf eine CO2-freie oder zumindest CO2-neutrale Wirtschaft einzustellen", sagt Eric Chapman. "Verbraucher, Investoren, Mitarbeiter und Politiker erwarten von den Unternehmen Lösungen, um den Ausstoß von Treibhausgasen in Zukunft signifikant zu senken. Gerade von den energieintensiven Branchen wird eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz erwartet. Nur wer die Herausforderungen der globalen Erwärmung richtig einschätzt und die damit verbundenen Chancen zur Innovation rechtzeitig nutzt, wird langfristig als Gewinner hervorgehen", so Chapman.

Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch große regionale Unterschiede: So sind die Unternehmen in der EU beim Klimaschutz wesentlich besser aufgestellt als in anderen Teilen der Welt: Fast drei Viertel der befragten Manager sehen die Herausforderungen des Klimawandels als einen grundlegenden Faktor für den Erfolg ihres Geschäfts, während in anderen Teilen der Welt das nur rund ein Drittel (37 Prozent) so sieht.  Auch in der Rohstoffindustrie sind Unternehmen aus der EU Vorreiter im weltweiten Vergleich. Sie haben das Management ihres CO2-Ausstoßes als zentrales Element in ihre Unternehmensstrategie eingebettet. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Befragten aus der EU haben die Verringerung von Treibhausgasen als einen Schlüsselfaktor für die operative Erfolgskontrolle eingeführt. Außerhalb der EU tun das weniger als 40 Prozent.
Quelle: UD
 
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