Klimawandel

Linde & Vattenfall gemeinsam mit CO2-Abtrennung

Der Technologiekonzern The Linde Group und die Vattenfall Europe Technology Research GmbH, ein Tochterunternehmen des Energiekonzerns Vattenfall, haben eine umfassende Technologiepartnerschaft zur Kohlendioxidabtrennung in Kohlekraftwerken vereinbart. Ziel der Kooperation ist es, das so genannte Oxyfuel-Verbrennungsverfahren für Braun- und Steinkohle zu erproben und die Technik zur späteren Anwendung in Großkraftwerken zu entwickeln.

02.10.2008

Die Untersuchungen werden an der Forschungsanlage für ein Kohlekraftwerk mit Kohlendioxidabscheidung in Schwarze Pumpe in der Lausitz (Brandenburg) durchgeführt, das Vattenfall kürzlich offiziell in Betrieb genommen hat. Für dieses Pilotkraftwerk hat Linde eine Luftzerlegungs- und eine Kohlendioxidverflüssigungsanlage errichtet. Linde unterstützt Vattenfall im Rahmen der Technologiepartnerschaft mit einer umfangreichen wissenschaftlich-technischen Begleitung während der ersten Versuchsphase bis Ende 2011.
 
"Von dieser viel versprechenden Kooperation mit Vattenfall kann ein wichtiger Impuls für den Klimaschutz ausgehen", sagte Dr. Aldo Belloni, Mitglied des Vorstands der Linde AG. "Es ist unser erklärtes Ziel, mit unseren Technologien zur Verminderung von Emissionen beizutragen. Unsere Aktivitäten reichen dabei von kontinuierlichen Effizienzverbesserungen unserer Anlagen über CO2-Abscheidungstechnologien und sinnvolle Recyclingkonzepte bis hin zur Produktion umweltfreundlicher Kraftstoffe."
 
In der Forschungsanlage sollen während des Versuchsbetriebs verschiedenste Tests und Experimente vorgenommen werden. Diese dienen dazu, den gesamten Oxyfuel-Verbrennungsprozess und das Verhalten einzelner Komponenten innerhalb der Prozesskette besser zu verstehen. Beim Oxyfuel-Verfahren wird die Kohle nicht mit Umgebungsluft sondern in einer Atmosphäre aus zurückgeführtem Rauchgas und reinem Sauerstoff verbrannt. Durch Auskondensieren kann das Kohlendioxid aus dem Rauchgasstrom getrennt und mittels Druck verflüssigt werden.
 
Im Rahmen der Technologiepartnerschaft wird Linde zudem von Vattenfall jährlich rund 4.000 Tonnen flüssiges CO2 aus der Forschungsanlage übernehmen und vermarkten. Darüber hinaus beabsichtigen beide Unternehmen, gemeinsam weitere Einsatzmöglichkeiten für das abgeschiedene Flüssig-CO2, das nicht für die Speicherprojekte benötigt wird, zu erschließen. So könnte das abgetrennte CO2 alternativ zu einer Lagerung einer weiteren sinnvollen Verwendung zugeführt werden, ohne das Produkt hierfür unter hohem Energieaufwand nochmals erzeugen zu müssen.
 
Über das CCS-Projekt von Vattenfall

Am 9. September 2008 hat Vattenfall die weltweit erste Pilotanlage (30 Megawatt) für ein Kohlekraftwerk mit CO2-Abscheidung am Standort Schwarze Pumpe offiziell in Betrieb genommen. In dieser Anlage wird das Kohlendioxid, das im Kraftwerksprozess entsteht, nicht in die Atmosphäre entlassen, sondern fast vollständig abgetrennt, verflüssigt und für die langzeitsichere unterirdische Speicherung weiter behandelt. Die Entwicklung der so genannten CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) kann einen entscheidenden Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten, zumal der Energieträger Kohle im weltweiten Energiemix noch für lange Zeit eine bedeutende Rolle spielen wird. An diesem Projekt ist auch die Linde Group maßgeblich beteiligt: So hat die Linde Engineering Division bereits in der Frühphase der Anlagenplanung ihre Expertise eingebracht und Vattenfall im Bereich der kryogenen Luftzerlegung, der CO2-Abtrennung und der prozesstechnischen Konzeption der Gesamtanlage unterstützt. Im Frühjahr 2006 haben wir zudem den Auftrag zur Lieferung einer Luftzerlegungs- und einer CO2-Verflüssigungsanlage erhalten.
Quelle: UD
 
Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche