Klimawandel
Großbritannien soll Emissionen um 80% senken
Der Ausschuss für Klimaschutz (Committee on Climate Change - CCC) hat der Regierung empfohlen, als ehrgeiziges Ziel eine Reduzierung der britischen Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80% anzustreben. In einem Schreiben an den Minister für Energie und Klimaschutz, Ed Miliband, führte der CCC aus, dass dieses Ziel im Durchschnitt für alle Sektoren der britischen Wirtschaft gelten solle und zu einem erschwinglichen Preis von 1-2% des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2050 erreicht werden könne.
17.10.2008
Durch
Senkung der Emissionen um mindestens 80% würde Großbritannien einen
vernünftigen Beitrag zu einer globalen Strategie zur Minderung des weltweiten
Treibhausgasausstoßes um ca. 50% bis zur Mitte des Jahrhunderts leisten. Eine
Reduzierung in dieser Größenordnung ist erforderlich, um den voraussichtlichen
globalen Temperaturanstieg auf rund 2°C über dem vorindustriellen Stand zu
begrenzen und die Wahrscheinlichkeit eines Anstiegs um mehr als 4°C sehr gering
zu halten (d.h. bei unter 1%). Ein Temperaturanstieg von mehr als 2°C hätte
voraussichtlich große und wachsende Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Bei
über 4°C könnten sich katastrophale Folgen ergeben.
Der CCC empfahl ferner, dass die britische Klimastrategie und das 80%-Ziel auch den internationalen Luft- und Seeverkehr einschließen sollten. Allerdings sah er - zumindest kurzfristig - auch praktische Schwierigkeiten, den internationalen Luft- und Seeverkehr im britischen System unterzubringen. Es müsse eine Politik gefunden werden, diese Emissionen zu beschränken, dennoch sei eine Senkung um 80% bis 2050 eher unwahrscheinlich. Verstärkte Anstrengungen müssten deshalb in den Sektoren unternommen werden, die unter das Klimaschutzgesetz (Climate Change Bill) fallen.
Ein Ziel von mindestens 80% ist ambitioniert, aber erreichbar, wenn die verschiedenen Optionen zur Emissionsminderung genutzt werden:
Wir haben jedoch die Möglichkeit, unsere Emissionen um 80% oder mehr zu senken, wenn wir Energie viel effizienter nutzen, in die Entwicklung neuer Energiequellen investieren und unseren Lebensstil relativ geringfügig ändern.
Eine effizientere Energienutzung ist sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in ökologischer Hinsicht sinnvoll. Viele der erforderlichen Maßnahmen werden nicht einmal Geld kosten, sondern Geld einsparen. Und insgesamt gesehen werden die Kosten, die Großbritannien auf dem Weg zu diesem Ziel entstehen, erschwinglich sein - und sehr gering im Vergleich zu den potenziellen Konsequenzen und Kosten, die auf uns zukämen, wenn wir nichts täten."
Der CCC wurde beauftragt, eine Empfehlung darüber zu geben, ob Großbritannien sein gegenwärtiges Emissionsreduktionsziel von 60% bis 2050 erhöhen sollte. Die Empfehlung beinhaltet eine Überprüfung des wissenschaftlichen Erkenntnisstands, eine Beurteilung der Frage, ab welchem Niveau ein Klimawandel inakzeptabel ist, und die Festlegung eines angemessenen Beitrags, den Großbritannien zu einem globalen Emissionsminderungsabkommen leisten sollte.
Hintergrund:
Ausschuss für Klimaschutz (Committee on Climate Change - CCC)
Der Ausschuss für Klimaschutz wird als unabhängiges Expertengremium eingerichtet. Er hat den Auftrag, die Regierung fachlich zu beraten, wie sie ihre Klimaziele erreichen kann. Er soll Empfehlungen zu den Emissionsverfügungsrahmen für den Zeitraum bis 2050 abgeben und über Fortschritte bei der Emissionsminderung Bericht erstatten. Grundlage für die Einrichtung des CCC, des weltweit ersten Ausschusses seiner Art, ist das Klimaschutzgesetz. Der Ausschuss besteht aus Experten verschiedener Fachrichtungen, und sein Vorsitzender ist Lord Adair Turner. Der erste Bericht des CCC, der ausführliche wissenschaftliche und wirtschaftliche Analysen zu den Empfehlungen für das Ziel für 2050 enthalten und die Höhe der ersten drei Emissionsverfügungsrahmen festlegen soll, wird am 1. Dezember 2008 veröffentlicht werden.
Klimaschutzgesetz (Climate Change Bill)
Das Klimaschutzgesetz wird gerade im Parlament beraten. Es verpflichtet Großbritannien, seine Emissionen bis 2050 um mindestens 60% gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Außerdem sieht es ein System von verbindlichen "Emissionsverfügungsrahmen" vor - Höchstgrenzen für CO2-Emissionen, die in jedem einem Fünf-Jahres-Zeitraum freigesetzt werden dürfen, wobei der erste Verfügungsrahmen den Zeitraum 2008-2012 erfasst. Ferner sieht das Gesetz die Einrichtung des CCC als unabhängige Kommission vor, die Empfehlungen über die Höhe der Emissionsverfügungsrahmen und die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele abgeben soll.
Der CCC empfahl ferner, dass die britische Klimastrategie und das 80%-Ziel auch den internationalen Luft- und Seeverkehr einschließen sollten. Allerdings sah er - zumindest kurzfristig - auch praktische Schwierigkeiten, den internationalen Luft- und Seeverkehr im britischen System unterzubringen. Es müsse eine Politik gefunden werden, diese Emissionen zu beschränken, dennoch sei eine Senkung um 80% bis 2050 eher unwahrscheinlich. Verstärkte Anstrengungen müssten deshalb in den Sektoren unternommen werden, die unter das Klimaschutzgesetz (Climate Change Bill) fallen.
Ein Ziel von mindestens 80% ist ambitioniert, aber erreichbar, wenn die verschiedenen Optionen zur Emissionsminderung genutzt werden:
- Energieeinsparmaßnahmen in Gebäuden und in der Industrie (z.B. Dach- und Hohlwandisolierung, Einsatz energieeffizienterer Geräte, Abschalten von Geräten und Verzicht auf Klimaanlagen) besonders im Zeitraum bis 2020.
- CO2-Minderung im Energiesektor - Ab jetzt und bis in die 2020er Jahre sollten konventionelle, fossil befeuerte Kraftwerke durch erneuerbare Technologien (z.B. Wind-, Gezeitenkraft), neue Atomkraftwerke und Kraftwerke mit CCS-Technik ersetzt werden.
- CO2-Minderung im Verkehrssektor - zunächst durch Verbesserung der Kraftstoffeffizienz konventioneller Motoren und den verstärkten Einsatz nachhaltig erzeugter Biokraftstoffe der 1. Generation und dann im Zuge der schrittweisen Einführung neuer Technologien, z.B. von Elektrofahrzeugen, Plug-in-Hybriden und Wasserstofffahrzeugen sowie von Biokraftstoffen der 2. Generation.
- CO2-Minderung im Wärmesektor - durch eine verstärkte Verfeuerung von Biomasse und durch Kraft-Wärme-Kopplung, Außenluft- und Erdreich-Wärmepumpen sowie moderne elektrische Speicherheizungen.
- CO2-Minderung in der Industrie - durch Einführung neuer Technologien wie der CCS-Technik in der Zement-, Eisen- und Stahlindustrie.
Wir haben jedoch die Möglichkeit, unsere Emissionen um 80% oder mehr zu senken, wenn wir Energie viel effizienter nutzen, in die Entwicklung neuer Energiequellen investieren und unseren Lebensstil relativ geringfügig ändern.
Eine effizientere Energienutzung ist sowohl in wirtschaftlicher Hinsicht als auch in ökologischer Hinsicht sinnvoll. Viele der erforderlichen Maßnahmen werden nicht einmal Geld kosten, sondern Geld einsparen. Und insgesamt gesehen werden die Kosten, die Großbritannien auf dem Weg zu diesem Ziel entstehen, erschwinglich sein - und sehr gering im Vergleich zu den potenziellen Konsequenzen und Kosten, die auf uns zukämen, wenn wir nichts täten."
Der CCC wurde beauftragt, eine Empfehlung darüber zu geben, ob Großbritannien sein gegenwärtiges Emissionsreduktionsziel von 60% bis 2050 erhöhen sollte. Die Empfehlung beinhaltet eine Überprüfung des wissenschaftlichen Erkenntnisstands, eine Beurteilung der Frage, ab welchem Niveau ein Klimawandel inakzeptabel ist, und die Festlegung eines angemessenen Beitrags, den Großbritannien zu einem globalen Emissionsminderungsabkommen leisten sollte.
Hintergrund:
Ausschuss für Klimaschutz (Committee on Climate Change - CCC)
Der Ausschuss für Klimaschutz wird als unabhängiges Expertengremium eingerichtet. Er hat den Auftrag, die Regierung fachlich zu beraten, wie sie ihre Klimaziele erreichen kann. Er soll Empfehlungen zu den Emissionsverfügungsrahmen für den Zeitraum bis 2050 abgeben und über Fortschritte bei der Emissionsminderung Bericht erstatten. Grundlage für die Einrichtung des CCC, des weltweit ersten Ausschusses seiner Art, ist das Klimaschutzgesetz. Der Ausschuss besteht aus Experten verschiedener Fachrichtungen, und sein Vorsitzender ist Lord Adair Turner. Der erste Bericht des CCC, der ausführliche wissenschaftliche und wirtschaftliche Analysen zu den Empfehlungen für das Ziel für 2050 enthalten und die Höhe der ersten drei Emissionsverfügungsrahmen festlegen soll, wird am 1. Dezember 2008 veröffentlicht werden.
Klimaschutzgesetz (Climate Change Bill)
Das Klimaschutzgesetz wird gerade im Parlament beraten. Es verpflichtet Großbritannien, seine Emissionen bis 2050 um mindestens 60% gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. Außerdem sieht es ein System von verbindlichen "Emissionsverfügungsrahmen" vor - Höchstgrenzen für CO2-Emissionen, die in jedem einem Fünf-Jahres-Zeitraum freigesetzt werden dürfen, wobei der erste Verfügungsrahmen den Zeitraum 2008-2012 erfasst. Ferner sieht das Gesetz die Einrichtung des CCC als unabhängige Kommission vor, die Empfehlungen über die Höhe der Emissionsverfügungsrahmen und die Fortschritte bei der Erreichung der Ziele abgeben soll.
Quelle: UD