Erdgaslager wird CO2-Speicher
Statt in der Atmosphäre das Erdklima weiter zu erhitzen, könnte das Treibhausgas CO2 in Zukunft tief in der Erde gelagert werden. Ein Forschungsprojekt am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) untersucht derzeit erstmals, ob sich leere Erdgaslager mehr als drei Kilometer unter dem Erdboden als Stätten für unterirdische CO2-Speicherung eignen. Im Pilotversuch werden etwa 100.000 Tonnen des Gases aus den Abgasen eines Kraftwerks in den Lagerstätten nahe der Altmärker Stadt Salzwedel gelagert, aus denen bisher das Erdgas Methan gewonnen wurde. Im Anschluss wird beobachtet, wie sich das CO2 unter der Erde verhält.
29.01.2009
Die Menge an CO2, die sich durch unterirdische Lagerung binden ließe, ist in Deutschland beschränkt. "Unsere Gaslagerstätten erlauben insgesamt etwa die Speicherung von 500 Mio. Tonnen CO2, was die Ausstöße von zwei mittleren Kraftwerken über deren gesamte Lebensdauer entspricht", erklärt Kühn. Dennoch sei die beabsichtigte Speicherung für die Ökologie sinnvoll und unter Berücksichtigung des Handels mit Emissionszertifikaten auch wirtschaftlich effizient. Als positiver zweiter Effekt könne das Einpumpen von CO2 zusätzlich die Gewinnung des noch in den Lagerstätten verbleibenden Erdgases erleichtern. "Gaslagerstätten, die bereits seit längerem ausgebeutet werden, haben nur noch geringen Förderdruck, der durch CO2 erhöht werden kann", so Kühn.
Im April soll erstmals CO2 in die Gaslagerstätte eingepumpt und auf sein Verhalten unter Tag überprüft werden. "Erweist sich die Lagerung als erfolgreich, kann sie in Ländern mit höheren Gasspeicherkapazitäten umgesetzt werden", hebt Kühn abschließend die globale Bedeutung des Pilotversuchs hervor.