Klimawandel

Umweltverschmutzung in Asien sorgt für Trockenheit in Australien

Aerosole - ein Gemisch aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen und Luft - könnten nach Ansicht australischer Forscher einen größeren Einfluss auf das Klima und die Niederschläge in Australien haben, als bisher angenommen. Nach Ansicht des Klimaforschers Leon Rotstayn vom australischen CSIRO hat die Luftverschmutzung in Asien Auswirkungen auf die Niederschläge in Australien.

02.03.2009

Smog in Asien, Grafik: Universität Bremen
Smog in Asien, Grafik: Universität Bremen
"Wir haben erkannt, dass die starke Luftverschmutzung in Asien sich auf die Niederschläge in Nord-Australien auswirkt. Unklar ist allerdings welche Auswirkungen diese natürlichen und menschengemachten Aerosole auf das restliche Australien haben", meint Rotstayn. "Die Bedeutung der Aerosole für Niederschläge und eventuelle Veränderungen oder Verschiebungen ist von Forschern schon erkannt worden", meint der Wiener Klimaforscher Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur. "Gerade in Südasien und in Südostasien hat man festgestellt, dass die Luftverschmutzung durchaus Effekte auf die Niederschläge und Niederschlagsmenge hat, weil sie etwa die Wolkenbildung fördern." Was allerdings unklar bleibe, sei die Frage wie groß die Wechselwirkungen zwischen der Nord- und Südhemisphäre ist, da der Luftaustausch hier relativ schwach sei. Da die Aerosole in der Atmosphäre nur relativ kurzlebig sind, stelle sich auch die Frage, wie lange ein solcher Einfluss erhalten bleibe. "Es ist denkbar, dass die Aerosole in größeren Höhen die Niederschläge beeinflussen können." Das sei allerdings fraglich, meint der Wissenschaftler.
 
Die feinen Aerosol-Partikel, die einerseits bei Verbrennungsvorgängen, andererseits aber auch durch Vulkanausbrüche, Staubstürmen und Ozean-Plankton entstehen, wurden lange Zeit als kühlend für die Erdoberfläche beschrieben. Das hat maßgeblich dazu beigetragen, dass man die wärmenden Effekte der Treibhausgase weit unterschätzt hatte. Bei der International Conference on Southern Hemisphere Meteorology and Oceanography in Melbourne hat Rotstayn die Aerosole als mehr als nur "negative Treibhausgase" tituliert. "Die Teilchen sind aktiv an den Veränderungen von Winden und Meeresströmungen beteiligt." So sind Aerosole dafür verantwortlich, dass es zu vermehrten Niederschlägen in Nord-West-Australien gekommen ist und einer Zunahme des Luftdrucks in Süd-Australien. Das wiederum hat zu einer Abnahme der Niederschläge dort geführt."
 
"Neue Klimasimulationen des CSIRO-Klimamodells zeigen auch große Fortschritte in der Simulation des El-Nino und der damit verbundenen natürlichen Niederschlagsvariabilität über Ost-Australien, wenn natürliche und vom Menschen verursachte Aerosole im Modell mitberücksichtigt werden", so der Forscher. Definitiv wären allerdings weitere Untersuchungen über den Einfluss der Aerosole auf das Klima und die Niederschläge erforderlich.
Quelle: UD / pte
 
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