Klimawandel

CCS - Eine Option für den Klimaschutz

Der WWF begrüßt, dass die Bundesregierung sehr schnell einen Gesetzentwurf zum Transport und zur Speicherung von CO2 vorgelegt hat. Mit der Regelung will Berlin die´Rahmenbedingungen für die Erforschung und mögliche Realisierung der CCS-Technik (Carbon Dioxide Capture and Storage) schaffen. Die geplante Verflüssigung und unterirdische Speicherung von CO2 könnte in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

13.03.2009

Foto: Bergbau Wetter
Foto: Bergbau Wetter
Zwar müssten in der Energiepolitik die Förderung der Energieeffizienz und der Ausbau Erneuerbarer Energien Vorrang haben. Es sei aber augenblicklich unwahrscheinlich, so der WWF, dass diese Bausteine allein ausreichen, um die globalen Treibhausgasemissionen bis 2050 um die erforderlichen 60-80 Prozent gegenüber 1990 zu senken. "Um den Klimawandel wirksam zu begrenzen, muss deshalb auch die Option der CO2-Speicherung auf den Prüfstand", so Günther.
 
Der Versuch der Bundesregierung, möglichst schnell einen klaren Entwicklungspfad für die CCS-Technik aufzuzeigen, sei darum richtig. Allerdings enthalte der jetzt vorgelegte Entwurf noch erhebliche Mängel, kritisiert der WWF. "Da muss in zentralen Punkten noch nachgearbeitet werden", so Regine Günther.
 
So fordert der WWF, dass zunächst eine Demonstrationsphase eingeplant wird, um die Machbarkeit von CCS zu erforschen. Vor allem müsse geklärt werden, ob das gespeicherte CO2 über sehr lange Zeiträume in den Gesteinsschichten verbleiben könne, ohne die Biodiversität zu schädigen. Parallel dazu müsse eine klare Strategie für die Nutzung unterirdischer Speicherstätten erarbeitet werden, um die auch andere Wirtschaftszweige konkurrieren. "Unterirdische Lagerstätten sind eine begrenzte Ressource. Das Fehlen eines geordneten Verfahrens, wer diese Speicher wie nutzen kann, ist eine der zentralen Schwachstellen des vorliegenden Gesetzentwurfs", so Regine Günther. Sollte sich die CO2-Speicherung als machbar erweisen, müsse sie für alle Kraftwerksbetreiber verpflichtend werden - der aktuelle Gesetzentwurf sieht nur einen freiwilligen Einsatz vor.
 
Ängste von Umweltgruppen  sind unbegründet
 
Die Vorbehalte von Umweltgruppen gegen den Entwurf für ein Gesetz zur
Abscheidung und sicheren Speicherung von Kohlendioxid sind unbegründet. Das erklärte der Deutsche Braunkohlen-Industrie-Verein (DEBRIV) in Köln. Vor allem müssen sich die Kritiker des Gesetzes vorhalten lassen, dass eine Verweigerungshaltung gegenüber den neuen klimaschonenden Kraftwerkstechniken vielen Ländern und ihren Bürgern Entwicklungschancen und soziale Gerechtigkeit verbaue.
 
Der von der Bundesregierung vorgelegte Entwurf für ein Gesetz zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid (CCS-Gesetz) ist nach Ansicht der deutschen Braunkohlenindustrie ein unverzichtbarer Beitrag für die zukünftige sichere und klimaschonende Energieversorgung. Die internationale Staatengemeinschaft geht davon aus, dass der Ausstoß von Klimagasen bis 2050 um 50 bis 80 Prozent reduziert werden muss, um die globale Erwärmung zu stoppen oder zumindest zu begrenzen. Der Ersatz von Kohle durch Gas oder erneuerbare Energien, wie ihn vor allem deutsche Umweltgruppen fordern, ist weder national noch global gangbar. Kohle bleibt auf absehbare Zeit weltweit, in Europa und Deutschland ein wichtiges Element im Energiemix und wird durch CCS Technik zukunftsfähig gemacht.
 
Der DEBRIV wies darauf hin, dass ein offener Zugang zu den Transport- und Speichersystemen nicht nur für Kohlekraftwerksbetreiber wichtig ist. Auch andere Branchen wie die Chemie oder die Petrochemie müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Treibhausgasemissionen auf dem Weg über neue Technologien zu vermindern. Der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf ist geeignet wichtige Grundlagen für die zukünftige Planungs- und Investitionssicherheit zu schaffen.

Quelle: UD / na
 
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