Klimawandel

Neue Studie: Drastische CO2-Einsparung möglich

Großstädte können ihre Emissionen an Treibhausgasen um bis zu 90 Prozent senken, ohne dass die Einwohner merkliche Einschränkungen ihrer Lebensqualität hinnehmen müssen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie im Auftrag von Siemens erstellt hat. Die Studie zeigt am Beispiel von München, wie eine moderne Großstadt ihren CO2-Ausstoß drastisch senken kann. Alle Experten sind sich einig, dass vor allem Städte eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen müssen, weil sie für rund 80 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

18.03.2009

Foto: Siemens
Foto: Siemens
Für München wurden für den Zeitraum bis 2058 ein optimistischeres und ein konservativeres Szenario untersucht. Im günstigeren Fall sinken die Emissionen um rund 90 Prozent auf 750 Kilogramm pro Einwohner und Jahr; in der konservativen Variante immerhin um 80 Prozent. Wenn alle Optionen zur Verbesserung der Energieeffizienz konsequent genutzt werden, wird der Strombedarf größtenteils aus regenerativen und CO2-armen Quellen gedeckt. In nur 30 Jahren sollte es CO2-arme Stadtteile geben.

Viele der nötigen Investitionen rechnen sich: So müssten in München bis 2058 für Altbausanierung und Neubauten nach dem Passivhausstandard 13 Milliarden Euro mehr aufgebracht werden als nach der derzeit gültigen Energiesparverordnung 2007. Umgerechnet auf alle Bürger wären das rund 200 Euro pro Jahr - etwa ein Drittel der jährlichen Gasrechnung. Diesen Mehrinvestitionen würden aber im Jahr 2058 Energieeinsparungen zwischen 1,6 und 2,6 Milliarden Euro gegenüberstehen. Pro Kopf wären das zwischen 1.200 und 2.000 Euro.

Die größten Hebel zur Minderung der Emissionen liegen laut der Studie in der optimierten Wärmedämmung der Gebäude, der regenerativen und CO2-armen Energieerzeugung sowie dem effizienten Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung, sparsamen Elektrogeräten und Beleuchtungssystemen. Beim Verkehr liegt das größte Einsparpotenzial in der Verringerung des Individualverkehrs durch die verstärkte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge.

Nach einer ersten Studie zu nachhaltigen Infrastrukturlösungen für die Metropolregion London im vergangenen Jahr, stellt Siemens nun die Infrastrukturanalyse für München „Sustainable Urban Infrastructure: München - Wege in eine CO2-freie Zukunft“ vor. Mit dem weltweiten größten Umweltportfolio mit rund 19 Milliarden Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2008 kann und will Siemens einen wichtigen Beitrag in der Diskussion leisten.
Quelle: UD / pm
 
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