Klimawandel
Road to Copenhagen (1): Bonner Klimaverhandlungen - Viel Plauderei, wenig Fortschritt
Bei den ersten UN-Klimaverhandlungen in diesem Jahr in Bonn gab es in den großen politischen Fragen keine Bewegung. Bei keinem der Knackpunkte, etwa bei der Reduzierung der Emissionen oder in Finanzierungsfragen, sei man weitergekommen beklagen Umweltschützer unisono. Einzig die Arbeitsatmosphäre unter den Delegierten habe sich verbessert, vor allem dank der neuen US-Administration.
13.04.2009
"Das ist schön, aber ohne ernsthafte Verpflichtungen und anspruchsvolle Ziele gewinnt man keinen Kampf gegen den Klimawandel", bilanziert die Leiterin Klimaschutz des WWF, Regine Günther. Von einem politischen Durchbruch, wie man ihn für ein Kioto-Nachfolgeabkommen brauche, sei die Staatengemeinschaft in Bonn weit entfernt gewesen.
"Die derzeitigen Ziele und finanziellen Zusagen sind nicht ausreichend für das notwendige Abkommen in Kopenhagen", kommentiert Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. "Von den Regierungschefs der einzelnen Staaten muss auf den kommenden internationalen Treffen bis hin zum G8-Gipfel Anfang Juli deutlich gemacht werden, dass der Wille vorhanden ist, die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten. Nur dies kann die notwendige Dynamik für das Abkommen in Kopenhagen erzeugen."
Immerhin: Besseres Verhandlungsklima dank USA
Im Unterschied zu den Verhandlungen in Posen wurde in Bonn eine neue Atmosphäre deutlich. "Unter anderem hat auch der positive Wiedereinstieg der USA dazu geführt, dass man bei einigen Details konstruktiv miteinander gearbeitet hat. Dennoch ist die Kluft zwischen den Detailverhandlungen und dem, was aus der politischen Ebene an konkreten Zahlen auf den Tisch gelegt werden muss, gewaltig", erklärt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
"Die Staaten behindern sich hier gegenseitig. Die Schwellenländer fordern von den Industriestaaten finanzielle und technische Unterstützung für Anpassung an den Klimawandel und für Klimaschutz. Gleichzeitig wollen die Industrienationen erst dann CO2-Reduktionsziele nennen, wenn China und andere Schwellenländer ambitionierte Aktivitäten für den Klimaschutz ergreifen", erläutert Klaus Milke. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen in den Industriestaaten von mehr als 40 Prozent notwendig ist, um den gefährlichen Klimawandel abzuwenden.
"Bei allen kommenden Treffen der Staats- und Regierungschefs muss deutlich werden, dass sie die Chance nutzen, zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise in großem Stil in grüne Technologien zu investieren. Damit kann auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Wenn diese Chance ungenutzt bleibt, steuern wir auf eine Krise der Energie- und Klimasicherheit zu", so Bals. International seien vor allem die USA, die Europäische Union und China gefragt, Führungsstärke zu zeigen, um vor Kopenhagen die notwendige Bewegung in die Verhandlungen zu bekommen. In den Klimaverhandlungen üben vor allem die am wenigsten entwickelten Staaten (LDC) und die kleinen Inselstaaten, die zum Teil um ihre Existenz fürchten, Druck auf die großen Industrie- und Schwellenländer aus, endlich ernst mit dem Klimaschutz zu machen.
Zeit bis Kopenhagen wird knapp
Laut WWF ist ein weltweites Klimaabkommen in Kopenhagen nur dann zu erreichen, wenn die Industriestaaten sich dazu verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Außerdem müssten die industrialisierten Länder endlich genug Geld auf den Tisch legen, um Entwicklungsländern unter die Arme zu greifen. Nur so könnten ärmere Staaten auf eine CO2-arme Industrialisierung umschwenken und wichtige Maßnahmen zur
Anpassung an den Klimawandel finanzieren.
Der WWF fordert die Bundesregierung auf, bis zum nächsten Treffen der Weltgemeinschaft in Bonn im Juni klare Pläne zu entwickeln, wie die reichen Nationen die globale Temperaturerhöhung unter zwei Grad gegenüber vorindustriellen Werten halten wollen. "Ob Merkel, Obama oder Brown: Alle Staatslenker sind jetzt am Zug, bis Juni ihre Klima-Plaudereien in ernsthafte Zusagen umzuwidmen und endlich nicht nur über Geld zu sprechen, sondern es auch bereitzustellen", so WWF-Expertin Günther.
"Die derzeitigen Ziele und finanziellen Zusagen sind nicht ausreichend für das notwendige Abkommen in Kopenhagen", kommentiert Klaus Milke, Vorstandsvorsitzender von Germanwatch. "Von den Regierungschefs der einzelnen Staaten muss auf den kommenden internationalen Treffen bis hin zum G8-Gipfel Anfang Juli deutlich gemacht werden, dass der Wille vorhanden ist, die globale Erderwärmung deutlich unter 2 Grad zu halten. Nur dies kann die notwendige Dynamik für das Abkommen in Kopenhagen erzeugen."
Immerhin: Besseres Verhandlungsklima dank USA
Im Unterschied zu den Verhandlungen in Posen wurde in Bonn eine neue Atmosphäre deutlich. "Unter anderem hat auch der positive Wiedereinstieg der USA dazu geführt, dass man bei einigen Details konstruktiv miteinander gearbeitet hat. Dennoch ist die Kluft zwischen den Detailverhandlungen und dem, was aus der politischen Ebene an konkreten Zahlen auf den Tisch gelegt werden muss, gewaltig", erklärt Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
"Die Staaten behindern sich hier gegenseitig. Die Schwellenländer fordern von den Industriestaaten finanzielle und technische Unterstützung für Anpassung an den Klimawandel und für Klimaschutz. Gleichzeitig wollen die Industrienationen erst dann CO2-Reduktionsziele nennen, wenn China und andere Schwellenländer ambitionierte Aktivitäten für den Klimaschutz ergreifen", erläutert Klaus Milke. Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass eine Reduktion der CO2-Emissionen in den Industriestaaten von mehr als 40 Prozent notwendig ist, um den gefährlichen Klimawandel abzuwenden.
"Bei allen kommenden Treffen der Staats- und Regierungschefs muss deutlich werden, dass sie die Chance nutzen, zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise in großem Stil in grüne Technologien zu investieren. Damit kann auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden. Wenn diese Chance ungenutzt bleibt, steuern wir auf eine Krise der Energie- und Klimasicherheit zu", so Bals. International seien vor allem die USA, die Europäische Union und China gefragt, Führungsstärke zu zeigen, um vor Kopenhagen die notwendige Bewegung in die Verhandlungen zu bekommen. In den Klimaverhandlungen üben vor allem die am wenigsten entwickelten Staaten (LDC) und die kleinen Inselstaaten, die zum Teil um ihre Existenz fürchten, Druck auf die großen Industrie- und Schwellenländer aus, endlich ernst mit dem Klimaschutz zu machen.
Zeit bis Kopenhagen wird knapp
Laut WWF ist ein weltweites Klimaabkommen in Kopenhagen nur dann zu erreichen, wenn die Industriestaaten sich dazu verpflichten, ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Außerdem müssten die industrialisierten Länder endlich genug Geld auf den Tisch legen, um Entwicklungsländern unter die Arme zu greifen. Nur so könnten ärmere Staaten auf eine CO2-arme Industrialisierung umschwenken und wichtige Maßnahmen zur
Anpassung an den Klimawandel finanzieren.
Der WWF fordert die Bundesregierung auf, bis zum nächsten Treffen der Weltgemeinschaft in Bonn im Juni klare Pläne zu entwickeln, wie die reichen Nationen die globale Temperaturerhöhung unter zwei Grad gegenüber vorindustriellen Werten halten wollen. "Ob Merkel, Obama oder Brown: Alle Staatslenker sind jetzt am Zug, bis Juni ihre Klima-Plaudereien in ernsthafte Zusagen umzuwidmen und endlich nicht nur über Geld zu sprechen, sondern es auch bereitzustellen", so WWF-Expertin Günther.
Quelle: UD