Klimawandel

Europäisches Verbundprojekt AMBER: Die Ostsee-Küstenzone im Jahr 2100

Der Einfluss des Klimawandels auf unsere Meere rückt immer stärker ins Bewusstsein. Doch auch Änderungen in der Landnutzung haben Auswirkungen auf die Meere. Bislang existieren noch keine Studien, die gleichzeitig beide Einflüsse und ihre Wechselwirkungen berücksichtigen. Das soll nun mit dem neuen europäischen Verbundprojekt AMBER anders werden. Koordiniert wird das Projekt durch das Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Warnemünde.

28.04.2009

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Ein Konsortium von neun Forschungsinstituten aus Schweden, Finnland, Litauen, Polen und Deutschland hat sich unter dem Dach von AMBER (Assessment and Modelling Baltic Ecosystem Response) zusammengefunden, um zu untersuchen, welchen gekoppelten Effekt die Klimaänderung auf der einen Seite und Änderungen in der Landnutzung auf der anderen Seite für den Nährstoffhaushalt im Küstenraum der Ostsee haben. "Die Überdüngung gehört zu den größten Problemen der Ostsee", berichtet der Ozeanograph PD Dr. Joachim Dippner, wissenschaftlicher Koordinator von AMBER. "Sie wird sowohl von der Klimaänderung als auch durch eine geänderte Landnutzung im Einzugsgebiet beeinflusst. Die grundsätzliche Frage ist, ob sich die beiden Effekte als getrennte Signale erkennen lassen. Wenn das gelingt, so werden wir unter der Annahme ganz bestimmter Klimaänderungs- und Landnutzungsszenarien auch einen Blick in das Jahr 2100 wagen können."

Vorher müssen jedoch erst noch ein einige offene Fragen geklärt werden: historische Langzeitmessungen werden analysiert und mit gezielten Messungen werden bislang unbekannte Größen wie Grundwassereinträge von Nährstoffen oder Flusswassereinträge gelöster organischer Substanz ermittelt.

Mit Hilfe der durch gekoppelte Modellierung errechneten Szenarien zukünftiger Zustände, will das Konsortium in den kommenden drei Jahren Handlungsempfehlungen für Politiker und verbesserte Managementstrategien entwickeln.

AMBER wird im Rahmen des so genannten BONUS-Programmes finanziert. BONUS ist ein Zusammenschluss von Fördereinrichtungen aller Ostseeanrainerstaaten und der Europäischen Kommission. Der deutsche Anteil an AMBER wird vom Bundesministerium für Forschung und Bildung gefördert.
Quelle: UD / pm
 
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