Klimawandel

Aufmerksamkeit für Klimaschutz - CCS noch wenig bekannt

Das IZ Klima - Informationszentrum klimafreundliches Kohlekraftwerk e.V. hat in Berlin die Ergebnisse einer Studie zur gesellschaftlichen Wahrnehmung von Klimaschutz, CO2 und CCS vorgestellt. In der von der 'denkstelle hamburg' durchgeführten quantitativen Studie im Auftrag des IZ Klima wurden unter anderem repräsentative Ergebnisse zum Kenntnisstand der Bevölkerung zu den Themen Klimaschutz, CO2 bzw. Kohlendioxid, Carbon Capture and Storage(CCS) sowie Assoziationen zum Thema Strom ermittelt.

03.06.2009

Carbon Capture and Storage (CCS) noch kaum bekannt, Foto: Bergbau Wetter
Carbon Capture and Storage (CCS) noch kaum bekannt, Foto: Bergbau Wetter
Für Dr. Yvonne Fritzsche-Sterr, Leiterin der 'denkstelle hamburg', sind insbesondere die Ergebnisse zur Problemwahrnehmung des Klimaschutzes bemerkenswert: "Wir haben mittels einer bundesweit  repräsentativen Telefonumfrage 1.000 Personen zu ihren Wertvorstellungen und den wahrgenommenen gesellschaftlichen Problemen befragt, zusätzlich wurden noch 600 ausführliche Studiointerviews durchgeführt. Umwelt- und Klimaschutz genießen dabei in der  Bevölkerung ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Bei den Studiointerviews rangieren beide Themen in der Problemwahrnehmung unmittelbar hinter  Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise an dritter und vierter Stelle. Das zeigt, wie nachhaltig diese Themen trotz der aktuellen Aufmerksamkeit für die Wirtschaftskrise in der gesellschaftlichen Wahrnehmung verankert sind."

Während Umwelt- und Klimaschutz in der Studie hohe Aufmerksamkeitswerte erzielen, wird das Thema Versorgungssicherheit hingegen kaum als Problem wahrgenommen. Vielmehr zeigt sich bei zwei von drei Befragten ein bemerkenswert hohes Vertrauen in die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland - die Themen Umwelt oder Klimaschutz werden dabei allerdings kaum assoziiert.

Bei der Untersuchung des Kenntnisstandes von CO2 bzw. Kohlendioxid zeigen die Ergebnisse der Studie ein interessantes, ambivalentes Bild. So sind die Bezeichnungen des Treibhausgases zwar einer überwiegenden Mehrheit der Befragten bekannt, über Wirkungsweisen und Eigenschaften des Gases herrscht jedoch sehr unterschiedliches  Wissen. Demnach ist nur 41% der Befragten klar, dass CO2 bzw. Kohlendioxid beispielsweise in Mineralwasser enthalten ist. 73% glauben hingegen irrigerweise, dass CO2 giftig ist und 87% der Befragten stimmen der Aussage zu, dass CO2 den Treibhauseffekt verstärkt. Die unterschiedlichen Ergebnisse lassen vermuten, dass die Bekanntheit von CO2 eng an die Medienkarriere des Themas Klima gekoppelt ist.

Die Abscheidung und geologische Speicherung der in Kraftwerken anfallenden CO2-Emissionen mittels der Carbon Capture and Storage-Technologie (CCS)ist einer breiten Öffentlichkeit bislang kaum bekannt. So sind derzeit nur etwa ein Prozent der Befragten in der Lage, die CCS-Technologie ungestützt zu beschreiben. Auch die Bewertung der einzelnen Prozessschritte der CCS-Technologie in den ausführlichen Studiointerviews ergab interessante Ergebnisse: So sahen 80% der Befragten keine Schwierigkeiten bei der Abscheidung des Klimagases im Kraftwerksprozess. Den Transport des abgeschiedenen CO2 empfanden hingegen über 70% - die Speicherung sogar über 75% - der Studienteilnehmer als problematisch.

Der Vorstandsvorsitzende des IZ Klima e.V. Klaus von Trotha zeigte sich wenig überrascht von diesen Ergebnissen: "Die geringe Bekanntheit dieser innovativen Klimaschutz-Technologie ist weder der Technologie noch den Befragten vorzuwerfen. Schließlich reden wir hier von einer Technologie, die sich noch mitten im Entwicklungsprozess befindet und bislang vor allem in der Fachöffentlichkeit von Energie- und Klimaschutzpolitik behandelt wurde. Die Ergebnisse unserer Studie stimmen mich daher zuversichtlich für unsere weitere Arbeit. Das Thema Klimaschutz genießt eine dauerhafte Aufmerksamkeit bei den Menschen. Ich sehe daher gute Chancen, mit einer innovativen Klimaschutz-Technologie wie CCS auch eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gewinnen zu können."
Quelle: UD / na
 
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