Klimawandel

Nobelpreisträger drängen auf Handeln im Klimaschutz

Drei Tage lang hatten mehr als 20 Nobelpreisträger mit einigen der weltweit führenden Klimawissenschaftler, mit Politikern und Entscheidungsträgern aus der Wirtschaft die Dimensionen des Klimawandels und die heutige Nachhaltigkeitskrise diskutiert. Die Teilnehmer erörterten Strategien, wie man sich diesen Herausforderungen stellen kann. In Gegenwart des Schirmherren der Veranstaltung, des britischen Thronfolgers Prinz Charles, wurde das St. James's Palace Memorandum nun unterzeichnet. Der US- amerikanische Energieminister und Nobelpreisträger Steven Chu war einer der Hauptredner auf dem Symposium.

09.06.2009

Foto: NASA
Foto: NASA
"Zum Ende des Kalten Krieges war die Logik guter Politik, sich gegenseitig zu versichern abzurüsten. Angesichts der globalen Herausforderung Klimawandel sollte nun die gegenseitige Versicherung Emissionen zu reduzieren die Logik sein", sagt Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der die Symposiumsreihe zur globalen Nachhaltigkeit initiiert hat. Wie es im Memorandum heißt, "muss in einem Geist des Vertrauens jedes Land handeln und sich dabei darauf verlassen können, dass alle anderen Länder ebenso handeln werden."

Die Teilnehmer des Symposiums fordern eine "globale Vereinbarung für den Klimaschutz, die dem Maßstab und der Dringlichkeit der heutigen menschlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Krisen gerecht wird." Klimafolgen wie Dürren, der Anstieg des Meeresspiegels und Überflutungen könnten zu Massenabwanderungen und Konflikten führen. "Eine Handlungsaufforderung, die auf stichhaltigeren Beweisen beruht, können politische Entscheidungsträger nicht erwarten", führen die Unterzeichner im Memorandum aus. Sie benennen drei zentrale Anforderungen: ein effektives und gerechtes globales Klimaschutz- Abkommen, ein Kohlenstoff-armes Energieversorgungssystem sowie  den  Schutz, die Erhaltung und die Wiederaufforstung von tropischen Wäldern.

Das St. James's Palace Memorandum knüpft an das Potsdam-Memorandum an, das im Oktober 2007 auf dem ersten Nobelpreisträgertreffen verabschiedet wurde, und stützt sich auf jüngste wissenschaftliche Fortschritte bei der Erforschung des Klimawandels. In Potsdam haben die Symposiumsteilnehmer gefordert, dass in einer Großen Transformation die technologischen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen herbeigeführt werden, die notwendig sind um die Doppel-Herausforderung globaler Umweltzerstörung und anhaltender Armut bewältigen zu können.

Auf dem St. James's Palace Symposium betonten die Teilnehmer, dass die Welt die Chance versäumen wird, die globale Nachhaltigkeits-Herausforderung zu bestehen, wenn die Mittel zur Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht klug verteilt werden und der Weg zur Kohlenstoff-armen Wirtschaftsweise eingeschlagen wird.

"Mit der Symposiumsreihe möchten wir einen Dialog der führenden Denker mit Entscheidungsträgern anregen, sodass sie anhand einer Art Nachhaltigkeits-Kompass angemessen auf die Klima-Herausforderung reagieren können", sagt Schellnhuber. Die Veranstaltung in London wurde unter anderen von der Volkswagenstiftung und dem Unternehmen Vattenfall unterstützt.
Quelle: UD / fo
 
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