Klimawandel

G8 macht Fortschritte beim Klimaschutz

Die großen Industrie- und Schwellenländer haben sich gemeinsam auf eine langfristige Messlatte für die internationalen Klimaschutzbemühungen geeinigt. Die globalen Temperaturen sollen demnach nicht über die Großgefahrenschwelle von zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit ansteigen. Für die USA, Russland, Japan, Australien, Kanada, aber auch für die großen Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien ist es das erste Mal, dass sie diese Schwelle als Orientierung für alle weiteren Klimaschutzbemühungen anerkennen.

13.07.2009

Bild: Nasa
Bild: Nasa
Da sowohl die kleinen Inselstaaten als auch die besonders armen Entwicklungsländer noch schärfere Klimaziele fordern, kann das Zwei-Grad-Limit ab heute als globaler Mindestkonsens für die notwendige internationale Klimastrategie betrachtet werden. "Damit haben die Regierungen der Industrie- und Schwellenländer selber die Messlatte aufgelegt, an denen sich ihre Handlungen messen lassen müssen", kommentiert Klaus Milke, der Vorstandsvorsitzende von Germanwatch.

Die großen Industriestaaten werden in ihrem G8-Klimatext noch konkreter. Sie wollen die Emissionen der Industrieländer als historisch Hauptverantwortliche bis 2050 um 80% oder mehr reduzieren. Auch dies wird zum ersten Mal vom G8-Club der großen Industrieländer akzeptiert. Allerdings bleibt das Basisjahr umstritten - 1990 oder später heißt es im Text. Um auch nur mit einer 50%igen Wahrscheinlichkeit den Temperaturanstieg auf weniger als zwei Grad zu begrenzen, wäre ein Basisjahr von 1990 für alle Industriestaaten notwendig. Da bis 2005 die Emissionen stark gestiegen sind, reicht z.B. dieses Jahr als Basisjahr nicht aus. Gleichzeitig sollen nach Vorstellungen der großen Industrieländer die globalen Emissionen bis dann um mindestens die Hälfte sinken.

"Positiv ist, dass es jetzt einen Konsens unter den großen Industriestaaten gibt, sich für schnelle Fortschritte in Richtung beschleunigter Emissionsreduktionen für den internationalen Flug- und Schiffverkehr einzusetzen", unterstreicht Christoph Bals, der politische Geschäftsführer von Germanwatch, einen weiteren wichtigen Punkt. Unter anderem die bisherigen US-Regierungen hatten solchen Fortschritt bisher blockiert.

Initiative 2 Grad zufrieden

Die in der Initiative "2° - Deutsche Unternehmer  für Klimaschutz" verbundenen Unternehmer begrüßen das Bekenntnis der  G8-Staaten und wichtiger Schwellenländer zum 2°-Ziel beim  Klimaschutz. Die Forderung nach einer Verringerung der
Treibhausgasemissionen um mindestens 50% bis zum Jahr 2050 wird  ebenfalls unterstützt. Bei den UN-Klimaverhandlungen in Kopenhagen Ende des Jahres 2009 müssen nun effiziente und verbindliche Beschlüsse zur Begrenzung der globalen Erderwärmung auf maximal 2° Celsius getroffen werden.

Politik und Wirtschaft müssen jetzt die nächsten wichtigen Entscheidungen treffen. Bei den Klimaschutzverhandlungen in Kopenhagen gilt es, verbindliche Wege und Verteilungsmechanismen zur Erreichung der Emissionsreduktionsziele für das Jahr 2050 und dazwischen liegende Perioden zu beschließen. Existierende und im Entstehen begriffene Emissionshandelssysteme werden dadurch auf eine sichere Grundlage gestellt. Dies ist eine zentrale Voraussetzung zur Schaffung eines globalen Emissionshandels als wirksames und effizientes Instrument des weltweiten Klimaschutzes.

Unternehmen und die Politik müssen nun die wirtschaftlichen Zukunftschancen beim Klimaschutz durch einen konsequenten Ausbau ihrer Forschungsmaßnahmen und durch Produktinnovationen nutzen. Mit weiteren mutigen Entscheidungen wird Deutschland seine führende Rolle beim Klimaschutz auch in der Zukunft behaupten, seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Quelle: UD / na
 
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