Klimawandel
Ähnlich häufige Sturmaktivität zuletzt im Mittelalter
In den vergangenen Jahrzehnten waren Hurrikans im Atlantik so häufig wie zuletzt im Mittelalter. Zu diesem Schluss kommen Meteorologen der Pennsylvania State University in der Fachzeitschrift "Nature". Die Forscher rekonstruierten die Aktivität der tropischen Wirbelstürme der letzten 1.500 Jahre, um aus der Geschichte Faktoren für die Ausprägung einer starken Hurrikan-Saison zu bestimmen. "Wir befinden uns derzeit auf einem Niveau, das höher als alles Vergleichbare in den letzten 1.000 Jahren ist", sagt Studienautor Michael E. Mann.
25.08.2009
Die Forscher suchten in Gesteinsschichten nach Spuren für Hurrikans in den vergangenen 1.500 Jahren, die die Karibikinseln oder den nordamerikanischen Kontinent erreicht haben. Sie werteten acht Zeitreihen aus fünf Untersuchungsorten aus, wofür Sandformationen oder Kieselalgen brauchbare Hinweise lieferten. Die Ergebnisse verglich man mit einem statistischen Computermodell, das die Häufigkeit der tropischen Wirbelstürme aus verfügbaren Messungen zu Oberflächentemperatur, Druckschwankungen und den Klimaphänomenen "El Niño" und seiner Gegenspielerin "La Niña" berechnet. Daten dafür liefern Bohrkerne aus Eis oder Korallen.
Beide Herangehensweisen führten zu gleichen Ergebnissen. Sie bestätigen eine längere und besonders hohe Hurrikan-Aktivität von 900 bis 1100 n.Chr., deren Ausprägung ähnlich stark oder vielleicht sogar noch stärker als die der letzten Jahrzehnte gewesen sei, so die Forscher. Gefolgt wurde diese stürmische Epoche allerdings von einer langen Flautezeit. Die Suche nach Auslösern führte zu weiteren Belegen für die Annahme, dass die Kombination des sogenannten "La Niña"-Ereignisses und die erhöhten Oberflächentemperaturen des Ozeans zu dieser Zuspitzung geführt haben.
"Die Stärke einer Hurrikan-Saison im Atlantik ist eng mit der Oberflächentemperatur des Meeres verknüpft. Ein wärmeres Meer führt zu mehr Verdunstung, was wiederum den Wirbelstürme Kraft und Intensität gibt", erklärt Christian Ortner, Meteorologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Interview. Steige infolge der Erderwärmung im Sommer die Wassertemperatur des Atlantiks weiter an, so bedeute das auch ein höheres Hurrikan-Risiko. Starke Wirbelstürme habe es im Laufe des letzten Jahrhunderts immer wieder gegeben, zugenommen habe jedoch zuletzt die Häufigkeit ihrer Auftreten, berichtet der Meteorologe.
Die Hurrikan-Saison 2009 beginnt demnächst. "Wir stehen erst gerade am Beginn der Saison. Bisher kam es zwar zu einigen starken Tiefs im Atlantik, die jedoch nicht für die Ausbildung von großen Hurrikans reichte", so Ortner. Im September, wenn die maximale Meerestemperatur erreicht sei, steige das Risiko für tropische Wirbelstürme. Klassischer Geburtsort der Atlantik-Hurrikans ist die westafrikanische Küste, von wo aus sie Kurs auf den Golf von Mexiko nehmen und dort an Energie gewinnen. Drehen sie nicht wie gewöhnlich wieder Richtung Atlantik ab, werden sie dem Süden der USA zur Bedrohung, was mit besonderer Stärke im Rekordjahr 2005 mit "Katrina" und "Rita" der Fall war. "Hurrikans bilden sich auch im Pazifik, werden jedoch aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte kaum von den Medien wahrgenommen", so der Wiener Meteorologe.
Beide Herangehensweisen führten zu gleichen Ergebnissen. Sie bestätigen eine längere und besonders hohe Hurrikan-Aktivität von 900 bis 1100 n.Chr., deren Ausprägung ähnlich stark oder vielleicht sogar noch stärker als die der letzten Jahrzehnte gewesen sei, so die Forscher. Gefolgt wurde diese stürmische Epoche allerdings von einer langen Flautezeit. Die Suche nach Auslösern führte zu weiteren Belegen für die Annahme, dass die Kombination des sogenannten "La Niña"-Ereignisses und die erhöhten Oberflächentemperaturen des Ozeans zu dieser Zuspitzung geführt haben.
"Die Stärke einer Hurrikan-Saison im Atlantik ist eng mit der Oberflächentemperatur des Meeres verknüpft. Ein wärmeres Meer führt zu mehr Verdunstung, was wiederum den Wirbelstürme Kraft und Intensität gibt", erklärt Christian Ortner, Meteorologe an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik im Interview. Steige infolge der Erderwärmung im Sommer die Wassertemperatur des Atlantiks weiter an, so bedeute das auch ein höheres Hurrikan-Risiko. Starke Wirbelstürme habe es im Laufe des letzten Jahrhunderts immer wieder gegeben, zugenommen habe jedoch zuletzt die Häufigkeit ihrer Auftreten, berichtet der Meteorologe.
Die Hurrikan-Saison 2009 beginnt demnächst. "Wir stehen erst gerade am Beginn der Saison. Bisher kam es zwar zu einigen starken Tiefs im Atlantik, die jedoch nicht für die Ausbildung von großen Hurrikans reichte", so Ortner. Im September, wenn die maximale Meerestemperatur erreicht sei, steige das Risiko für tropische Wirbelstürme. Klassischer Geburtsort der Atlantik-Hurrikans ist die westafrikanische Küste, von wo aus sie Kurs auf den Golf von Mexiko nehmen und dort an Energie gewinnen. Drehen sie nicht wie gewöhnlich wieder Richtung Atlantik ab, werden sie dem Süden der USA zur Bedrohung, was mit besonderer Stärke im Rekordjahr 2005 mit "Katrina" und "Rita" der Fall war. "Hurrikans bilden sich auch im Pazifik, werden jedoch aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte kaum von den Medien wahrgenommen", so der Wiener Meteorologe.
Quelle: UD / pte