Klimawandel
UN-Klimagipfel in New York
Mit dem UN-Klimagipfel und dem anschließenden G-20-Gipfel in Pittsburgh steigt der Druck auf all jene Staaten, die den Klimaschutz bisher boykottieren. Mit Japan ist nun einer dieser Länder umgeschwenkt. Dennoch bleibt die Bilanz des Gipfels aus Sicht vieler Beobachter bescheiden.
24.09.2009
Anlässlich der Verhandlungen beim Klimagipfel in New York zeigt sich MISEREOR-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer zunehmend enttäuscht vom tatsächlichen Willen der Politiker, die notwendigen Maßnahmen zum Schutz des Klimas zu ergreifen und umzusetzen. "Das Positive am Gipfel ist, dass er die Problematik des Klimawandels vor aller Welt deutlich macht. Aber trotzdem wird nicht gehandelt", so Sayer. Auch scheide sich in New York die Spreu vom Weizen. Es kristallisiere sich klar heraus, wo die Bremser beim Klimaschutz sind, und jene, die die Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember zu einem Erfolg führen wollten. "Die EU zeigt weiterhin keine dynamische Führungsrolle und auch das Verhalten der USA, des zweitgrößten Verursachers von Treibhausgasen, ist weiterhin enttäuschend", sagte Sayer, der Mitglied einer Delegation der katholischen Kirche, von Bischöfen, Hilfswerken und deren Partnern aus Entwicklungsländern ist.
Der schwedische Umweltminister, Andreas Carlgren, sowie der Exekutivsekretär des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, engagierten sich in herausragender Weise für weitreichende Beschlüsse im Klimaschutz, erklärte Sayer. De Boer führte im Gespräch mit der Delegation aus, dass das menschliche Gesicht in den Verhandlungen verloren gegangen sei und nur um technische Details gefeilscht würde.
"Hier sind gerade die Kirchen gefragt, das Schicksal der Betroffenen wieder in die Debatte einzuführen. Das Schicksal der Armen, aber auch der Menschheit insgesamt steht auf dem Spiel. Die künftigen Generationen werden uns fragen, was wir angesichts unseres klaren Wissens um den Klimawandel getan haben, um eine Welt zu hinterlassen, in der sie überleben können. Das, was momentan beschlossen wird, reicht sicher bei weitem nicht aus", erklärte Sayer.
In den Gesprächen mit den Delegationsteilnehmern wurde offenkundig, dass die Entwicklungsländer Hilfe zur Anpassung zum Klimawandel, den sie nicht verursacht haben, brauchen. "Dies ist eine globale Krise und sie muss auch global beantwortet werden, und zwar schnell", so Raila Odinga, Premierminister von Kenia. Schon seit drei Jahren leiden in seinem Land mehr als 10 Millionen Menschen unter einer Hungerkrise, die direkt mit den klimatischen Veränderungen in Zusammenhang steht.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hofft dagegen weiterhin, die ins Stocken geratenen Klimaverhandlungen voranzubringen. „Die internationalen Klimaverhandlungen brauchen dringend einen politischen Impuls, um voranzukommen“, sagte Gabriel vor seiner Abreise. „Die Angebote der Industrie- und Entwicklungsländer vor der internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen reichen bisher noch nicht aus, um die schlimmsten Klimafolgen zu vermeiden und Klimasicherheit zu gewährleisten. Ich erwarte, dass der Gipfel in New York diesen politischen Impuls geben wird.“
Sowohl bei der Minderung der Treibhausgase in Entwicklungsländern wie auch bei der Anpassung an den Klimawandel ist eine gesicherte Finanzierung der Schlüssel zum Erfolg in Kopenhagen. Emissionsmindernde Investitionen müssen im Wesentlichen über den Kohlenstoffmarkt finanziert werden. Der Kohlenstoffmarkt muss erweitert werden, hierfür sind die Regeln festzulegen. Je ambitionierter die Minderungsziele der Industrieländer sind, umso geringer ist der Bedarf an Mitteln aus öffentlichen Haushalten.
Gabriel: „Klar ist: Wird nicht schnell und energisch genug umgesteuert, wird es zu gravierenden Veränderungen des Weltklimas kommen. Statt einer Spirale der Verantwortungslosigkeit müssen wir eine Kaskade der Verantwortung organisieren. Um ein Abkommen zu erlangen, das fair und akzeptabel ist und die drastischsten Folgen des Klimawandels verhindert, müssen alle - Industrie- und Entwicklungsländer - ihre Angebote zu Minderung und Finanzierung nachbessern und handfest machen.“
Kopenhagen Kommuniqué: Weltweiter Aufruf von Unternehmern für mehr Klimaschutz
Mehr als 500 Unternehmen aus beinahe allen G20 Ländern fordern im Kopenhagen Kommuniqué von der Politik ein verlässliches internationales Rahmenabkommen für den Klimaschutz.
Der schwedische Umweltminister, Andreas Carlgren, sowie der Exekutivsekretär des UN-Klimasekretariats, Yvo de Boer, engagierten sich in herausragender Weise für weitreichende Beschlüsse im Klimaschutz, erklärte Sayer. De Boer führte im Gespräch mit der Delegation aus, dass das menschliche Gesicht in den Verhandlungen verloren gegangen sei und nur um technische Details gefeilscht würde.
"Hier sind gerade die Kirchen gefragt, das Schicksal der Betroffenen wieder in die Debatte einzuführen. Das Schicksal der Armen, aber auch der Menschheit insgesamt steht auf dem Spiel. Die künftigen Generationen werden uns fragen, was wir angesichts unseres klaren Wissens um den Klimawandel getan haben, um eine Welt zu hinterlassen, in der sie überleben können. Das, was momentan beschlossen wird, reicht sicher bei weitem nicht aus", erklärte Sayer.
In den Gesprächen mit den Delegationsteilnehmern wurde offenkundig, dass die Entwicklungsländer Hilfe zur Anpassung zum Klimawandel, den sie nicht verursacht haben, brauchen. "Dies ist eine globale Krise und sie muss auch global beantwortet werden, und zwar schnell", so Raila Odinga, Premierminister von Kenia. Schon seit drei Jahren leiden in seinem Land mehr als 10 Millionen Menschen unter einer Hungerkrise, die direkt mit den klimatischen Veränderungen in Zusammenhang steht.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hofft dagegen weiterhin, die ins Stocken geratenen Klimaverhandlungen voranzubringen. „Die internationalen Klimaverhandlungen brauchen dringend einen politischen Impuls, um voranzukommen“, sagte Gabriel vor seiner Abreise. „Die Angebote der Industrie- und Entwicklungsländer vor der internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen reichen bisher noch nicht aus, um die schlimmsten Klimafolgen zu vermeiden und Klimasicherheit zu gewährleisten. Ich erwarte, dass der Gipfel in New York diesen politischen Impuls geben wird.“
Sowohl bei der Minderung der Treibhausgase in Entwicklungsländern wie auch bei der Anpassung an den Klimawandel ist eine gesicherte Finanzierung der Schlüssel zum Erfolg in Kopenhagen. Emissionsmindernde Investitionen müssen im Wesentlichen über den Kohlenstoffmarkt finanziert werden. Der Kohlenstoffmarkt muss erweitert werden, hierfür sind die Regeln festzulegen. Je ambitionierter die Minderungsziele der Industrieländer sind, umso geringer ist der Bedarf an Mitteln aus öffentlichen Haushalten.
Gabriel: „Klar ist: Wird nicht schnell und energisch genug umgesteuert, wird es zu gravierenden Veränderungen des Weltklimas kommen. Statt einer Spirale der Verantwortungslosigkeit müssen wir eine Kaskade der Verantwortung organisieren. Um ein Abkommen zu erlangen, das fair und akzeptabel ist und die drastischsten Folgen des Klimawandels verhindert, müssen alle - Industrie- und Entwicklungsländer - ihre Angebote zu Minderung und Finanzierung nachbessern und handfest machen.“
Kopenhagen Kommuniqué: Weltweiter Aufruf von Unternehmern für mehr Klimaschutz
Mehr als 500 Unternehmen aus beinahe allen G20 Ländern fordern im Kopenhagen Kommuniqué von der Politik ein verlässliches internationales Rahmenabkommen für den Klimaschutz.
Zu den unterzeichnenden Unternehmen aus Deutschland gehören Allianz SE,
Deutsche Telekom AG, Otto Group, Beluga Shipping GmbH, Schüco
International KG und EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Die Initiative
"2 Grad - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz" unterstützt als
Kooperationspartner der Prince of Wales's Corporate Leaders Group on
Climate Change alle Forderungen des Kopenhagen Kommuniqués. Dr. Michael
Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group: "Das Jahr 2009 ist ein
entscheidendes Jahr für den Klimaschutz. Die UN Klimaverhandlungen im
Dezember in Kopenhagen müssen ein Erfolg werden. Eine solche Chance
werden wir so schnell nicht wieder bekommen."
Im Kopenhagen Kommuniqué fordern die beteiligten Unternehmen ambitionierte Reduktionsverpflichtungen der Industrienationen, verbindliche Reduktionsziele und Finanzierungskonzepte für Schwellen- und Entwicklungsländer sowie einen Finanzierungsmechanismus für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Zusätzlich wird ein internationaler Rahmen für den Erhalt von Wäldern und natürlichen Senken angemahnt. Kern eines internationalen Klima-Abkommens müsse eine global umfassende Einpreisung von Treibhausgasen und die Verknüpfung und Weiterentwicklung bestehender regionaler Emissionshandelssysteme sein.
Das Kopenhagen Kommuniqué ist die bisher größte koordinierte Unterstützungsaktion internationaler Unternehmenslenker und Unternehmer-Initiativen für einen ambitionierten, globalen Klimaschutz. Das Kommuniqué wird im Vorfeld der Generalversammlung der Vereinten Nationen an den Generalsekretär Ban Ki-moon und die anwesenden Staatschefs übergeben und soll den internationalen Klimaverhandlungen eine zusätzliche positive Dynamik verleihen.
Im Kopenhagen Kommuniqué fordern die beteiligten Unternehmen ambitionierte Reduktionsverpflichtungen der Industrienationen, verbindliche Reduktionsziele und Finanzierungskonzepte für Schwellen- und Entwicklungsländer sowie einen Finanzierungsmechanismus für Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Zusätzlich wird ein internationaler Rahmen für den Erhalt von Wäldern und natürlichen Senken angemahnt. Kern eines internationalen Klima-Abkommens müsse eine global umfassende Einpreisung von Treibhausgasen und die Verknüpfung und Weiterentwicklung bestehender regionaler Emissionshandelssysteme sein.
Das Kopenhagen Kommuniqué ist die bisher größte koordinierte Unterstützungsaktion internationaler Unternehmenslenker und Unternehmer-Initiativen für einen ambitionierten, globalen Klimaschutz. Das Kommuniqué wird im Vorfeld der Generalversammlung der Vereinten Nationen an den Generalsekretär Ban Ki-moon und die anwesenden Staatschefs übergeben und soll den internationalen Klimaverhandlungen eine zusätzliche positive Dynamik verleihen.
Quelle: UD / el-na