Klimawandel

China schlägt USA beim Klimaschutz

China wird von vielen als der Umweltverschmutzer schlechthin bezeichnet. Nun kommt das World Resources Institute (WRI) in einer Untersuchung zum Schluss, dass die Chinesen mehr zum Klimaschutz beitragen als die USA. In einigen Punkten sind die Schlüsselwerte der Volksrepublik deutlich besser als jene der USA.

04.11.2009

Trägt China mehr zum Klimaschutz bei als die USA? Shanghai, Foto: pixelio.de
Trägt China mehr zum Klimaschutz bei als die USA? Shanghai, Foto: pixelio.de
Experten des WRI gehen davon aus, dass China die Klimaschutzziele erreichen wird. Dazu soll die Energieintensität bis zum Ende des kommenden Jahres um 20 Prozent reduziert werden. Die Energieintensität ist eine Kennzahl, die den Energieverbrauch einer Volkswirtschaft in Bezug zum erwirtschafteten Bruttosozialprodukt setzt. Wenn die Energieintensität der chinesischen Wirtschaft gebremst wird, wird das auch eine deutliche Bremswirkung auf die CO2-Emissionen haben.

Auf dem besten Weg zu erneuerbaren Energien

China mache auch im Bezug auf die Ausweitung der erneuerbaren Energien große Fortschritte, so der Bericht. Das Ziel, 15 Prozent der gesamten Energie bis 2020 aus erneuerbaren Quellen zu bekommen, soll erreicht werden. Bis zum Ende der Dekade sind insgesamt 150 Gigawatt Windkraft installiert - das entspricht der fünffachen Menge der USA. Jedes zehnte chinesische Haus verfügt bereits über solarthermische Anlagen. Jährlich kommen 20 Prozent hinzu.

Auch bei den Kohlekraftwerken sind die Chinesen den US-Amerikanern voraus. Die thermische Effizienz konnte von unter 33 Prozent in den 60er-Jahren auf derzeitig 35 Prozent zulegen. Auch hinsichtlich der Aufforstung setzt man im Reich der Mitte auf Expansion. Bis Ende 2010 soll der Waldbestand auf 20 Prozent ansteigen.

China nimmt Klimaproblematik sehr ernst

"Chinas Führung hat den Ernst der Lage richtig erkannt und ist von der Aufhol- auf die Überholspur gewechselt", meint Energieexperte und Präsident der Photovoltaic Austria (PVA). Wie auch die USA sei China von der Ressourcenknappheit besonders betroffen. "Während die USA immer noch danach trachten, sich auf die Beschaffung von Ressourcen zu konzentrieren, geht man in China offensichtlich neue Wege." Es bestehe zwar enormer Aufholbedarf im Reich der Mitte, aber dieser werde mit Know-how bekämpft.

Auch in Sachen Ökologie sei die chinesische Regierung sehr erfolgreich unterwegs, meint Kronberger. "Man muss der chinesischen Politik zugestehen, eine durchaus akzeptable Weitsicht in Sachen Energiezukunft zu haben", so der Experte. Beim Bau des zwei Gigawatt-Photovoltaik-Kraftwerks in China setze man noch auf US-Technologien.
Quelle: UD / pte
 
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