Klimawandel
Trockenheit bedroht Ostafrika
Die Niederschläge in Ostafrika sind in diesem Jahr - zum sechsten Mal in Folge - ausgeblieben. Die britische Hilfsorganisation Oxfam warnt davor, dass Millionen von Menschen in den kommenden Monaten davon betroffen sein werden. Die nächsten Niederschläge werden für frühestens April erwartet.
30.12.2009
In Somalia ist es die schlimmste Trockenperiode seit 20 Jahren. Die Regenmenge, die in Kenia und Äthiopien im November fiel, machte gerade fünf Prozent der sonst üblichen Niederschlagsmenge dieser Jahreszeit aus. Die UNO rechnet damit in den kommenden sechs Monaten rund 20 Mio. Menschen ernähren zu müssen. Erschwerend hinzu kommen auch die gestiegenen Lebensmittelpreise in Afrika.
In der Turkana-Region in Nord-Kenia sind in den vergangenen drei Monaten nur zwölf Millimeter Niederschlag gemessen worden. Jeder dritte Bewohner ist bereits unterernährt. Dramatisch sieht die Lage auch in den Central Highlands und der Ogaden-Region in Äthiopien sowie im gesamten Somaliland - dem abgespaltenen Teil Somalias im Norden - aus.
Am schlimmsten betroffen ist allerdings das krisengeschüttelte Somalia, wo der Bürgerkrieg und die Trockenheit rund 3,6 Mio. Menschen - etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung - von Hilfslieferungen abhängig machen. "Die letzte Rettung wäre Regen gewesen, aber dieser ist auch in diesem Jahr wieder ausgeblieben", so Jeremy Loveless, Oxfam Deputy Humanitarian Director, der erst kürzlich in Somaliland war.
Auch Kenia, Tansania und Uganda betroffen
Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere leiden extrem unter der Trockenheit. "Viele sind bereits verendet. Rinder und Zebus hat es ganz besonders getroffen", so Konini Selian, Vertreter der kenianischen Maasai, im pressetext-Interview. "Dass es eine Trockenperiode gegeben hat, die auch Zebras und Esel dahinrafft, ist extrem selten, denn diese Tiere sind normalerweise die letzten, die sterben."
Für die Maasai haben Tiere als Handelsware eine große Bedeutung. "Als nächstes werden wir wohl Steine verkaufen müssen", so der Maasai Benjamin Koroe. Die letzten noch lebenden Tiere werden für wenig Geld veräußert. Viele verlassen das Land und wandern in die Städte, in denen hohe Arbeitslosigkeit herrscht.
Kritik an Lebensmittelimporten
"Langfristig muss den Kommunen geholfen werden, unter den gegebenen Umständen zu leben und eine funktionierende lokale Landwirtschaft aufzubauen", so Loveless. Jetzt sei allerdings rasche Hilfe erforderlich. Der Buchautor Klaus Werner-Lobo sieht im Interview allerdings auch eine Mitverantwortung Europas. "Jedes Land der Welt ist in der Lage, seinen Bedarf an Nahrungsmitteln selbst zu produzieren." Hunger entstehe dadurch, dass Nahrungsmittel exportiert oder lokale Märkte mit Waren aus Europa zerstört werden.
In der Turkana-Region in Nord-Kenia sind in den vergangenen drei Monaten nur zwölf Millimeter Niederschlag gemessen worden. Jeder dritte Bewohner ist bereits unterernährt. Dramatisch sieht die Lage auch in den Central Highlands und der Ogaden-Region in Äthiopien sowie im gesamten Somaliland - dem abgespaltenen Teil Somalias im Norden - aus.
Am schlimmsten betroffen ist allerdings das krisengeschüttelte Somalia, wo der Bürgerkrieg und die Trockenheit rund 3,6 Mio. Menschen - etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung - von Hilfslieferungen abhängig machen. "Die letzte Rettung wäre Regen gewesen, aber dieser ist auch in diesem Jahr wieder ausgeblieben", so Jeremy Loveless, Oxfam Deputy Humanitarian Director, der erst kürzlich in Somaliland war.
Auch Kenia, Tansania und Uganda betroffen
Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere leiden extrem unter der Trockenheit. "Viele sind bereits verendet. Rinder und Zebus hat es ganz besonders getroffen", so Konini Selian, Vertreter der kenianischen Maasai, im pressetext-Interview. "Dass es eine Trockenperiode gegeben hat, die auch Zebras und Esel dahinrafft, ist extrem selten, denn diese Tiere sind normalerweise die letzten, die sterben."
Für die Maasai haben Tiere als Handelsware eine große Bedeutung. "Als nächstes werden wir wohl Steine verkaufen müssen", so der Maasai Benjamin Koroe. Die letzten noch lebenden Tiere werden für wenig Geld veräußert. Viele verlassen das Land und wandern in die Städte, in denen hohe Arbeitslosigkeit herrscht.
Kritik an Lebensmittelimporten
"Langfristig muss den Kommunen geholfen werden, unter den gegebenen Umständen zu leben und eine funktionierende lokale Landwirtschaft aufzubauen", so Loveless. Jetzt sei allerdings rasche Hilfe erforderlich. Der Buchautor Klaus Werner-Lobo sieht im Interview allerdings auch eine Mitverantwortung Europas. "Jedes Land der Welt ist in der Lage, seinen Bedarf an Nahrungsmitteln selbst zu produzieren." Hunger entstehe dadurch, dass Nahrungsmittel exportiert oder lokale Märkte mit Waren aus Europa zerstört werden.
Quelle: UD / pte