Klimawandel

IWF-Vorschlag zur Finanzierung des Klimaschutzes

Der Chef des Internationalen Währungsfonds, Dominique Strauss-Kahn, hat den Vorschlag des World Future Council (WFC) zur Finanzierung des Klimaschutzes in den Entwicklungsländern aufgegriffen. Ein neuer "grüner Fonds" solle rund 100 Milliarden Dollar pro Jahr für den Kampf gegen die Erderwärmung bereitstellen, schlug Strauss-Kahn auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos vor. Ein Teil dieses Geldes solle durch die Schaffung neuer Sonderziehungsrechte - der internen Währung des IWF - gesammelt werden. Der World Future Council hatte auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen im vergangenen Dezember angeregt, den Ausbau erneuerbarer Energien durch die Ausgabe neuer, zinsloser Sonderziehungsrechte zu finanzieren und diesen Weg auch dem IWF präsentiert.

12.02.2010

Dominique Strauss-Kahn, Chef des Internationalen Währungsfonds, Foto: IWF
Dominique Strauss-Kahn, Chef des Internationalen Währungsfonds, Foto: IWF
Durch diese Geldschöpfung in großem Stil könne ein globaler Green New Deal finanziert werden, sagte WFC-Gründer Jakob von Uexküll: "Dies bietet die wohl größte unternehmerische Chance aller Zeiten". Die Ausgabe neuer Sonderziehungsrechte selbst in mehrstelliger Milliardenhöhe berge keine Inflationsgefahren, wenn das Geld in den Aufbau neuer, nachhaltiger Industrien fließe: "Inflation entsteht nur, wenn zu viel Geld zu wenige Waren jagt. Hier aber entstehe neues Geld nur gegen Leistung, indem arbeitslose Menschen und ungenutzte Produktionsmittel eingesetzt werden, um z.B. neue Wind- und Solaranlagen herzustellen."

Der World Future Council schlägt vor, das UN-Umweltprogramm UNEP und die neu gegründete Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) federführend mit dem Plan eines globalen Green New Deals zu beauftragen. Der IWF wäre für die technische Seite der Finanzierung und Geldschöpfung durch Sonderziehungsrechte verantwortlich.

Der World Future Council setzt sich für ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Denken und Handeln im Sinne zukünftiger Generationen ein. Seine bis zu 50 Mitglieder kommen aus Politik, Geschäftswelt, Wissenschaft und Kultur - und von allen fünf Kontinenten. Der Rat identifiziert mithilfe seines Netzwerks von Wissenschaftlern, Parlamentariern und Umwelt-Organisationen weltweit zukunftsweisende Politikansätze und fördert ihre Umsetzung auf internationaler, nationaler und regionaler Ebene.
Quelle: UD / na
 
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