Klimawandel
Öko-Institut: Internationalen Seeverkehr in den europäischen Emissionshandel einbinden
In einer jetzt veröffentlichten Studie haben Wissenschaftler aus dem Öko-Institut in Kooperation mit weiteren Experten herausgefunden: Die Einbindung des Seeverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem ist rechtlich zulässig, technisch möglich und hat keine nennenswerten negativen Auswirkungen auf die deutsche und europäische Volkswirtschaft, sondern kann sich sogar positiv auf die maritime Wirtschaft auswirken.
21.05.2010
Die internationale Seeschifffahrt ist ein stark wachsender Sektor - das hat Folgen für das Klima. Derzeit trägt der internationale Seeverkehr mit 2,7 Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Tendenz: Zunehmend. Doch die klimaschädlichen Emissionen müssen auch in diesem Sektor abnehmen und so hat der Rat der Europäischen Union kürzlich das Ziel ausgegeben, die Emissionen bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 2005 zu senken. Um dies zu erreichen, stellt der europäische Emissionshandel ein gutes Politik-Instrument dar, insbesondere angesichts schleppender Fortschritte auf internationaler Ebene. Die neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Einbindung des Seeverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem, ohne nennenswerte ökonomische Nachteile technisch und rechtlich kurzfristig umsetzbar ist.
„Eine Einbindung des internationalen Seeverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem kann relativ einfach auf Basis vorhandener Daten der in Europa anlaufenden Schiffe erfolgen. Jeder Hafenstaat hat ein Recht, Berichtspflichten und Umweltanforderungen für anlaufende Schiffe zu stellen. Positiv ist, dass das administrativ einfachste System auch das umwelteffizienteste und juristisch stabilste System darstellt“, stellt Projektleiter Stefan Seum vom Öko-Institut e.V. fest. Voraussetzung für einen weitreichenden Umweltnutzen: Das europäische Emissionshandelssystem müsste auch für den Schiffsverkehr in internationalen Gewässern gelten. Dies ist aus Sicht der Wissenschaftler jedoch bei entsprechender Gestaltung juristisch möglich, unter Nutzung vorhandener Daten zu überwachen und gut umzusetzen. Die rechtliche Einbindung könnte im Einklang mit internationalen Abkommen und Regelungen geschehen.
Zwei weitere Gründe sprechen aus Sicht der Wissenschaftler für die Einbindung des internationalen Seeverkehrs in den europäischen Emissionshandel: Zum einen sind die Emissionsvermeidungskosten bei Seeschiffen zunächst gering. Zum anderen zeichnet sich ab, dass Schritte zur Reduktion der Emissionen auch bis Ende 2011 international noch nicht verbindlich umgesetzt sind.
„Wir können nicht gänzlich ausschließen, dass einige import- oder exportabhängige Staaten von höheren Seefracht-Raten betroffen wären“, ist die Meinung von Margareta Kulessa von der Fachhochschule Mainz. „Für Deutschland erwarten wir dies jedoch nicht. Der deutsche Schiffsbausektor würde davon voraussichtlich sogar profitieren. Denn es würden verstärkt Umwelttechnologien und effizientere Schiffe nachgefragt“, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin.
Die Studie ist in einem Forschungsverbund entstanden, an dem das Öko-Institut (Projektleitung) sowie die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Margareta Kulessa, Dr. Matthias Oschinski und der Rechtsanwalt Tim Bäuerle beteiligt waren. Auftraggeber ist das Umweltbundesamt.
„Eine Einbindung des internationalen Seeverkehrs in das europäische Emissionshandelssystem kann relativ einfach auf Basis vorhandener Daten der in Europa anlaufenden Schiffe erfolgen. Jeder Hafenstaat hat ein Recht, Berichtspflichten und Umweltanforderungen für anlaufende Schiffe zu stellen. Positiv ist, dass das administrativ einfachste System auch das umwelteffizienteste und juristisch stabilste System darstellt“, stellt Projektleiter Stefan Seum vom Öko-Institut e.V. fest. Voraussetzung für einen weitreichenden Umweltnutzen: Das europäische Emissionshandelssystem müsste auch für den Schiffsverkehr in internationalen Gewässern gelten. Dies ist aus Sicht der Wissenschaftler jedoch bei entsprechender Gestaltung juristisch möglich, unter Nutzung vorhandener Daten zu überwachen und gut umzusetzen. Die rechtliche Einbindung könnte im Einklang mit internationalen Abkommen und Regelungen geschehen.
Zwei weitere Gründe sprechen aus Sicht der Wissenschaftler für die Einbindung des internationalen Seeverkehrs in den europäischen Emissionshandel: Zum einen sind die Emissionsvermeidungskosten bei Seeschiffen zunächst gering. Zum anderen zeichnet sich ab, dass Schritte zur Reduktion der Emissionen auch bis Ende 2011 international noch nicht verbindlich umgesetzt sind.
„Wir können nicht gänzlich ausschließen, dass einige import- oder exportabhängige Staaten von höheren Seefracht-Raten betroffen wären“, ist die Meinung von Margareta Kulessa von der Fachhochschule Mainz. „Für Deutschland erwarten wir dies jedoch nicht. Der deutsche Schiffsbausektor würde davon voraussichtlich sogar profitieren. Denn es würden verstärkt Umwelttechnologien und effizientere Schiffe nachgefragt“, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin.
Die Studie ist in einem Forschungsverbund entstanden, an dem das Öko-Institut (Projektleitung) sowie die Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Margareta Kulessa, Dr. Matthias Oschinski und der Rechtsanwalt Tim Bäuerle beteiligt waren. Auftraggeber ist das Umweltbundesamt.
Quelle: UD / pm