Klimawandel

KfW fördert Emissionshandel in Polen

Die KfW Bankengruppe und die polnische Umweltbank (BOS Bank), verbessern gemeinsam den Klimaschutz durch Kredite zur energetischen Gebäudesanierung und industrieller Energieeffizienz in Polen, da der Bedarf an energetischer Sanierung dort immer noch sehr hoch ist. Außerdem haben insbesondere deutsche und europäische Unternehmen die Möglichkeit, günstige Emissionszertifikate, die durch die CO2-Einsparungen der Maßnahmen generiert werden können, zu erwerben.

26.05.2010

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book

Möglich ist dies durch eine innovative Kombination aus Globaldarlehen der KfW, Strukturierung eines sogenannten "PoA" (Programme of Activities) und den Ankauf von generierten Klimaschutzzertifikaten durch die KfW. Die entsprechenden Verträge wurden jetzt unterzeichnet. Das Joint-Implementation-Projekt sieht folgendes vor:

Die KfW vergibt an die BOS ein Globaldarlehen mit einem Volumen von 30 Mio. EUR. Aus diesem vergibt die BOS Kredite an polnische kleine und mittlere Unternehmen sowie an Hauseigentümergemeinschaften. Diese profitieren von den zinsgünstigen Krediten und investieren in moderne Wärme- und Heiztechnologien (z.B. der Austausch von industriellen Boilern bei Unternehmen oder Heizanlagen und Isolierungen im Wohnraumsegment).

Durch diese Maßnahmen werden schätzungsweise jährlich rd. 150.000 Tonnen CO2-Emissionen reduziert. Die Einsparungen werden exakt ermittelt, so dass aus den einzelnen Investitionen im Rahmen des Kyoto-Protokolls Emissionsreduktionszertifkate generiert werden können.

Über zehn Jahre gerechnet können 1,5 Mio. JI-Zertifikate (ERUs, Emission Reduction Units) erzeugt werden. Diese Zertifikate werden von der KfW gekauft, wodurch gleich zwei Förderwirkungen erzielt werden: Zum einen werden durch die Erlöse die Kreditkonditionen der BOS an die Endkunden zusätzlich vergünstigt, zum anderen wird die KfW die Zertifikate über das neue mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) aufgelegte EIB-KfW CO2 Programm II an deutsche und europäische Unternehmen, die auf der Suche nach günstigen Emissionszertifikaten sind, weiterverkaufen.

Die KfW Bankengruppe verkauft und kauft seit dem Jahr 2005 Klimaschutzzertifikate nach den flexiblen Mechanismen des Kyoto-Protokolls aus mittlerweile mehr als 70 Projekten weltweit mit Einsparung von über 70 Mio. t CO2e ("e" steht für equivalent). Das EIB-KfW CO2 Programm II mit einem geplanten Volumen von erneut 100 Mio. EUR stellt bereits das zweite gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) aufgelegte Kaufprogramm dar, um europäischen Unternehmen Zugang zur Nutzung von Emissionszertifikaten zu schaffen und mit innovativen Ansätzen zur Entwicklung der Zertifikatemärkte beizutragen. Das Programm legt einen Fokus auf "Programmes of Activities", einem neuen innovativen Ansatz bei der Entwicklung von Zertifikateprojekten. Dabei wird eine Vielzahl von verteilten Einzelmaßnahmen zu einem Programm gebündelt und für den Zertifikatehandel nutzbar gemacht.

Quelle: UD / cp
 

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