Klimawandel

Formel 1 will grüner werden - Schein oder Sein?

Die nicht gerade als umweltfreundlich bekannte Formel 1 will in Zukunft ihre Emissionen deutlich verringern. Die Formula-One-Teams-Association (FOTA) hat eine Analyse vorgelegt, wie bis 2012 die CO2-Emissionen um rund 15 Prozent verringert werden können. Nach Angaben der FOTA wird die Formel 1 die erste Sportart mit einem ausgedehnten und von außen überprüften Emissionsreduktionsprogramm sein.

12.07.2010

Foto: J. Knutzen, Flickr.com
Foto: J. Knutzen, Flickr.com
Die Prüfung der Emissionen wurde von der FOTA an das britische Consulting-Unternehmen Trucost abgegeben. "Wir sind in der Lage gewesen, die gesamten Emissionen, von der Logistik bis hin zu den Motoren zu berechnen", erklärt Richard Mattison, Trucost-CEO im Interview. "Beim Rennen selbst fallen nur etwa 0,3 Prozent aller Emissionen an", so Mattison. Aufgrund der guten Datenlage war es möglich, die Analysen zu machen und zu sehen, wo man am meisten einsparen kann.

"Die Emissionen aus den Fahrzeugen während der Rennen und während der Tests sind für weniger als ein Prozent der Emissionen der ganzen Formel 1 verantwortlich", bestätigt Mattison. Der durchschnittliche Verbrauch eines Formel 1-Motors beträgt rund 60 Liter pro 100 Kilometer. Die Hälfte der Emissionen sind Ausrüstungsgegenständen zuzurechnen, die von den Teams eingekauft werden.

"Einsparungspotenzial liegt etwa bei der Verringerung der Tests im Windkanal, aber auch bei den Motoren selbst", betont Mattison. Von einer Verdoppelung der Energieeffizienz würde auch die Autoindustrie profitieren, zeigt sich Mattison überzeugt. "Denn das führt in weiterer Folge zu verbesserten Motoren in herkömmlichen Fahrzeugen." Mattison ist vom Einsparungspotenzial positiv überrascht. "Es gibt nicht viele Unternehmen, die innerhalb von drei Jahren mehr als zwölf Prozent Emissionen einsparen können." Emissionsrückgänge habe es bereits im Vorjahr gegeben.

Materialschlacht mit hohem Energieverbrauch

Sparsam war die Formel-1 noch nie. Der Einsatz an technischem Equipment, der Transport der Boliden, die als Luft- und Seefracht von einem Rennen zum anderen gebracht werden sowie der ständig mit dem Team reisende Tross der Techniker und Betreuer sorgen nicht gerade für einen kleinen ökologischen Fußabdruck. Auch das Testen der Fahrzeuge unter verschiedenen Bedingungen verschlingt große Mengen an Energie.

Der Energiespargedanke in der Formel 1 kommt rechtzeitig, denn auch seitens der Fédération Internationale de l'Automobile (FIA) - dem internationalen Dachverband des Automobils -wird es von 2013 an einige gravierende Änderungen im Rennsport geben. Durch eine Beschränkung der Treibstoffmenge in den Autos werden die Motoren kleiner werden. Experten sprechen von Vier-Zylinder-Motoren oder V-6-Zylinder Maschinen mit einem Hubraum von 1,5-Liter. Derzeitige Formel-1-Boliden haben V8- Motoren mit einem Hubraum von rund 2,4 Liter.

Einige Experten gehen davon aus, dass die treibenden Kräfte hinter diesem Veränderungen bei den Sponsoren liegen, die wiederum mit "grüneren" Produkten punkten wollen. Ökologen kritisieren die Maßnahmen allerdings als "Grünwäsche".
Quelle: UD / pte
 
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