Klimawandel

Wie die globale Erwärmung unter zwei Grad bleibt

Wie viele Emissionen dürfen die Menschen noch in die Atmosphäre pusten, damit das von der EU angestrebte zwei-Grad-Ziel nicht überschritten wird? Dieser Frage ist das Forscherteam um Erich Roeckner vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) nachgegangen. Sie kommen zum Schluss, dass, gemessen am heutigen Wert, die CO2-Emissionen bis 2050 um 50 Prozent reduziert werden müssen.

09.08.2010

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
„Das Ergebnis zeigt deutlich, dass wir signifikante und baldige Maßnahmen treffen müssen, um die Emissionen von Treibhausgasen zu vermindern. Nur so kann die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert bei nicht mehr als zwei Grad oberhalb des vorindustriellen Niveaus stabilisiert werden", erklärt der Forscher im Gespräch.

„Im verwendeten Stabilisierungsszenario steigt die erlaubte CO2-Emission bis 2015 leicht an. Danach müsste sie bis 2050 um 56 Prozent reduziert werden und um fast 100 Prozent gegen Ende dieses Jahrhunderts." Die globale Erwärmung bleibt nach den Berechnungen der Wissenschaftler 2100 zwar unterhalb der Zwei-Grad-Grenze, längerfristig könne jedoch eine weitere Erwärmung nicht ausgeschlossen werden.

„Ziel der Studie ist es, zukünftige Klimaänderungen und CO2-Emissionen in einem Szenario zu simulieren, in dem die CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre langfristig auf 450 ppm stabilisiert werden", erklärt Roeckner. Derzeit liegen die Konzentrationen bei 380 ppm. „Selbst wenn ab morgen alle CO2-Emmissionen eingefroren würden, käme es zu einem leichten Temperaturanstieg", so der Forscher.

Roeckner und sein Forscherteam folgen in ihrem Klima-Kohlenstoffkreislaufsystem einer Methodik, die vom IPCC vorgeschlagen wurde. Dabei werden Erdsystemmodelle inklusive dem Kohlenstoffkreislauf benutzt, um die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen abzuschätzen. "Die berechneten Emissionen hängen dann allein davon ab, welcher Anteil des anthropogenen Kohlenstoffs im Modell von der Landoberfläche und den Ozeanen aufgenommen wird", erklärt Roeckner.
Quelle: UD / pte
 
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