CDP 2010 - Deutsche Unternehmen setzen weltweit Maßstäbe
Deutsche Großunternehmen berichten besser über die Herausforderungen und Chancen des Klimawandels als viele ihrer globalen Wettbewerber. Zu diesem Ergebnis kommen der aktuelle Bericht samt Rankings des Carbon Disclosure Project (CDP), die jetzt veröffentlicht wurden. Die Indices Carbon Disclosure Leadership Index (CDLI) und Carbon Performance Leadership Index (CPLI) bewerten die besten der weltweit 500 größten Unternehmen in Bezug auf die generelle Transparenz (CDLI) und den Umfang des Klimaschutz-Managements (CPLI) zur CO2-Reduktion. Dabei liegen Siemens, die Deutsche Post, BASF und Bayer auf den ersten vier Plätzen.
21.09.2010
Der aktuelle Report kommt zu dem Ergebnis, dass 75 Prozent der teilnehmenden Unternehmen über ihre CO2-Emissionen berichten, 60 Prozent hiervon haben diese Angaben testiert. 85 Prozent der Befragten haben einen Klimaverantwortlichen auf Vorstands- oder Geschäftsführungsebene. Dies zeigt einen grundsätzlichen Wandel in der Strategie der Unternehmen dahingehend, dass das Thema Klimawandel in den Führungsetagen angekommen ist: "Wachstum ist nach wie vor vorrangiges Ziel, jedoch nicht mehr um jeden Preis. Die Unternehmen sind hinsichtlich ihres Umgangs mit natürlichen Ressourcen im Fokus verschiedener Stakeholdergruppen und stehen diesbezüglich untereinander im Wettbewerb", so Michael Werner, verantwortlicher Partner für den Bereich Sustainability Services bei PwC in Deutschland.
Trotz des bemerkenswerten Engagements auf Führungsebene für Klimafragen können bislang nur 19 Prozent der Befragten tatsächliche CO2-Einsparungen verzeichnen. Der Global 500 Report zeigt ebenso auf, dass nur jedes zweite Unternehmen über eine kohärente Strategie verfügt, die den Kampf gegen den Klimawandel in der Gesamtorganisation verankert und mit den Unternehmenszielen abgleicht.
„Optimistisch stimmt jedoch, dass neun von zehn Unternehmen die Senkung der CO2-Emissionen nicht nur als Kostenoptimierung, sondern auch als Chance betrachten, sich im Markt zu positionieren", meint Michael Werner. "Die Unternehmen konzentrieren ihre Aktivitäten einerseits darauf, durch eine energieeffizientere Produktion Kosten zu sparen. Andererseits betrachten sie die Entwicklung innovativer, klimafreundlicher Produkte und Dienstleistungen, die den Kunden Mehrwert und ihnen selbst Wettbewerbsvorteile bieten, als zukunftsträchtig".
Der Global 500 Report zeigt auch deutliche regionale Disparitäten bei der Einstellung gegenüber dem Klimawandel. So stammen vier von fünf Unternehmen, die sich als „Performance Leader“ im CPLI etablieren konnten, aus Europa. Dies trifft nur auf sechs Prozent der US-Unternehmen zu.
Ranking der Unternehmen im 2010 Global 500 Report und CPLI-Index
Unternehmen | Score | Performance | Branche |
Siemens | 98 | A | Technologie |
Deutsche Post | 97 | A | Logistik |
BASF | 96 | A | Chemie |
Bayer | 95 | A | Pharma / Chemie |
Samsung | 95 | A | Informationstechnologie |
Lafarge | 94 | A | Industriegüter |
News Corporation | 94 | A | Medien |
Philips Electronics | 94 | A | Elektronik |
National Australia Bank | 93 | A | Finanzdienstleistungen |
Praxair | 93 | A | Industriegüter |
Reckitt Benckiser | 93 | A | Konsumgüter |
Royal Bank of Scotland | 93 | A | Finanzdienstleistungen |