Klimawandel

CCS: Lecks belasten das Grundwasser

Die langfristige unterirdische Speicherung von CO2 gehört zu den Ansätzen, die derzeit zur Reduktion des Ausstoßes des Treibhausgases und seiner Auswirkungen auf das Klima diskutiert werden. Ob die Maßnahme eine Lösung darstellen kann, muss die Forschung durch die Erkundung möglicher Risiken erheben - wie etwa jenes einer undichten Lagerstätte. Wissenschaftler der Duke University zeigen in der Zeitschrift „Environmental Science & Technology", wie CO2 auf das Grundwasser einwirken kann.

17.12.2010

Foto: Bergbau Wetter
Foto: Bergbau Wetter
„Ein Leck ist nach einer umfangreichen Standorterkundung zwar unwahrscheinlich, doch nie ganz auszuschließen", betont Michael Kühn, Leiter des Zentrums für CO2-Speicherung am GeoForschungsZentrum (GFZ) Potsdam. Theoretisch entweichendes CO2 führt zur Bildung von Kohlensäure im Grundwasser. Diese sei zwar selbst unproblematisch, könne jedoch ungewollt Substanzen aus dem Gestein herauslösen. „Deshalb braucht jede Standorterkundung neben der seismischen und hydraulischen auch eine intensive geochemische Erkundung."

Die US-Forscher entnahmen Proben aus grundwasserführenden Bodenschichten an vier Orten, die in den USA für CO2-Endlager in Überlegung stehen. Ein Jahr lang befanden sich die Proben im Labor in einer Wasserlösung, die mit CO2-Gas durchspült wurde. Dabei beobachtete man, was sich veränderte. „Aufsteigendes CO2 kann, je nach eingesetztem Material, die Metallkonzentration im Wasser bis um das Zehnfache verändern. Unter bestimmten Bedingungen wurden dabei Belastungs-Grenzwerte für Trinkwasser überschritten", berichtet Studienleiter Robert B. Jackson. Dieses Risiko, das nicht in allen Proben gefunden wurde, hängte von der Beschaffenheit der Bodenschichten ab.

Für Kühn entsprechen die Bedingungen des Experiments nur bedingt jenen der Realität. „Um zu Ergebnissen zu kommen, wählte man als Ausgangsmaterial bereits Proben mit hoher Metallkonzentration", kommentiert der Experte die Studie. Ebenso habe das deionisierte Wasser, in welches man die Proben im Labor lagerte, eine höhere Lösungskapazität als Grundwasser und auch in Kontrollproben ohne CO2-Einfluss sei der pH-Wert gesunken, was in der Interpretation berücksichtigt werden müsse. Praxiswert habe die Studie jedoch eindeutig, da sie zeigte, dass geochemische Marker die Früherkennung von CO2-Lecks erlauben.

Das Team um Kühn am GFZ hat zuletzt erforscht, ob sich leere Erdgaslager für die CO2-Speicherung eignen. Der Experte glaubt, dass sich diese Form des Klimaschutzes durchsetzen kann. „Die CO2-Speicherung ist nicht die günstigste Form der Emissionsreduktion, doch auch nicht die teuerste. Sie kann durchaus mit alternativen Ansätzen konkurrieren, denn auch diese kosten Geld", so der Experte.
Quelle: UD / pte
 
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