Klimawandel
Studie zeigt wenig Interesse der Medien am Klimawandel
Obwohl das Interesse der Medien für den Klimawandel in den vergangenen 15 Jahren immens stieg, bieten die Medien noch keine globale Ebene, auf der man sich über das Thema verständigen kann. Das berichten Forscher vom KlimaCampus der Universität Hamburg in der Zeitschrift „Studies in Communication/Media“.
08.06.2011
„Viele wünschen sich eine transnationale Öffentlichkeit für den Klimawandel, die Ideenaustausch ermöglicht und hilft, internationale Klimapolitik zu legitimieren. Derartige globale Tendenzen gibt es zwar, jedoch nur in der westlichen Welt", so Studienautor Andreas Schmidt im Interview.
Die Forscher durchforsteten 80.000 Zeitungsartikeln aus 23 Ländern, wobei sowohl „Verursacher" des Klimawandels wie etwa die USA, Australien oder Frankreich wie auch vorwiegend "Betroffene" wie Namibia, Indonesien oder Mexiko vertreten waren. Für jedes Land wählten die Wissenschaftler ein nationales und qualitativ hochwertiges Leitmedium der überregionalen Tagespresse. Dieses wurde darauf überprüft, wie groß der Anteil von Beiträgen zum Thema Klimawandels an den gesamten Artikeln war.
Klimaopfer berichten anders
Von 1995 bis 2010 stieg die relative Zahl der Erwähnungen weltweit um das Vier- bis Achtfache, wobei sich das mediale Interesse seit 2005 auf hohem Niveau eingependelt hat. In Europa und Nordamerika gibt dabei die internationale Klimapolitik den Takt vor. „Die Spitzen sind eindeutig bei den Klimakonferenzen 2007 und 2009 sowie bei den Berichten des Weltklimarates IPCC", so Schmidt. Auch die Veröffentlichung von Al Gores Film "An Inconvenient Truth" dürfte ihren Teil beigetragen haben.
Anders ist jedoch die Situation in den nicht-westlichen Ländern. Obwohl auch hier das Interesse deutlich stieg, gibt es kaum länderübergreifende Übereinstimmungen. Etwa in Asien zeigt sich eine sehr unterschiedliche Berichterstattung selbst bei Nachbarstaaten mit ökonomisch ähnlicher Entwicklung. „Die Medien gehen hier individueller vor und interessieren sich weniger für scheinbar globale Anlässe. Vermutlich liegt der Fokus hier eher bei nationalen und regionalen Auswirkungen des Klimawandels, der ja besonders Schwellenländer stark betrifft", so der Hamburger Forscher.
Deutschen Medien ist Wetter egal
Eine detailliertere Auswertung mit Zeitreihen-Analysen erstellten die Forscher für Deutschland. „Auch hierzulande bestimmen Großereignisse wie etwa Weltklima-Konferenzen und auch IPCC-Berichte die Agenda der Klimawandel-Berichterstattung. Zudem liefern auch große wissenschaftliche Studien, die in den Fachzeitschriften 'Science' oder 'Nature' veröffentlicht werden, messbares mediales Echo", erklärt Schmidt.
Für viele andere mögliche Faktoren trifft das allerdings nicht zu. „Kaum Auswirkungen haben hingegen Wetter-Extremereignisse, Diskussionen im Bundestag oder Pressemitteilungen von NGOs oder Unternehmen. Ebenso wenig konnten wir einen Einfluss von Veröffentlichungen deutscher Wissenschaftler zum Thema nachweisen", berichtet der Forscher.
Die Forscher durchforsteten 80.000 Zeitungsartikeln aus 23 Ländern, wobei sowohl „Verursacher" des Klimawandels wie etwa die USA, Australien oder Frankreich wie auch vorwiegend "Betroffene" wie Namibia, Indonesien oder Mexiko vertreten waren. Für jedes Land wählten die Wissenschaftler ein nationales und qualitativ hochwertiges Leitmedium der überregionalen Tagespresse. Dieses wurde darauf überprüft, wie groß der Anteil von Beiträgen zum Thema Klimawandels an den gesamten Artikeln war.
Klimaopfer berichten anders
Von 1995 bis 2010 stieg die relative Zahl der Erwähnungen weltweit um das Vier- bis Achtfache, wobei sich das mediale Interesse seit 2005 auf hohem Niveau eingependelt hat. In Europa und Nordamerika gibt dabei die internationale Klimapolitik den Takt vor. „Die Spitzen sind eindeutig bei den Klimakonferenzen 2007 und 2009 sowie bei den Berichten des Weltklimarates IPCC", so Schmidt. Auch die Veröffentlichung von Al Gores Film "An Inconvenient Truth" dürfte ihren Teil beigetragen haben.
Anders ist jedoch die Situation in den nicht-westlichen Ländern. Obwohl auch hier das Interesse deutlich stieg, gibt es kaum länderübergreifende Übereinstimmungen. Etwa in Asien zeigt sich eine sehr unterschiedliche Berichterstattung selbst bei Nachbarstaaten mit ökonomisch ähnlicher Entwicklung. „Die Medien gehen hier individueller vor und interessieren sich weniger für scheinbar globale Anlässe. Vermutlich liegt der Fokus hier eher bei nationalen und regionalen Auswirkungen des Klimawandels, der ja besonders Schwellenländer stark betrifft", so der Hamburger Forscher.
Deutschen Medien ist Wetter egal
Eine detailliertere Auswertung mit Zeitreihen-Analysen erstellten die Forscher für Deutschland. „Auch hierzulande bestimmen Großereignisse wie etwa Weltklima-Konferenzen und auch IPCC-Berichte die Agenda der Klimawandel-Berichterstattung. Zudem liefern auch große wissenschaftliche Studien, die in den Fachzeitschriften 'Science' oder 'Nature' veröffentlicht werden, messbares mediales Echo", erklärt Schmidt.
Für viele andere mögliche Faktoren trifft das allerdings nicht zu. „Kaum Auswirkungen haben hingegen Wetter-Extremereignisse, Diskussionen im Bundestag oder Pressemitteilungen von NGOs oder Unternehmen. Ebenso wenig konnten wir einen Einfluss von Veröffentlichungen deutscher Wissenschaftler zum Thema nachweisen", berichtet der Forscher.
Quelle: UD / pte