Klimawandel

Ecofys-Studie zeigt großes Potenzial für negative CO2-Emissionen

Die Kombination von Biomassenutzung und CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS) könnte bis zum Jahr 2050 zu zehn Gigatonnen negativer CO2-Emissionen pro Jahr führen. Dies ist das Hauptergebnis einer Studie, die das Beratungsunternehmen Ecofys im Auftrag des IEA Treibhausgas-Forschungsprogramms (GHG) durchgeführt hat. Im Vergleich zu den knapp 31 Gigatonnen CO2, die im Jahr 2010 weltweit durch Energiegewinnung erzeugt wurden, bedeutet das ein enormes CO2-Einsparpotenzial.

16.08.2011

Lagersilos für Biomasse. Foto: Gerd Zimny/flickr.com
Lagersilos für Biomasse. Foto: Gerd Zimny/flickr.com
Die Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung oder Biotreibstoffherstellung und die anschließende Abscheidung und Speicherung von CO2 aus diesen Quellen - kurz Bio-CCS - führt zu einer negativen Treibhausgasbilanz. „Diese Kombination entzieht der Atmosphäre tatsächlich CO2“, sagt Joris Koornneef von Ecofys. „Die Biomasse entzieht der Atmosphäre durch Photosynthese CO2, und durch CCS wird das CO2 gespeichert, das durch die energetische Umwandlung frei geworden ist.”
 
Die Studie ermittelt das weltweite Potenzial für nachhaltig erzeugte Biomasse und für CO2-Speicherung. „Eine Voraussetzung ist die nachhaltige Erzeugung von Biomasse”, so Koornneef. „In den meisten Regionen dürfte nicht das Potenzial zur CO2-Speicherung, sondern die nachhaltige Erzeugung von Biomasse der begrenzende Faktor sein. Weltweit betrachtet ist allerdings ausreichend nachhaltig gewonnene Biomasse verfügbar, um negative Emissionen zu ermöglichen.”
 
Ecofys hat sechs erfolgversprechende Technologien in den Bereichen Energie und Transport benannt, darunter Biomassevergasung und -verbrennung für die Stromerzeugung sowie Bioethanol- und Biodieselherstellung. Werden nur die technischen Einschränkungen berücksichtigt, liegt das maximale jährliche Potenzial bei ungefähr zehn Gigatonnen negativer Emissionen in der Stromwirtschaft beziehungsweise sechs Gigatonnen bei der Biotreibstoffherstellung. Kurzfristig ist die Bioethanolherstellung die aussichtsreichste Option, da hierbei relativ geringe Kosten für die CO2-Abscheidung entstehen.
 
Derzeit ist der Mangel an deutlichen wirtschaftlichen Anreizen das Haupthindernis, um CO2 bei der Biomassenutzung zu speichern und damit negative Emissionsbilanzen zu erreichen. Ohne solche Anreize bleibt das enorme Potenzial für negative Emissionen ungenutzt. Ein nächster sinnvoller Schritt sollte eine detailliertere Betrachtung der aussichtsreichsten Regionen beinhalten, in denen nachhaltige Biomasseproduktion und -umwandlung mit CCS kombiniert werden kann.
Quelle: UD / pm
 
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