Klimawandel
Blauer Planet: Wandel der Ozeane schafft neue Probleme
Die aktuellen und künftigen Veränderungen der Temperatur und Chemie des Meeres verursachen hohe ökologische, finanzielle und soziale Kosten. Das zeigen über 100 Projekte der EU-Meersforschungs-Initiative „CLAMER“, die jetzt in Brüssel präsentiert werden. „Die ganze Menschheit ist vom Wandel der Meere betroffen. Viele Systeme wie etwa das Wetter werden von den Ozeanen gesteuert“, erklärt Carlo Heip, CLAMER-Projektkoordinator und Direktor des Niederländischen Instituts für Meeresforschung.
26.09.2011
Die wohl dramatischste Auswirkung bringt der Anstieg des Meeresspiegels. Dieser beträgt global zwei bis drei Millimeter pro Jahr, in manchen Regionen jedoch mehr. „Alle küstennahen Gebiete in Meereshöhe sind bedroht. Viele Regionen Hollands liegen sogar tiefer“, so Heip. Selbst wenn keine Katastrophe passiert, koste die nötige Anpassung eine mehrstellige Milliardensumme. Weiter erwarten die Forscher eine zunehmende Erosion der Küsten, Änderungen der Meeresströmungen, eine Fortschreiten von Versauerung, Sauerstoffentzug und Eisschmelze, mehr und stärkere Stürme sowie biologische Wandel.
Den Wandel in der Tierwelt veranschaulicht der Meeresforscher an zwei Beispielen. In der Nordsee wandern viele Arten wie etwa der Schellfisch aufgrund des sich erwärmenden Wassers nordwärts und machen Platz für nachrückende Arten aus dem Süden. Dieselbe Tendenz ist auch im Mittelmeer zu finden - nur dass dort die Fische nicht nach Norden entweichen können und deshalb etwa in der Adria gefangen bleiben. Schon heute gilt das Mittelmeer auch deshalb als das am meisten gefährdete Meer weltweit.
Der Wandel hat weitreichende Folgen für den Menschen - muss sich doch etwa die Fischerei vielerorts umstellen. „Fischer im Norden profitieren teils, für die meisten sind aber Nachteile in Sicht“, so Heip. Ein Wandel im Arbeitsmarkt infolge der Erwärmung ist auch im Tourismus zu erwarten, da Urlauber künftig lieber nach Norden ausweichen, sobald im Mittelmeerraum 40 Grad im Sommer üblich werden. Im wärmeren Meereswasser fühlen sich zudem bestimmte Krankheitserreger wohler und über Wasser übertragene Krankheiten werden zunehmen.
Je früher wir dem Klimawandel entgegensteuern, desto besser, ergänzt die Ökologin Katja Philippart im Interview. „Hohes Problembewusstsein der Politik und enge Zusammenarbeit mit der Forschung sind dafür nötig. Seit der Finanzkrise haben derartige Maßnahmen jedoch keine Priorität mehr. Politische Bekenntnisse verweisen oft auf 2020 oder später. Das ist gefährlich, da der Horizont heutiger Entscheidungen oft nicht über die Legislaturperiode hinausreicht.“
Den Wandel in der Tierwelt veranschaulicht der Meeresforscher an zwei Beispielen. In der Nordsee wandern viele Arten wie etwa der Schellfisch aufgrund des sich erwärmenden Wassers nordwärts und machen Platz für nachrückende Arten aus dem Süden. Dieselbe Tendenz ist auch im Mittelmeer zu finden - nur dass dort die Fische nicht nach Norden entweichen können und deshalb etwa in der Adria gefangen bleiben. Schon heute gilt das Mittelmeer auch deshalb als das am meisten gefährdete Meer weltweit.
Der Wandel hat weitreichende Folgen für den Menschen - muss sich doch etwa die Fischerei vielerorts umstellen. „Fischer im Norden profitieren teils, für die meisten sind aber Nachteile in Sicht“, so Heip. Ein Wandel im Arbeitsmarkt infolge der Erwärmung ist auch im Tourismus zu erwarten, da Urlauber künftig lieber nach Norden ausweichen, sobald im Mittelmeerraum 40 Grad im Sommer üblich werden. Im wärmeren Meereswasser fühlen sich zudem bestimmte Krankheitserreger wohler und über Wasser übertragene Krankheiten werden zunehmen.
Je früher wir dem Klimawandel entgegensteuern, desto besser, ergänzt die Ökologin Katja Philippart im Interview. „Hohes Problembewusstsein der Politik und enge Zusammenarbeit mit der Forschung sind dafür nötig. Seit der Finanzkrise haben derartige Maßnahmen jedoch keine Priorität mehr. Politische Bekenntnisse verweisen oft auf 2020 oder später. Das ist gefährlich, da der Horizont heutiger Entscheidungen oft nicht über die Legislaturperiode hinausreicht.“
Quelle: UD / pte