Polymere fischen CO2 aus der Luft
Forscher des Loker Hydrocarbon Research Institute der University of Southern California sowie Wissenschaftler anderer Hochschulen und Fakultäten - darunter Chemie-Nobelpreisträger George A. Olah - haben auf Polymeren basierende Materialien entdeckt, die effizient Kohlendioxid aus der Luft filtern. Ihre Entdeckung könnte zukünftig eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen.
17.01.2012
Auch andere Forscherteams haben bereits Feststoffe entwickelt, die der Entfernung des Treibhausgases aus der Luft dienen sollen. Diese jedoch funktionierten bislang nur unter Laborbedingungen gut, versagten im Feldeinsatz aber aufgrund von Problemen mit der Luftfeuchtigkeit. Konventionelle Filtermethoden hingegen sind wiederum enorm energieaufwendig und ebenfalls wenig effektiv.
Auf der Suche nach einer Lösung setzte das Team Feststoffe auf Basis von Polyethylenimin (PEI) ein. In Tests erreichten sie damit eines der besten Filterungsergebnisse bei Einsatz in feuchter Luft, berichtet ScienceDaily. Genaue Ergebnisse wurden im Journal of the American Chemical Society veröffentlicht. PEI wurde bislang nur in flüssiger Form als Beschichtung zu diesem Zweck eingesetzt.
Ein weiterer Vorteil dieses Zugangs liegt im Kostenfaktor. Die Materialien sind günstig herstellbar und geben das CO2 sehr leicht wieder frei. Somit lässt sich das absorbierte Kohlendioxid leicht permanent isolieren oder verschiedenen Zwecken zuführen. Der "Filter" kann selbst kann vielfach recycelt und wiederverwendet werden, ohne dabei an Kapazität einzubüßen, was wiederum Ressourcen spart.
Die Forscher halten die Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes für eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Sie schlagen vor, ihre Entdeckung auf U-Booten, in Schornsteinen oder in freier Luft einzusetzen. Dort könnten die Stoffe einen Teil des CO2-Ausstoßes von Autos oder privaten Heizanlagen auffangen, die rund die Hälfte aller vom Menschen verursachten Emissionen des "Klimakillers" ausmachen sollen.