Klimawandel
Klimapolitik versagt auf regionaler Ebene
Der Schutz des Klimas erfordert zwar ein koordiniertes Vorgehen, bleibt aber ein Wunschtraum. "Den mitunter hochtrabenden Zielen der nationalen und internationalen Klimapolitik steht jedoch eine mangelhafte Umsetzung auf lokaler Ebene gegenüber", sagt Thorsten Heimann vom Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS). Heimann hat mit seinem Team die Wahrnehmung, die Strategien und Mediendiskurse zum Klimawandel im Ostseeraum analysiert.
15.04.2013
"Klimawandel selbst kann nicht wahrgenommen werden, die Menschen nehmen nur Extremwetterereignisse bewusst wahr", sagt Gabriele Christmann vom IRS. Die IRS-Forscher haben Medienberichte der vergangenen zehn Jahre in deutschen Küstenstädten analysiert, unter anderem in Lübeck und Rostock. Zudem wurden Akteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und NGOs in allen deutschen Küstengemeinden interviewt. "Wir haben festgestellt, dass an vielen Stellen Sand im Getriebe der Klimapolitik ist", so Heimann.
Am gravierendsten stellt sich der Mismatch zwischen nationaler und internationaler Klimapolitik sowie der lokalen Ebene dar. Lokale Differenzierung sei ein notwendiger Weg, um substanziell voranzukommen. Ob Klimawandel überhaupt als Problem wahrgenommen wird, sei nicht flächendeckend gegeben. In dieser Hinsicht unterscheiden sich beispielsweise die lokalen Perspektiven in den Städten Lübeck und Rostock - was in Lübeck vor allem als potenzielle Gefahr diskutiert wird, verheißt in Rostock steigende Touristenzahlen an den Stränden.
Die Bedrohung durch Binnenhochwasser führe nicht immer zu denselben Strategien, ergänzt Heimann. In Deutschland sei es derzeit ein Tabu, Siedlungen für natürliche Überflutungsflächen aufzugeben. In den Niederlanden oder Frankreich gebe es hingegen einzelne Landstriche, für die es zur Strategie wurde, dort dem Wasser mehr Raum zu geben. "Wir müssen davon wegkommen, für alle Probleme dieser Art einen überall gültigen Standard finden zu wollen. Wenn lokale Unterschiede missachtet werden, wird fehlender Konsens zum Scheitern der Bemühungen führen", so das Fazit der Forscher.
Am gravierendsten stellt sich der Mismatch zwischen nationaler und internationaler Klimapolitik sowie der lokalen Ebene dar. Lokale Differenzierung sei ein notwendiger Weg, um substanziell voranzukommen. Ob Klimawandel überhaupt als Problem wahrgenommen wird, sei nicht flächendeckend gegeben. In dieser Hinsicht unterscheiden sich beispielsweise die lokalen Perspektiven in den Städten Lübeck und Rostock - was in Lübeck vor allem als potenzielle Gefahr diskutiert wird, verheißt in Rostock steigende Touristenzahlen an den Stränden.
Die Bedrohung durch Binnenhochwasser führe nicht immer zu denselben Strategien, ergänzt Heimann. In Deutschland sei es derzeit ein Tabu, Siedlungen für natürliche Überflutungsflächen aufzugeben. In den Niederlanden oder Frankreich gebe es hingegen einzelne Landstriche, für die es zur Strategie wurde, dort dem Wasser mehr Raum zu geben. "Wir müssen davon wegkommen, für alle Probleme dieser Art einen überall gültigen Standard finden zu wollen. Wenn lokale Unterschiede missachtet werden, wird fehlender Konsens zum Scheitern der Bemühungen führen", so das Fazit der Forscher.
Quelle: UD / pte