Klimawandel
Niedrige CO2-Zertifikatepreise sind weiterhin kein Anreiz
Der niedrige CO2-Preis im Europäischen Emissionshandelssystem (EU-EHS) setzt weiterhin kaum Anreize für die Unternehmen, ihre CO2-Emissionen zu verringern. Allerdings hinterlässt die schwache Konjunktur in der Eurozone bei den Unternehmen, die dem EU-EHS unterliegen, ihre Spuren. Die CO2-Emissionen in Europa insgesamt gingen im Jahr 2012 um zwei Prozent zurück. In Deutschland allerdings, mit seiner nach wie vor guten wirtschaftlichen Entwicklung, stiegen die Emissionen der regulierten Unternehmen um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
19.09.2013
Dies ist dem "KfW/ZEW CO2 Barometer 2013" zu entnehmen. Dieser Bericht wird jährlich im Rahmen eines Kooperationsprojekts von KfW Bankengruppe und Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt, in dem seit 2009 die Auswirkungen des EU-EHS auf die regulierten Unternehmen analysiert werden.
Angesichts der negativen Preisentwicklung korrigierten die befragten Unternehmen im Vergleich zur Befragung im vergangenen Jahr ihre Preiserwartungen deutlich nach unten. Durchschnittlich wird mit einem inflationsbereinigten Preis für Dezember 2014 und Dezember 2020 in Höhe von 8 EUR beziehungsweise 16 EUR pro Tonne CO2 gerechnet. Trotz der aktuellen Marktlage und der eher vorsichtigen Erwartungen rechnen die befragten Unternehmen langfristig mit einer Erholung des Marktes und steigenden Preisen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass eine Mehrheit von 53 Prozent der Unternehmen während der zweiten Handelsperiode von 2008 bis einschließlich 2012 überschüssige Emissionsrechte angehäuft hat, die sie auch in der dritten Handelsperiode nutzen dürfen. Die aufgebauten Reserven der befragten Unternehmen sind signifikant hoch. Im Durchschnitt beträgt die Reserve an Zertifikaten 123 Prozent der verifizierten Emissionen im Jahr 2012.
Industrieunternehmen haben im Vergleich zu Energieversorgern während der zweiten Handelsperiode höhere Rücklagen an überschüssigen Zertifikaten aufbauen können.
Die Analyse zeigt weiter, dass die Mehrheit der befragten Unternehmen bisher weder ihre individuellen Potenziale zur CO2-Einsparung noch die damit verbundenen Kosten bewertet hat. Lediglich 38 Prozent der befragten Unternehmen sind über betriebsinterne technische und organisatorische Lösungen zur Emissionsvermeidung informiert. Darüber hinaus setzt der niedrige CO2-Preis kaum Anreize mögliche Einsparpotenziale zu nutzen und CO2-Emissionen zu vermeiden. 77 Prozent der befragten Unternehmen nahmen zwar Investitionen oder Eingriffe in den Produktionsprozess vor, die zu einer Emissionsreduktion geführt haben. Hauptgrund für diese Maßnahmen waren jedoch steigende Energie- und Rohstoffpreise. Lediglich elf Prozent der Unternehmen gaben an, bisher Maßnahmen durchgeführt zu haben, deren Hauptziel die Einsparung von CO2 war.
Der niedrige CO2-Preis hat Auswirkungen auf das Verhalten der Unternehmen am Markt für Emissionsrechte. Die Umfrage zeigt, dass die Handelsaktivitäten der Unternehmen im vergangenen Jahr zugenommen haben. Der Anteil der mit Emissionsrechten handelnden Unternehmen hat sich ebenso erhöht, wie die Häufigkeit mit der die aktiven Unternehmen an den Markt heran getreten sind. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen haben sich im Handelsjahr 2012 nicht am Markt für Emissionsrechte beteiligt. Der am häufigsten genannte Grund für Inaktivität ist die ausreichende Ausstattung mit Emissionsrechten durch die freie Allokation. Tendenziell handeln große Unternehmen und Konzerne öfter am Markt als kleine und mittelständische Unternehmen.
Die prominentesten Handelsstrategien im vergangenen Jahr waren der Aufbau und das Halten von Reserven (Banking) an Emissionszertifikaten, das Ergreifen von Maßnahmen zur Durchführung von Hedgegeschäften sowie die Verringerung der Transaktionskosten. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen halten überschüssige Emissionsrechte zur späteren Nutzung, um so die Transaktionskosten gering zu halten.
Das KfW/ZEW CO2 Barometer - ein Kooperationsprojekt der KfW Bankengruppe und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) - analysiert seit 2009 die Auswirkungen des EU-EHS auf die regulierten Unternehmen. Dazu werden jährlich rund 800 Unternehmen befragt, von denen im Durchschnitt ungefähr 140 Unternehmen pro Jahr Auskunft über ihre aktuelle Situation und zukünftige Strategien geben.
Angesichts der negativen Preisentwicklung korrigierten die befragten Unternehmen im Vergleich zur Befragung im vergangenen Jahr ihre Preiserwartungen deutlich nach unten. Durchschnittlich wird mit einem inflationsbereinigten Preis für Dezember 2014 und Dezember 2020 in Höhe von 8 EUR beziehungsweise 16 EUR pro Tonne CO2 gerechnet. Trotz der aktuellen Marktlage und der eher vorsichtigen Erwartungen rechnen die befragten Unternehmen langfristig mit einer Erholung des Marktes und steigenden Preisen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass eine Mehrheit von 53 Prozent der Unternehmen während der zweiten Handelsperiode von 2008 bis einschließlich 2012 überschüssige Emissionsrechte angehäuft hat, die sie auch in der dritten Handelsperiode nutzen dürfen. Die aufgebauten Reserven der befragten Unternehmen sind signifikant hoch. Im Durchschnitt beträgt die Reserve an Zertifikaten 123 Prozent der verifizierten Emissionen im Jahr 2012.
Industrieunternehmen haben im Vergleich zu Energieversorgern während der zweiten Handelsperiode höhere Rücklagen an überschüssigen Zertifikaten aufbauen können.
Die Analyse zeigt weiter, dass die Mehrheit der befragten Unternehmen bisher weder ihre individuellen Potenziale zur CO2-Einsparung noch die damit verbundenen Kosten bewertet hat. Lediglich 38 Prozent der befragten Unternehmen sind über betriebsinterne technische und organisatorische Lösungen zur Emissionsvermeidung informiert. Darüber hinaus setzt der niedrige CO2-Preis kaum Anreize mögliche Einsparpotenziale zu nutzen und CO2-Emissionen zu vermeiden. 77 Prozent der befragten Unternehmen nahmen zwar Investitionen oder Eingriffe in den Produktionsprozess vor, die zu einer Emissionsreduktion geführt haben. Hauptgrund für diese Maßnahmen waren jedoch steigende Energie- und Rohstoffpreise. Lediglich elf Prozent der Unternehmen gaben an, bisher Maßnahmen durchgeführt zu haben, deren Hauptziel die Einsparung von CO2 war.
Der niedrige CO2-Preis hat Auswirkungen auf das Verhalten der Unternehmen am Markt für Emissionsrechte. Die Umfrage zeigt, dass die Handelsaktivitäten der Unternehmen im vergangenen Jahr zugenommen haben. Der Anteil der mit Emissionsrechten handelnden Unternehmen hat sich ebenso erhöht, wie die Häufigkeit mit der die aktiven Unternehmen an den Markt heran getreten sind. Nur 34 Prozent der befragten Unternehmen haben sich im Handelsjahr 2012 nicht am Markt für Emissionsrechte beteiligt. Der am häufigsten genannte Grund für Inaktivität ist die ausreichende Ausstattung mit Emissionsrechten durch die freie Allokation. Tendenziell handeln große Unternehmen und Konzerne öfter am Markt als kleine und mittelständische Unternehmen.
Die prominentesten Handelsstrategien im vergangenen Jahr waren der Aufbau und das Halten von Reserven (Banking) an Emissionszertifikaten, das Ergreifen von Maßnahmen zur Durchführung von Hedgegeschäften sowie die Verringerung der Transaktionskosten. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen halten überschüssige Emissionsrechte zur späteren Nutzung, um so die Transaktionskosten gering zu halten.
Das KfW/ZEW CO2 Barometer - ein Kooperationsprojekt der KfW Bankengruppe und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) - analysiert seit 2009 die Auswirkungen des EU-EHS auf die regulierten Unternehmen. Dazu werden jährlich rund 800 Unternehmen befragt, von denen im Durchschnitt ungefähr 140 Unternehmen pro Jahr Auskunft über ihre aktuelle Situation und zukünftige Strategien geben.
Quelle: UD / cp