Plastik & Müll

Das Ende der Müllberge – Innovative Wege zu einem plastikfreien Deutschland

Jeder Deutsche produziert pro Woche zwölf Kilogramm Müll. Zwar werden je nach Berechnung 40 bis 65 Prozent dieses Abfalls recycelt, trotzdem bleibt das Müllaufkommen enorm. Immer mehr Privatpersonen und Unternehmen in Deutschland wollen jedoch Verantwortung übernehmen – für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie entwickeln Wege, um Plastik im Alltag soweit wie möglich zu reduzieren.

11.10.2017

Das Ende der Müllberge – Innovative Wege zu einem plastikfreien Deutschland

Schuld am zunehmenden Müllaufkommen sind mehrere Faktoren. Erstens der Onlinehandel: Das Geschäft boomt seit Jahren, doch damit einher gehen oftmals Verpackungen und Füllmaterial aus Plastik. Lebensmittel-Lieferdienste verwenden ebenfalls meist Plastiktüten, wenn sie die Interneteinkäufe bis an die Haustür bringen. Unterwegs greifen viele Menschen auf Essen und Getränke zum Mitnehmen zurück, beispielsweise einen Coffee to go. Jedoch sind diese vermeintlichen Pappbecher nicht recycelbar, da sie einen Kunststoffanteil von fünf Prozent aufweisen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland 2,8 Milliarden dieser Becher produziert – ein immenser Verbrauch an Holz, Wasser und Kunststoff

Nachhaltiges Verpackungsmaterial

Einige Unternehmen im Gastronomiebereich werben bereits für mehr Nachhaltigkeit. Das Mittagessen zum Mitnehmen gibt es beispielsweise in Einweckgläsern. In den Bäckereien und Coffee Shops locken Rabatte, wenn man den eigenen Kaffeepott mitbringt. In mehreren Städten haben Geschäfte eröffnet, die ihre Lebensmittel lose verkaufen, etwa Mehl, Pasta oder Nüsse. Die Kunden bringen ihre Aufbewahrungsdosen oder -gläser selbst mit.

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Darüber hinaus entwickeln Firmen umweltfreundliche Verpackungsmaterialien. Die Produkte von Biobiene beispielsweise kommen ohne rohölbasierte Plastik aus und werden zudem schadstofffrei hergestellt. Eine spezielle Sorte Verpackungschips lässt sich ganz einfach kompostieren – eine Rückführung in den Kreislauf.

Ein Leben ohne Plastik

Nicht nur die Unternehmen, auch Verbraucher müssen Verantwortung übernehmen. Die 26-Jährige Marisa Neumann aus Lenggries stellte vor zwei Jahren komplett auf nachhaltige Produkte um. Seitdem kauft sie nur noch nachhaltig hergestellte Kleidung, geht mit Stoffbeutel in den Supermarkt und verzichtet komplett auf Plastik. Ihre Zahnbürste beispielsweise besteht aus Holz. Mit anderen Gleichgesinnten gründete sie vor kurzem den Verein „Oberland Plastikfrei". Die Mitglieder wollen unter den Bewohnern der Region ein Verständnis dafür entwickeln, dass mitgebrachte Gefäße beim Einkaufen eine Selbstverständlichkeit werden.

Quelle: UD/cp
 

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