Westliches Mittelmeer erstickt im Plastikmüll
Unmengen an Plastikmüll landen jährlich in den Weltmeeren. Häufig landen diese auch als Giftstoffe in der menschlichen Nahrungskette. Forscher untersuchen die Mengen, um dieses Problem lösen zu können.
10.01.2017
Polyäthylen und Polypropylen dominieren den im Wasser treibenden Kunststoffmüll im westlichen Mittelmeer, wie Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Marine ermittelt haben. Laut Projektleiter Stefano Aliani kommen auch schwerere Kunststofffragmente aus Poliammiden, Lacken und dem biologisch abbaubaren Polycaprolacton hinzu.
Zwölf Millionen Tonnen pro Jahr
Das Wissen um die Zusammensetzung des Mülls ist wichtig für die dringend notwendige Erarbeitung von Programmen zur Eindämmung der Plastikflut. Expertenschätzungen zufolge landen jährlich zwölf Millonen Tonnen Kunststoffabfälle in den Weltmeeren. Als kaum wahrnehmbare Mikropartikel von den Meeresbewohnern mit Plankton verwechselt, landen sie oft als Giftstoffe in der menschlichen Nahrungskette.
„Die Verteilung des Plastiksmülls ist sehr ungleichmäßig", erläutert Aliani. Am stärksten sei die Konzentration entlang dicht besiedelter Küsten, Flussmündungen und Handelshäfen. Die Schätzungen zum Durchschnittsaufkommen im gesamten Mittelmeergebiet belaufen sich auf 1,25 Millonen Fragmente pro Quadratkilometer. In Italien am stärksten ist die Präsenz von Mikroplastik zwischen der Toskana und Korsika mit zehn Kilogramm pro Quadrakilometer. An den Westküsten von Sardinien und Sizilien haben die Messungen einen Mittelwert von zwei Kilogramm pro Quadratkilometer ergeben.
Die Studie finden Sie hier.