Lego überdauert bis zu 1.300 Jahre im Meer
In einer Studie unter der Leitung der University of Plymouth haben Forscher untersucht, in welchem Ausmaß Lego-Bauteile von der Meeresumwelt abgenutzt werden. Dabei kamen sie zu der Erkenntnis, dass die Steine bis zu 1.300 Jahren im Meer überstehen können.
26.03.2020
Sehr widerstandsfähig
Die Forscher haben sich in der Studie auf Lego-Bausteine konzentriert, die an den Küsten von Südwestengland angeschwemmt wurden. Im vergangenen Jahrzehnt haben Freiwilligenorganisationen aus Cornwall wie Rame Peninsula Beach Care und das Lego Lost at Sea Project Tausende Steine und anderen Plastikmüll eingesammelt. Frühere Studien weisen darauf hin, dass ein Großteil entweder bei Strandbesuchen verloren oder über den Haushaltsmüll entsorgt wird.
Für die aktuelle Studie wurden 50 verwitterte Steine aus Acrylnitril-Butadien-Styrol gewaschen und in den Labors gewogen. Zusätzlich wurde ihre Größe festgestellt. Die chemischen Eigenschaften jedes Steins wurden mittels eines Röntgenfluoreszenzspektrometers festgestellt. Die Ergebnisse wurden genutzt, um das Alter der einzelnen Steine, basierend auf bestimmten Elementen, die nicht mehr eingesetzt werden, zu bestimmen.
Abbau in Mikroplastik
Durch die Gegenüberstellung mit nicht verwitterten Steinen, die in den 1970er- und 1980er-Jahren gekauft wurden, konnten die Forscher das Ausmaß der Abnutzung bestimmen - und auch, wie lange die Steine in der Meeresumwelt bleiben würden. Laut Forschungsleiter Andrew Turner gehört Lego zu den beliebtesten Kinderspielzeugen überhaupt. Ein Teil der Attraktivität bestand immer in der Haltbarkeit. Es ist darauf ausgerichtet, dass damit gespielt wird. Daher ist es nicht besonders überraschend, dass es trotz Jahrzehnten im Meer kaum verwittert ist.
"Das Ausmaß der Haltbarkeit hat aber sogar uns überrascht. Die getesteten Steine waren geglättet und verfärbt. Ein Teil der Strukturen war gebrochen und zersplittert. Das legt nahe, dass sich Lego-Steine auch in Mikroplastik abbauen kann", verdeutlicht Turner. Die Forschungsergebnisse wurden in "Environmental Pollution" veröffentlicht.