Plastikmüll: Neues Polymer für sauberere Meere
Forscher der Cornell University haben ein neues Polymer entwickelt, das durch UV-Strahlung abgebaut wird. Ziel ist es, die Verschmutzung der Meere und Wasserläufe durch Plastik zu verringern.
29.04.2020
Laut Forschungsleiter Bryce Lipinski von der Cornell University handelt es sich um ein Plastik, das über die mechanischen Eigenschaften einer handelsüblichen Fischereiausrüstung verfügt. Wird sie in der aquatischen Umwelt verloren, kann sich dieses Material in einem realistischen Zeitraum abbauen. Details wurden im „Journal of the American Chemical Society“ publiziert.
Das Team um Geoff Coates arbeitet bereits seit 15 Jahren an der Entwicklung dieses Plastiks mit der Bezeichnung iPPO. Ursprünglich 1949 entdeckt, waren die mechanische Belastbarkeit und die Fotodegradation nicht erforscht. Die hohe Isotaktizität, also die Regelmäßigkeit der Verkettung, und die Kettenlänge des Polymers unterscheiden die neue Entwicklung von ihrem Vorgänger und sind für die mechanische Belastbarkeit verantwortlich.
Lichtintensität wichtig
Laut Lipinski ist iPPO beim normalen Einsatz stabil. Beim Kontakt mit UV-Licht baut es sich schließlich ab. Die Veränderung der Zusammensetzung des Plastiks ist im Labor eindeutig erkennbar. Auf den ersten Blick scheint es sich bei diesem Vorgang nicht verändert zu haben. Das Ausmaß des Abbaus hängt von der Intensität des Lichts ab. Unter Laborbedingungen bauten sich die Ketten des Polymers innerhalb von 30 Tagen auf ein Viertel ihrer originalen Länge ab. Ziel von derartigen Forschungsprojekten ist am Ende ein Polymer, das keine Spuren in der Umwelt hinterlässt.