Mentalitätswandel bei europäischen Investoren?

EUROSIF, der europäische Dachverband für Nachhaltige Geldanlagen (European Forum for Sustainable Investment), hat jetzt seine sechste Studie zu verantwortlichen und Nachhaltigen Geldanlagen veröffentlicht. Diese liefert neue und detaillierte Einblicke in die Bereiche Ausschlusskriterien, Impact Investment und Berücksichtigung von ESG-Kriterien.

20.10.2014

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Alle verantwortlichen Anlagestrategien konnten zwischen 2011 und 2013 zweistellige Wachstumsraten verzeichnen und sind damit schneller gewachsen als der gesamte europäische Investmentmarkt. Wachstumsraten reichen von +22,6 Prozent (Nachhaltige Themenfonds) bis zu +132 Prozent (Impact Investment). Dies steht geschätzten +21,7 Prozent im europäischen Gesamtmarkt gegenüber. „Das kontinuierliche Wachstum von nachhaltigen Anlagestrategien in Europa signalisiert einen positiven Sinneswandel hin zu mehr Produktverantwortung und der Wesentlichkeit von Umwelt-, Sozialen und Governance-Belangen. Die Diskussion verlagert sich von der Frage, ob Nachhaltige Geldanlagen von einem Rendite-Standpunkt aus sinnvoll sind, dahin, wie deren konkrete Wirkung gemessen werden kann. Investoren und andere Akteure der Finanzindustrie werden den Markt zunehmend in diese Richtung weiter vorantreiben und damit zu neuer Reife führen", so Francois Passant, EUROSIF-Geschäftsführer.

Ausschlüsse im Mainstream angekommen

Assets, die Ausschlusskriterien unterliegen, sind um 91 Prozent (2011-2013) gewachsen und decken geschätzte 41 Prozent (6,9 Billionen Euro) der professionell gemanagten Assets in Europa ab. Ausschlüsse decken mehr Assets ab als jede andere nachhaltige Anlagestrategie und werden europaweit am durchgängigsten angewendet. Freiwillige Ausschlüsse von Streumunition und Anti-Personen-Minen sind am gebräuchlichsten. Sie umfassen ca. 30 Prozent (5,0 Billionen Euro) des europäischen Investmentmarkts. Andere Ausschlüsse betreffen ca. 23 Prozent (4,0 Billionen Euro) des Markts.

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Engagement und Stimmrechtsausübung entwickeln sich in beachtlichem Maße

Assets, die Richtlinien zu Engagement und Stimmrechtsausübung unterliegen, haben binnen zwei Jahren um 86 Prozent zugelegt und erreichten 3,3 Billionen Euro – verglichen mit 1,8 Billionen Euro im Jahr 2011. Die Hälfte dieses Zuwachses kommt aus dem Vereinigten Königreich, wobei die Niederlande, Norwegen und Schweden hierzu ebenfalls große Beiträge geleistet haben; ein starker Anstieg ist jedoch in allen Märkten zu verzeichnen. Auch in Belgien (+94 Prozent), Italien (+193 Prozent) und Deutschland (+48 Prozent) konnten beeindruckende Wachstumszahlen verbucht werden.

Impact Investment ist die am schnellsten wachsende Anlagestrategie

Erstmals kann die Studie eine Wachstumszahl für Impact Investment bieten. Hier handelt es sich mit einem Plus von +132 Prozent im Vergleich zu 2011 um die am schnellsten wachsende Strategie in Europa. Der entsprechende Markt ist auf geschätzte 20 Milliarden Euro angewachsen. Zusammen repräsentieren die Niederlande und die Schweiz geschätzte zwei Drittel der europäischen Assets, gefolgt von Italien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland. Mikrofinanzierung umfasst etwa 50 Prozent der europäischen Impact Investment-Assets.

40 Prozent der Assets mit ESG-Integration folgen strukturierten Investmentprozessen

Die Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie die Integration nicht-finanzieller Faktoren in Investmententscheidungen umgesetzt wird. Zusammen genommen sind alle Formen der Integration von ESG-Kriterien seit 2011 um 65 Prozent gewachsen, was dies zu einer der am schnellsten wachsenden Anlagestrategien macht. Fast 40 Prozent dieser Assets unterliegen Investmentprozessen, bei denen nicht-finanzielle Kriterien Berücksichtigung finden. Die restlichen Assets betreffen Sachlagen, in denen Mainstream-Analysten Hintergrundinformationen zu nicht-finanziellen Kriterien zugänglich gemacht werden.

Quelle: UD/pm
 

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