Grüne Finanzierungen für Kreislaufwirtschaft
Jyrki Katainen, Vizepräsident der Europäischen Kommission, wird auf der Grünen Woche 2016 in Brüssel darüber sprechen, wie der Europäische Fonds für strategische Investitionen (EFSI) Finanzmittel für umweltfreundliche Projekte mobilisieren kann, bevor eine Gruppe von Firmenchefs sich verpflichtet, in die zirkuläre Wirtschaft zu investieren. Die Grüne Woche, eine europäische Jahreskonferenz zum Thema Umweltpolitik, findet vom Montag, den 30. Mai, bis Freitag, den 3. Juni, statt. Sie konzentriert sich in diesem Jahr auf das Thema „Investition in eine grünere Zukunft“.
27.05.2016
Investition ist ein Schlüsselelement für einen erfolgreichen Umstieg auf eine zirkuläre, CO2-arme Wirtschaft. Am 1. Juni 2016 diskutieren Vizepräsident Jyrki Katainen und die wichtigsten Interessensvertreter darüber, wie der Zugang zu Finanzierungen für europäische Unternehmen in umweltfreundlichen Branchen verbessert werden kann, um den Umstieg zu beschleunigen.
Vor der Veranstaltung sagte Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei: „Wir machen Fortschritte mit der grünen Finanzierung, aber es kann noch mehr getan werden, um vielversprechende Projekte zu unterstützen und den positiven Beispielen in ganz Europa zu folgen." Und weiter: "Die Unternehmenskultur muss sich hin zur Nachhaltigkeit bewegen, von den kleinsten KMUs bis hin zu den Fondsmanagern. Damit dieser Übergang stattfindet, müssen wir Anreize schaffen und ein Finanzierungssystem entwickeln, das bei der Entscheidungsfindung Umwelteinflüsse berücksichtigt.“
Engagement seitens der Politik
In den beiden letzten Jahrzehnten haben grüne Investitionsfonds nur zwei bis drei Prozent der globalen Investitionen ausgemacht. Die EU versucht, grüne Investitionen zu stimulieren, indem innovative Lösungen durch den EFSI sowie durch die Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESIF) oder spezielle Instrumente wie die Fazilität für Naturkapital (NCFF) oder LIFE finanziert werden.
Die Mobilisierung des Zugriffs auf Finanzmittel für umweltfreundliche Projekte ist nur ein Teil der Gleichung. Finanzmärkte sind suboptimal und gefährdet, wenn sie nicht nachhaltiger gestaltet werden. Um langfristiges Wachstum zu sichern und den Umstieg auf eine zirkuläre Wirtschaft zu vereinfachen, muss sich das gesamte Finanzsystem weiterentwickeln und systematisch bei allen Investitionsentscheidungen die Folgen für die Umwelt berücksichtigen.
Kreislaufwirtschaft
Die zirkuläre Wirtschaft ist ein vielversprechender Sektor für die Entwicklung neuer Quellen für nachhaltige Beschäftigung und Wachstum. Unternehmer können sich auf die Wiederverwendung und das Recycling bestimmter Produkte spezialisieren, während große Firmen damit beginnen können, Ressourcen wiederzuverwenden, um die Kosten zu reduzieren, neue Ertragsströme zu finden und ihren Umweltfußabdruck zu verbessern.
Am 1. Juni gibt eine Gruppe von Firmenchefs zusammen mit Kommissar Vella eine kurze Presseerklärung ab, was das Engagement des Einzelhandelssektors betrifft, in eine zirkulärere Wirtschaft zu investieren. Sie sind Teil des Retail Forums, einer Plattform mehrerer Interessensvertreter, die eingerichtet wurde, um sich über Best Practices in Hinblick auf die Nachhaltigkeit auszutauschen.
Mit solchen Aktionen werden mehr private Finanzierungen durch öffentliche Unterstützung mobilisiert, sodass Banken wieder mehr Vertrauen haben, umweltfreundliche Projekte zu finanzieren,und schließlich den Umstieg auf eine zirkuläre Wirtschaft zu vereinfachen sowie die Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa zu stimulieren.