NGI Taler: digitales Bezahlsystem für Anonymität und Nachhaltigkeit

Elf europäische Unternehmen, Universitäten, ethische Banken und zivilgesellschaftliche Organisationen haben sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung des digitalen Zahlungsverkehrs voranzutreiben. Gemeinsam arbeiten sie am Projekt NGI Taler.

Die GLS Bank beteiligt sich an dem Projekt, das Ende letzten Jahres offiziell startete und zunächst auf 36 Monate angelegt ist. Die Finanzierung in Höhe von 5,3 Millionen Euro erfolgt durch die Europäische Kommission und das Schweizer Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation im Rahmen des Programms „Next Generation Internet“.

Bezahlen mit Taler: So funktioniert es

Taler ist ein elektronisches Zahlungsmittel ohne Kontobindung, ähnlich einem Guthaben in einer digitalen Geldbörse. Transaktionen erfolgen ausschließlich zwischen Käufer:innen und Verkäufer:innen, ohne dass ein zusätzliches Konto erforderlich ist.

Das Konzept beruht auf E-Geld-Token, die entweder über einen Browser oder eine App für digitale Zahlungen verwendet werden können. Das Wallet wird mit Guthaben versehen, die E-Geld-Token werden gespeichert und können dann für Transaktionen genutzt werden. Es besteht sowohl die Möglichkeit, das Geld auf ein Girokonto als auch auf ein Geschäftskonto für Händler:innen auszuzahlen.

Warum Taler nachhaltig ist

Insbesondere kleine und umweltbewusste Händler:innen stehen vor dem Dilemma, dass ihre Kundinnen und Kunden digitale Zahlungsmethoden erwarten, die jedoch mit hohen Gebühren verbunden sind. Transaktionen unter zehn Euro lohnen sich selten. Hier schafft Taler Abhilfe.

Durch die Verwendung des anonymen Zahlverfahrens können geringe Beträge kostengünstig, datenschutzfreundlich und digital abgewickelt werden. Die Bezahlung mittels Talern ermöglicht eine transaktionsbasierte Privatsphäre und schützt somit die persönlichen Daten. 

Das Ziel von Taler ist es, ein benutzerfreundliches Zahlungssystem zu entwickeln, das die Anonymität der Nutzer:innen beim Bezahlen gewährleistet. Gleichzeitig ermöglicht es durch geringe Gebühren für Händler:innen eine gerechte Wertschöpfung.

Leo Wittmann, Projektleiter des GLS Projekts „NGI Taler“ im Bereich Zahlungsverkehr sagt: „Taler verbindet die Stärken des Bargeldes mit den Chancen des Digitalen – und das in einem Bezahlverfahren.“

Taler zeichnet sich vor allem durch seine Nachhaltigkeit im sozialen Bereich aus, da Menschen online anonym bezahlen können. Die digitalen Token werden ohne persönliche Identifikation erstellt und sind stark verschlüsselt. Zusätzlich sollen Taler auch weitere Funktionen bieten: Peer-to-Peer-Zahlungen, request-to-pay und programmierbare Zahlungen.

Durch den Einsatz von Taler wird das digitale Bezahlen zukünftig sicherer, nachhaltiger und besonders datenschutzfreundlich gestaltet.