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Rüstungs-Investments in Deutschland: Moralische Bedenken schwinden nach Ukraine-Krieg

Eine neue Umfrage zeigt, dass 58 Prozent der Deutschen Rüstungsinvestitionen für vertretbar halten – eine deutliche Veränderung seit dem Ukraine-Konflikt. Vor allem Männer sind weniger kritisch, während Frauen nach wie vor moralische Einwände haben. Trotz der gestiegenen Akzeptanz bleibt die Einbeziehung von Rüstungsunternehmen in nachhaltige Finanzprodukte umstritten.

24.09.2024

Rüstungs-Investments in Deutschland: Moralische Bedenken schwinden nach Ukraine-Krieg

Deutsche Anleger haben keine ethischen Bedenken bei Investitionen in die Rüstungsindustrie. Eine aktuelle Umfrage des Vergleichsportals Verivox unter 1.016 Befragten ergab, dass 58 Prozent solche Investitionen für akzeptabel halten. Zum Vergleich: Vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine hielten fast ebenso viele Menschen Rüstungsinvestitionen für inakzeptabel.

Weniger ethische Bedenken

Bei 56 Prozent der Befragten hat der Krieg ihre frühere Einstellung zu Rüstungsinvestitionen beeinflusst. 32 Prozent geben an, heute weniger ethische Bedenken zu haben als früher, während 24 Prozent angeben, heute mehr Bedenken zu haben als vor dem Krieg. 44 Prozent der Befragten geben hingegen an, dass sich ihre ursprüngliche Meinung nicht geändert hat.

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Frauen äußern sich deutlich häufiger kritisch als Männer: 51 Prozent der weiblichen Befragten halten es für moralisch inakzeptabel, wenn private Investoren in Unternehmen der Rüstungsindustrie investieren. Ein etwas geringerer Anteil von 49 Prozent hält solche Investitionen für akzeptabel. Demgegenüber haben 66 Prozent der männlichen Befragten keine moralischen Bedenken gegenüber Rüstungsinvestitionen.

Lauter Ruf nach Nachhaltigkeit

Viele deutsche Rüstungsfirmen haben von den erhöhten Verteidigungsausgaben, die durch den russischen Krieg gegen die Ukraine entstanden sind, profitiert. Rheinmetall, ein bedeutender Akteur in diesem Sektor, ist im Frühjahr 2023 in den Leitindex Dax aufgestiegen. Zudem sind auch andere Unternehmen der Rüstungsindustrie in großen Aktienindizes vertreten.

Obwohl Investitionen in die Rüstungsindustrie heutzutage gesellschaftlich akzeptierter sind als vor einigen Jahren, ist die Forderung der Unternehmen, als nachhaltig eingestuft zu werden, in der Bevölkerung nach wie vor umstritten. Laut Verivox sprechen sich 45 Prozent der Befragten gegen die Einbeziehung von Rüstungsunternehmen in nachhaltige Anlageprodukte aus. Im Gegensatz dazu unterstützen dies nur 41 Prozent, die somit in der Minderheit sind.

Quelle: UD/pte
 

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