Geldanlage
Banken im Umwelttest
Wie wichtig nehmen Banken bei der Finanzierung von Industrieprojekten die Gefährdung der Wälder? In einem bislang einmaligen Rating hat die unabhängige Münchner Rating-Agentur oekom research im Auftrag des WWF die Existenz, Anwendung und Transparenz von Umwelt- und Sozialstandards international tätiger Banken bei der Vergabe von Krediten und Projektfinanzierungen im Bereich Waldumwandlung und Waldwirtschaft untersucht.
27.11.2003
In Indonesien fallen die letzten wertvollen Regenwälder gigantischen Papierfabriken und Ölpalmenplantagen zum Opfer. Diese Plantagen und Fabriken wurden von deutschen Banken finanziert. Recherchen des WWF zufolge werden bei der Kreditvergabe ökologische und soziale Kriterien nur mangelhaft berücksichtigt. Um eine objektive Bestandsaufnahme über die Investitionsstandards der wichtigsten international tätigen deutschen Banken zu erhalten, beauftragte der WWF die unabhängige Rating-Agentur oekom research.
Die Ergebnisse dieses Ratings werden in Kürze in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ursprünglich sollten neun deutsche, eine niederländische und eine schweizerische Bank zu ihren Investitionskriterien bei Projekten mit Waldbezug befragt werden - doch nun teilten Deutsche Bank, Norddeutsche Landesbank und die Industriekreditbank mit, dass sie nicht in der Lage beziehungsweise nicht dazu bereit seien, an dem Rating teilzunehmen. Alle drei Banken stellten keine Informationen über ihre Investitionspraktiken zur
Verfügung.
"Das Verhalten der Banken lässt vermuten, dass sie bei ihrer Kreditvergabe tatsächlich keine vorzeigbaren ökologischen und sozialen Kriterien anwenden", stellt Alois Vedder, der die aktuelle WWF-Kampagne zur Rettung der indonesischen Regenwälder leitet, fest. "Wir würden uns freuen, wenn die Banken unsere Anregungen ernst nehmen und sich öffentlich zu einer Firmenpolitik bekennen, die Wälder schützt. Stattdessen entziehen sie sich ihrer Verantwortung und hüllen sich in Schweigen." Die drei Banken lehnen nicht nur die Teilnahme an dem unabhängigen Rating ab, sondern verweigern außerdem Gespräche mit dem WWF über die Unterzeichnung, Veröffentlichung und Anwendung wirksamer Nachhaltigkeitskriterien bei Wald relevanten Finanzgeschäften.
An dem Rating beteiligen sich die niederländische Bank ABN AMRO, die schweizerische UBS sowie HypoVereinsbank, Westdeutsche Landesbank, Dresdner Bank, Commerzbank, Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Deutsche Entwicklungsgesellschaft. Es handelt sich um das weltweit erste Bankenrating, das sich explizit den Umwelt- und Sozialstandards für Finanzierungen und Kredite im Bereich der Waldumwandlung und Waldwirtschaft widmet. Darunter versteht man den Kahlschlag von wertvollen Waldflächen für landwirtschaftlich- industrielle Zwecke (zum Beispiel Viehzucht, Rohstoffplantagen) oder für Infrastrukturprojekte wie Bergbau, Staudämme und Pipelines sowie die Nutzung von Holz und anderen natürlichen Rohstoffen aus den Wäldern.
Neben der Abholzung der indonesischen Regenwälder für Palmöl und Papier sind Holzunternehmen, die im zentralafrikanischen Kongobecken operieren, und Öl-Pipelines durch Naturschutzgebiete im Kaukusus und in Lateinamerika weitere Beispiele für Finanzierungen, die zu Lasten von Wäldern gehen.
Die Ergebnisse dieses Ratings werden in Kürze in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ursprünglich sollten neun deutsche, eine niederländische und eine schweizerische Bank zu ihren Investitionskriterien bei Projekten mit Waldbezug befragt werden - doch nun teilten Deutsche Bank, Norddeutsche Landesbank und die Industriekreditbank mit, dass sie nicht in der Lage beziehungsweise nicht dazu bereit seien, an dem Rating teilzunehmen. Alle drei Banken stellten keine Informationen über ihre Investitionspraktiken zur
Verfügung.
"Das Verhalten der Banken lässt vermuten, dass sie bei ihrer Kreditvergabe tatsächlich keine vorzeigbaren ökologischen und sozialen Kriterien anwenden", stellt Alois Vedder, der die aktuelle WWF-Kampagne zur Rettung der indonesischen Regenwälder leitet, fest. "Wir würden uns freuen, wenn die Banken unsere Anregungen ernst nehmen und sich öffentlich zu einer Firmenpolitik bekennen, die Wälder schützt. Stattdessen entziehen sie sich ihrer Verantwortung und hüllen sich in Schweigen." Die drei Banken lehnen nicht nur die Teilnahme an dem unabhängigen Rating ab, sondern verweigern außerdem Gespräche mit dem WWF über die Unterzeichnung, Veröffentlichung und Anwendung wirksamer Nachhaltigkeitskriterien bei Wald relevanten Finanzgeschäften.
An dem Rating beteiligen sich die niederländische Bank ABN AMRO, die schweizerische UBS sowie HypoVereinsbank, Westdeutsche Landesbank, Dresdner Bank, Commerzbank, Kreditanstalt für Wiederaufbau und die Deutsche Entwicklungsgesellschaft. Es handelt sich um das weltweit erste Bankenrating, das sich explizit den Umwelt- und Sozialstandards für Finanzierungen und Kredite im Bereich der Waldumwandlung und Waldwirtschaft widmet. Darunter versteht man den Kahlschlag von wertvollen Waldflächen für landwirtschaftlich- industrielle Zwecke (zum Beispiel Viehzucht, Rohstoffplantagen) oder für Infrastrukturprojekte wie Bergbau, Staudämme und Pipelines sowie die Nutzung von Holz und anderen natürlichen Rohstoffen aus den Wäldern.
Neben der Abholzung der indonesischen Regenwälder für Palmöl und Papier sind Holzunternehmen, die im zentralafrikanischen Kongobecken operieren, und Öl-Pipelines durch Naturschutzgebiete im Kaukusus und in Lateinamerika weitere Beispiele für Finanzierungen, die zu Lasten von Wäldern gehen.
Quelle: UD