Geldanlage

ThyssenKrupp plant Emissions-Anleihe

ThyssenKrupp hat Citigroup und Deutsche Bank als Federführer ihrer bevorstehenden Euro Benchmark Transaktion unter dem bestehenden 3 Mrd Euro Debt Issuance Programme mandatiert. Emittentin ist die ThyssenKrupp AG. Die Anleihe wird nach Abschluss einer europäischen Roadshow und in Abhängigkeit des aktuellen Marktumfeldes mit mittlerer Laufzeit emittiert werden. Der Emissionserlös wird zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten verwendet.

10.03.2004

ThyssenKrupp setzt auf den Emissionshandel. Dieses Signal gab der Düsseldorfer Konzern jetzt mit seiner Entscheidung für Emissionsanleihen. Zugleich sorgt sich ThyssenKrupp um die Verhandlungen über den nationalen Allokationsplan, dem zentralen Element des Emissionshandels. Diese stecken seit Wochen in einer Sackgasse. Dr. Karl-Ulrich Köhler, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der ThyssenKrupp Steel AG und Vorstandsvorsitzender deren größter operativer Gesellschaft ThyssenKrupp Stahl AG , erklärte jüngst: "Wir können nicht akzeptieren, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit durch den Emissionshandel leidet. "

Eine Umsetzung des Programms von Bundesumweltminister Jürgen Trittin hätte nicht nur kurzfristig den Verlust von hochqualifizierten Arbeitsplätzen an den deutschen Standorten der ThyssenKrupp Steel AG zur Folge, sondern würde langfristig eine Schließung des Stahlstandortes Deutschland bedeuten, folgert Köhler. "Das kann nicht im Sinne der deutschen Volkswirtschaft sein, besonders vor dem Hintergrund, dass wir hier zu Lande die Reduktionsziele von 21 % CO2-Minderung bis 2012 schon fast erreicht haben. Damit liegt die Bundesrepublik, die 75 % der Reduktionslast europaweit trägt, mit Großbritannien und Luxemburg an der Spitze der CO2-Minderungen in der EU."

Köhler wies zudem auf die Besonderheiten der Stahlindustrie hin, die von dem BMU-Vorschlag völlig unzureichend berücksichtigt würden. Denn bei der Erzeugung von Roheisen und Rohstahl entstehen rohstofflich bedingte Emissionen. Sie sind in den Werken von ThyssenKrupp Steel auf das technisch machbare Minimum reduziert. Alternative Lösungen für diese Technologien in Hochofen und Stahlwerk sind nicht in Sicht. "Das bedeutet, wir können unsere prozessbedingten Emissionen nur verringern, wenn wir die Produktion einschränken. Ein solcher Eingriff in unternehmerische Entscheidungen ist mit marktwirtschaftlichen Gesetzen unvereinbar," so Köhler. Ein Zukauf von Zertifikaten auf der nun vom BMU vorgelegten Basis würde schon in der ersten Periode eine jährliche Belastung im zweistelligen Millionenbereich bedeuten. Die Mehrbelastung je Tonne Rohstahl dürfte zwischen 30 und 50 Euro betragen, bei einem derzeit angenommenen Preis von 15 bis 25 Euro je Tonne CO2. Diese Kosten könnten am Markt nicht weiter gegeben werden. Denn das würde eine Preiserhöhung bis zu 20 % bedeuten. Weil dies ausschließlich die deutschen Stahlunternehmen betreffen würde, kommt es zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen in der europäischen Branche.
Quelle: UD
 
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