Geldanlage

DAX-Werte sehen Zukunft in grünem Geld

Socially responsible Investment, das sogenannte „grüne Geld“ gewinnt an den Kapitalmärkten immer mehr Bedeutung. In Europa werden derzeit 500 Mrd. Euro nach Nachhaltigkeitskriterien investiert. In Frankfurt trafen sich jetzt 250 Vertreter von Unternehmen, Asset Manager, Analysten, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, um gemeinsame Strategien auszuloten. Gastgeber war das Sustainable Business Institute und das Deutsche Aktieninstitut.

15.04.2005

Foto: Marion Book
Foto: Marion Book
Wer über Geld reden will, tut dies hierzulande am besten an der Frankfurter Börse. Hier schlägt der Puls der Kapitalmärkte - ein Puls, dem immer wieder Herzlosigkeit und Kurzsichtigkeit vorgeworfen wird. Allzu schnell wird hier mit Kurssprüngen applaudiert, wenn ein Unternehmen Profit über Verantwortung stellt. Doch immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile von langfristigen Anlagestrategien.

Auf Einladung des Sustainable Business Institutes (SBI) trafen sich daher jetzt an gleicher Stelle mehr als 250 Top-Manager aus Wirtschaft, Finanzwelt und Politik, um über nachhaltige Investmentstrategien zu beraten. „In den letzten Jahren haben die börsennotierten Unternehmen erhebliche Anstrengungen unternommen, um die zunehmenden Fragen von Rating-Agenturen und Fondsgesellschaften des nachhaltigen Investment zu beantworten,“ erläuterte Organisator Paschen von Flotow den Hintergrund der Tagung. In verschiedenen Workshops diskutierten sie nun gemeinsame Strategien. Im Vordergrund standen dabei der europaweite Emissionshandel sowie Fragen der finanziellen Performance.

Es sei ein faszinierender Veränderungsprozess zu beobachten, so UN-Umweltdirektor Klaus Töpfer in seiner Eröffnungsrede: Galt die Wirtschaft vor einem Jahrzehnt noch als das Hindernis, so stünden viele Unternehmen heute in der ersten Reihe der Reformer. Töpfer: „Nachhaltigkeit ist heute kein Wunschdenken nervöser Umweltpolitiker, sondern das Ergebnis nüchterner Finanzanalysten.“ Der Vorteil für die Unternehmen liegt unter anderem darin, dass solche Investoren mehr Vertrauen in das jeweilige Unternehmen haben und Kursschwankungen so zurückgehen. „Glaubwürdigkeit und Transparenz sind wichtig für die Risikoanalyse, für Investoren und Stakeholder. Das schlägt sich positiv im Unternehmensergebnis nieder,“ so Joachim Löchte, bei RWE Leiter der Umweltpolitik.

In Europa werden derzeit ca. 500 Mrd. EURO explizit nach Nachhaltigkeitskriterien investiert. Den größten Anteil daran haben institutionelle Investoren aus Großbritannien, Niederlande und Skandinavien. Deutsche Investoren sind demgegenüber noch etwas zurückhaltend. Nimmt man allerdings die großen Nachhaltigkeits-Indizes wie den DJSI und den FTSE4Good als Maßstab, dann zeigt sich, dass bereits heute große institutionelle Investoren etwa siebzig bis achtzig Prozent ihrer Investments entsprechend anlegen.

Der entscheidende Schritt zu einer Integration von mehr sozialen und ökologischen Kriterien werde allerdings davon abhängen, so SBI-Leiter von Flotow, dass die entsprechenden Informationen im konventionellen Informationsprozess Berücksichtigung finden. Diesem Ziel haben sich verschiedene Initiativen der Wirtschaft verschrieben. Dazu gehören u.a. die neuen Initiativen Global Reporting Initiative, Enhanced Analytics Initiative, das Carbon Disclosure Project und die UNEP-Finance Initiative.
Quelle: UD
 
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