Geldanlage

Deutsche wissen wenig über Altersvorsorge

„Die Deutschen wissen immer noch viel zu wenig über private Altersvorsorge und müssten gleichzeitig dringend früher sowie wesentlich mehr für einen finanziell auskömmlichen Lebensabend tun." Dieses Fazit zog Dr. Wolfgang Klein, Privatkundenvorstand der Postbank bei einer in Berlin präsentierten Studie zum Thema Altersvorsorge.

10.02.2006

41 Prozent aller Berufstätigen in Deutschland halten ihre heutige private Altersvorsorge für „nicht ausreichend". 64 Prozent gehen zudem davon aus, im Alter netto über weniger Geld als bisher zu verfügen - und zwar im Schnitt rund ein Drittel. Wie viel Geld man aber monatlich für den eigenen sorgenfreien Ruhestand ansparen müsste - auf diese Fragen weiß fast die Hälfte aller Berufstätigen überhaupt keine Antwort. „Die Unkenntnis und Verunsicherung in der Bevölkerung beim Thema Altersvorsorge ist nach wie vor sehr groß", kommentiert Klein die  Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2006".
 
Was sich die Deutschen für den Ruhestand vorstellen
 
Laut Postbank-Studie wünschen sich die berufstätigen Deutschen nach heutiger Kaufkraft im Schnitt rund 2.100 Euro im Monat, um im Alter „gut über die Runden zu kommen". Allerdings: In Ostdeutschland hält man rund 300 Euro weniger für erforderlich als in Westdeutschland (1.863 zu 2.175 Euro). Auch bei der Antwort auf die Frage, was die Deutschen als „ideale Form der Altersvorsorge" betrachten, gibt es signifikante Unterschiede: Während im Osten die gesetzliche Rente von 69 Prozent der Berufstätigen zur „idealen Form der Altersvorsorge" gezählt wird, sind es im Westen lediglich 58 Prozent. Insgesamt nur sieben von zehn aller heute Berufstätigen glauben überhaupt noch, als Ruheständler eine gesetzliche Rente zu erhalten. Zum Vergleich: Tatsächlich ist dies bei den heutigen Rentnern laut Postbank-Studie zu rund 90 Prozent der Fall.
 
Shooting-Star in Ost wie West als „ideale Form der Altersvorsorge" ist mit 25 Prozent der Nennungen unter allen Berufstätigen eine privat abgeschlossene Riester-Rente. Im Vergleich zur Vorjahresstudie wird sie heute fast doppelt so häufig genannt.  Fragt man allerdings, in was konkret die Berufstätigen zur Altersvorsorge künftig verstärkt investieren wollen, setzen sie den Kauf einer selbst genutzten Immobilie an die erste Stelle, knapp vor privaten Rentenversicherungen.
 
Wissen deutlich zurückgegangen
 
Dass Auszahlungen aus neu abgeschlossenen Lebensversicherungen seit 2005 nicht mehr steuerfrei sind, weiß heute exakt nur noch ein Drittel der Bevölkerung. Bei der Befragung vor einem Jahr waren dies dagegen noch fast 50 Prozent. Deutlich abgenommen hat das Wissen um die seit 2005 komplett neu geltenden Steuergesetze rund um die Themen Direkt- und Rentenversicherungen sowie die Besteuerung der gesetzlichen Rente. 50 Prozent der Bevölkerung wissen heute „überhaupt nicht", dass die gesetzliche Rente bereits jetzt steuerpflichtig ist und der Prozentsatz schrittweise bis zum Jahr 2040 auf 100 Prozent ansteigt.
 
Der Anteil derer, die dies „ziemlich genau" wissen, ist auf jetzt nur noch 16 Prozent gesunken (in 2005 waren es immerhin noch 19 Prozent). An Bekanntheit in der Bevölkerung aufholen konnte lediglich die so genannte Rürup-Rente. Aber: Noch immer wissen 62 Prozent der Deutschen darüber „überhaupt nichts" (2005: 80 Prozent).
 
Klein appelliert daher insbesondere an die Arbeitgeber in Deutschland: „Die Möglichkeiten, über eine betriebliche Altersversorgung vorzusorgen, müssen insbesondere jungen Menschen mit dem Eintritt ins Berufsleben unmissverständlich nahe gelegt werden. Aus Umfragen wissen wir, dass betriebliche Altersversorgung nur in 62 Prozent der befragten Klein-Unternehmen praktiziert wird. Und das, obwohl Mitarbeiter seit 2002 einen gesetzlichen Anspruch darauf haben."
Quelle: UD
 
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